Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Zweite Abtheilung. Theodor.. Prinzeß! Prinzeß! Was soll die Ziererei? Dem Kaufmannsvolk muß jeder Beutel Geld Ob aus des Königs ob aus Lumpenhand Ein gleiches gelten, das ist Narrethei Sich vornehm dünken, weil mit großer Welt Man Handel pflegt: Kurzum, wollt Ihr zwei- hundert? -- Er thut, als hört er nicht: -- dreihundert geb' ich Und bleib' Euch dann noch hundert funfzig schuldig, Das ist der letzte Pfennig den ich biete. Andalosia. Ich habe nicht die Ehr den Herrn zu kennen. Theodor.. Ich heiße Theodor, bin Kammerherr, Mein Alter ist der wohlbekannte Herbert, Schurrt der mal ab bin ich der einz'ge Erbe. Andalosia. Ich lasse nur den Ring so wie gesagt. Theodor.. Verdammter Eigensinn! Margarethe kömmt. Margarethe. Ihr sollt, mein Herr, Sogleich aufs Schloß zu der Prinzessinn kommen. Dorothea kömmt. Dorothea. Der Kaufmann räumt ja seinen Kram zusammen. Theodor.. He! Mann! da drüben, seht in dem Palais, Zweite Abtheilung. Theodor.. Prinzeß! Prinzeß! Was ſoll die Ziererei? Dem Kaufmannsvolk muß jeder Beutel Geld Ob aus des Koͤnigs ob aus Lumpenhand Ein gleiches gelten, das iſt Narrethei Sich vornehm duͤnken, weil mit großer Welt Man Handel pflegt: Kurzum, wollt Ihr zwei- hundert? — Er thut, als hoͤrt er nicht: — dreihundert geb' ich Und bleib' Euch dann noch hundert funfzig ſchuldig, Das iſt der letzte Pfennig den ich biete. Andaloſia. Ich habe nicht die Ehr den Herrn zu kennen. Theodor.. Ich heiße Theodor, bin Kammerherr, Mein Alter iſt der wohlbekannte Herbert, Schurrt der mal ab bin ich der einz'ge Erbe. Andaloſia. Ich laſſe nur den Ring ſo wie geſagt. Theodor.. Verdammter Eigenſinn! Margarethe koͤmmt. Margarethe. Ihr ſollt, mein Herr, Sogleich aufs Schloß zu der Prinzeſſinn kommen. Dorothea koͤmmt. Dorothea. Der Kaufmann raͤumt ja ſeinen Kram zuſammen. Theodor.. He! Mann! da druͤben, ſeht in dem Palais, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0358" n="348"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/> <sp who="#THEO"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker><lb/> <p>Prinzeß! Prinzeß! Was ſoll die Ziererei?<lb/> Dem Kaufmannsvolk muß jeder Beutel Geld<lb/> Ob aus des Koͤnigs ob aus Lumpenhand<lb/> Ein gleiches gelten, das iſt Narrethei<lb/> Sich vornehm duͤnken, weil mit großer Welt<lb/> Man Handel pflegt: Kurzum, wollt Ihr zwei-<lb/><hi rendition="#et">hundert?</hi><lb/> — Er thut, als hoͤrt er nicht: — dreihundert<lb/><hi rendition="#et">geb' ich</hi><lb/> Und bleib' Euch dann noch hundert funfzig ſchuldig,<lb/> Das iſt der letzte Pfennig den ich biete.</p> </sp><lb/> <sp who="#Andaloſia"> <speaker><hi rendition="#g">Andaloſia</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich habe nicht die Ehr den Herrn zu kennen.</p> </sp><lb/> <sp who="#THEO"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker><lb/> <p>Ich heiße Theodor, bin Kammerherr,<lb/> Mein Alter iſt der wohlbekannte Herbert,<lb/> Schurrt der mal ab bin ich der einz'ge Erbe.</p> </sp><lb/> <sp who="#Andaloſia"> <speaker><hi rendition="#g">Andaloſia</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich laſſe nur den Ring ſo wie geſagt.</p> </sp><lb/> <sp who="#THEO"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker><lb/> <p>Verdammter Eigenſinn!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Margarethe</hi> koͤmmt.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#Margarethe"> <speaker><hi rendition="#g">Margarethe</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Ihr ſollt, mein <choice><sic>Hert</sic><corr>Herr</corr></choice>,</hi><lb/> Sogleich aufs Schloß zu der Prinzeſſinn kommen.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Dorothea</hi> koͤmmt.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#Dorothea"> <speaker><hi rendition="#g">Dorothea</hi>.</speaker><lb/> <p>Der Kaufmann raͤumt ja ſeinen Kram zuſammen.</p> </sp><lb/> <sp who="#THEO"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker><lb/> <p>He! Mann! da druͤben, ſeht in dem Palais,<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [348/0358]
Zweite Abtheilung.
Theodor..
Prinzeß! Prinzeß! Was ſoll die Ziererei?
Dem Kaufmannsvolk muß jeder Beutel Geld
Ob aus des Koͤnigs ob aus Lumpenhand
Ein gleiches gelten, das iſt Narrethei
Sich vornehm duͤnken, weil mit großer Welt
Man Handel pflegt: Kurzum, wollt Ihr zwei-
hundert?
— Er thut, als hoͤrt er nicht: — dreihundert
geb' ich
Und bleib' Euch dann noch hundert funfzig ſchuldig,
Das iſt der letzte Pfennig den ich biete.
Andaloſia.
Ich habe nicht die Ehr den Herrn zu kennen.
Theodor..
Ich heiße Theodor, bin Kammerherr,
Mein Alter iſt der wohlbekannte Herbert,
Schurrt der mal ab bin ich der einz'ge Erbe.
Andaloſia.
Ich laſſe nur den Ring ſo wie geſagt.
Theodor..
Verdammter Eigenſinn!
Margarethe koͤmmt.
Margarethe.
Ihr ſollt, mein Herr,
Sogleich aufs Schloß zu der Prinzeſſinn kommen.
Dorothea koͤmmt.
Dorothea.
Der Kaufmann raͤumt ja ſeinen Kram zuſammen.
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