Ich seh', der kann verrosten in Turin In seiner Noth, und ach! das schöne Geld Das ich in Händen schon zu haben glaubte Ist auch ein Traum. Man muß auf andres denken. (geht ab.)
Zweite Scene.
(Wirthshaus.)
Fortunat, Betty, Felix, Anne, Antonio. Walther, Kellner, ein Schiffer treten ein.
Fortunat. Tretet unterdessen hier herein meine Freunde, und laßt uns einige Gläser Wein genie- ßen. -- Ihr habt Eure Barke eingerichtet, wie ich befahl?
Schiffer. Vollkommen, gnädiger Herr.
Fortunat. Mit Teppichen und Polstern be- legt? die Speisen und die Weine stehn bereit?
Schiffer. Alles so, wie Ihr es gewollt.
Fortunat. Wenn das Schiff mit den Mu- sikanten da ist, so ruft uns, sie sollen vor uns hin und in einiger Entfernung neben uns auf dem Wasserspiegel schwimmen, damit wir in aller Lust des heitern Tages genießen können. Nun geht. (Schiffer ab) Das ist anders, mein Felix, nicht wahr, als zu Hause hinter dem Rechentische sitzen, die Geldsorten aussuchen, und die falschen Heller
Zweite Abtheilung.
Ich ſeh', der kann verroſten in Turin In ſeiner Noth, und ach! das ſchoͤne Geld Das ich in Haͤnden ſchon zu haben glaubte Iſt auch ein Traum. Man muß auf andres denken. (geht ab.)
Zweite Scene.
(Wirthshaus.)
Fortunat, Betty, Felix, Anne, Antonio. Walther, Kellner, ein Schiffer treten ein.
Fortunat. Tretet unterdeſſen hier herein meine Freunde, und laßt uns einige Glaͤſer Wein genie- ßen. — Ihr habt Eure Barke eingerichtet, wie ich befahl?
Schiffer. Vollkommen, gnaͤdiger Herr.
Fortunat. Mit Teppichen und Polſtern be- legt? die Speiſen und die Weine ſtehn bereit?
Schiffer. Alles ſo, wie Ihr es gewollt.
Fortunat. Wenn das Schiff mit den Mu- ſikanten da iſt, ſo ruft uns, ſie ſollen vor uns hin und in einiger Entfernung neben uns auf dem Waſſerſpiegel ſchwimmen, damit wir in aller Luſt des heitern Tages genießen koͤnnen. Nun geht. (Schiffer ab) Das iſt anders, mein Felix, nicht wahr, als zu Hauſe hinter dem Rechentiſche ſitzen, die Geldſorten ausſuchen, und die falſchen Heller
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Zweite Abtheilung.
Ich ſeh', der kann verroſten in Turin
In ſeiner Noth, und ach! das ſchoͤne Geld
Das ich in Haͤnden ſchon zu haben glaubte
Iſt auch ein Traum. Man muß auf andres denken.
(geht ab.)
Zweite Scene.
(Wirthshaus.)
Fortunat, Betty, Felix, Anne, Antonio.
Walther, Kellner, ein Schiffer treten ein.
Fortunat. Tretet unterdeſſen hier herein meine
Freunde, und laßt uns einige Glaͤſer Wein genie-
ßen. — Ihr habt Eure Barke eingerichtet, wie
ich befahl?
Schiffer. Vollkommen, gnaͤdiger Herr.
Fortunat. Mit Teppichen und Polſtern be-
legt? die Speiſen und die Weine ſtehn bereit?
Schiffer. Alles ſo, wie Ihr es gewollt.
Fortunat. Wenn das Schiff mit den Mu-
ſikanten da iſt, ſo ruft uns, ſie ſollen vor uns
hin und in einiger Entfernung neben uns auf dem
Waſſerſpiegel ſchwimmen, damit wir in aller Luſt
des heitern Tages genießen koͤnnen. Nun geht.
(Schiffer ab) Das iſt anders, mein Felix, nicht
wahr, als zu Hauſe hinter dem Rechentiſche ſitzen,
die Geldſorten ausſuchen, und die falſchen Heller
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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/70>, abgerufen am 16.02.2025.
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