Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Fortunat. Daß alle von dem reinsten Wasser sind.Ich komm' aus fernen Landen, treibe Handel, Der Ruf von eurer Schönheit, eures Reichthums, Und eures edlen höchst freigebgen Sinns Zog mich hieher, sehr wünscht' ich, solche Dame Geruhe sich mit diesem Glanz zu schmücken. Agrippina. Ich gehe in die Kirche, kommt zu mir. (ab.) Andalosia. O gnädges Fräulein! Margarethe. Meint ihr mich, mein Herr? Andalosia. Nehmt gütigst diesen Ring von mir zur Gabe, Er ist der schlechtste nicht auf diesem Tisch, Und denkt dabei des euch ergebnen Manns, Damit ihr die holdselige Prinzeß, Die eure Freundinn scheint, erinnern mögt. Margarethe. Ein hübscher Mann, von artig feinen Sitten, Präsente macht er, -- scheint recht gut erzogen, -- Je nun, das Ausland ist ja lang und breit, Da kann ja mancher auch Manieren lernen. -- Ja, lieber Herr, ich thu, was ich nur kann, Und nach der Messe sehn wir uns wohl wieder. (ab.) Dietrich kömmt. Dietrich. Mein guter fremder Herr Juwelenkrämer, Ich muß Euch sagen, ich bin auch gut Freund Mit einem Ausbund eines großen Herrn, Des reichsten, mächtigsten, freigebigsten Fortunat. Daß alle von dem reinſten Waſſer ſind.Ich komm' aus fernen Landen, treibe Handel, Der Ruf von eurer Schoͤnheit, eures Reichthums, Und eures edlen hoͤchſt freigebgen Sinns Zog mich hieher, ſehr wuͤnſcht' ich, ſolche Dame Geruhe ſich mit dieſem Glanz zu ſchmuͤcken. Agrippina. Ich gehe in die Kirche, kommt zu mir. (ab.) Andaloſia. O gnaͤdges Fraͤulein! Margarethe. Meint ihr mich, mein Herr? Andaloſia. Nehmt guͤtigſt dieſen Ring von mir zur Gabe, Er iſt der ſchlechtſte nicht auf dieſem Tiſch, Und denkt dabei des euch ergebnen Manns, Damit ihr die holdſelige Prinzeß, Die eure Freundinn ſcheint, erinnern moͤgt. Margarethe. Ein huͤbſcher Mann, von artig feinen Sitten, Praͤſente macht er, — ſcheint recht gut erzogen, — Je nun, das Ausland iſt ja lang und breit, Da kann ja mancher auch Manieren lernen. — Ja, lieber Herr, ich thu, was ich nur kann, Und nach der Meſſe ſehn wir uns wohl wieder. (ab.) Dietrich koͤmmt. Dietrich. Mein guter fremder Herr Juwelenkraͤmer, Ich muß Euch ſagen, ich bin auch gut Freund Mit einem Ausbund eines großen Herrn, Des reichſten, maͤchtigſten, freigebigſten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#Andaloſia"> <p><pb facs="#f0355" n="345"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</fw><lb/> Daß alle von dem reinſten Waſſer ſind.<lb/> Ich komm' aus fernen Landen, treibe Handel,<lb/> Der Ruf von eurer Schoͤnheit, eures Reichthums,<lb/> Und eures edlen hoͤchſt freigebgen Sinns<lb/> Zog mich hieher, ſehr wuͤnſcht' ich, ſolche Dame<lb/> Geruhe ſich mit dieſem Glanz zu ſchmuͤcken.</p> </sp><lb/> <sp who="#Agrippina"> <speaker><hi rendition="#g">Agrippina</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich gehe in die Kirche, kommt zu mir.</p> <stage>(ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#Andaloſia"> <speaker><hi rendition="#g">Andaloſia</hi>.</speaker><lb/> <p>O gnaͤdges Fraͤulein!</p> </sp><lb/> <sp who="#Margarethe"> <speaker><hi rendition="#g">Margarethe</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Meint ihr mich, mein Herr?</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#Andaloſia"> <speaker><hi rendition="#g">Andaloſia</hi>.</speaker><lb/> <p>Nehmt guͤtigſt dieſen Ring von mir zur Gabe,<lb/> Er iſt der ſchlechtſte nicht auf dieſem Tiſch,<lb/> Und denkt dabei des euch ergebnen Manns,<lb/> Damit ihr die holdſelige Prinzeß,<lb/> Die eure Freundinn ſcheint, erinnern moͤgt.</p> </sp><lb/> <sp who="#Margarethe"> <speaker><hi rendition="#g">Margarethe</hi>.</speaker><lb/> <p>Ein huͤbſcher Mann, von artig feinen Sitten,<lb/> Praͤſente macht er, — ſcheint recht gut erzogen, —<lb/> Je nun, das Ausland iſt ja lang und breit,<lb/> Da kann ja mancher auch Manieren lernen. —<lb/> Ja, lieber Herr, ich thu, was ich nur kann,<lb/> Und nach der Meſſe ſehn wir uns wohl wieder.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(ab.)</hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Dietrich</hi> koͤmmt.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#Dietrich"> <speaker><hi rendition="#g">Dietrich</hi>.</speaker><lb/> <p>Mein guter fremder Herr Juwelenkraͤmer,<lb/> Ich muß Euch ſagen, ich bin auch gut Freund<lb/> Mit einem Ausbund eines großen Herrn,<lb/> Des reichſten, maͤchtigſten, freigebigſten<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [345/0355]
Fortunat.
Daß alle von dem reinſten Waſſer ſind.
Ich komm' aus fernen Landen, treibe Handel,
Der Ruf von eurer Schoͤnheit, eures Reichthums,
Und eures edlen hoͤchſt freigebgen Sinns
Zog mich hieher, ſehr wuͤnſcht' ich, ſolche Dame
Geruhe ſich mit dieſem Glanz zu ſchmuͤcken.
Agrippina.
Ich gehe in die Kirche, kommt zu mir. (ab.)
Andaloſia.
O gnaͤdges Fraͤulein!
Margarethe.
Meint ihr mich, mein Herr?
Andaloſia.
Nehmt guͤtigſt dieſen Ring von mir zur Gabe,
Er iſt der ſchlechtſte nicht auf dieſem Tiſch,
Und denkt dabei des euch ergebnen Manns,
Damit ihr die holdſelige Prinzeß,
Die eure Freundinn ſcheint, erinnern moͤgt.
Margarethe.
Ein huͤbſcher Mann, von artig feinen Sitten,
Praͤſente macht er, — ſcheint recht gut erzogen, —
Je nun, das Ausland iſt ja lang und breit,
Da kann ja mancher auch Manieren lernen. —
Ja, lieber Herr, ich thu, was ich nur kann,
Und nach der Meſſe ſehn wir uns wohl wieder.
(ab.)
Dietrich koͤmmt.
Dietrich.
Mein guter fremder Herr Juwelenkraͤmer,
Ich muß Euch ſagen, ich bin auch gut Freund
Mit einem Ausbund eines großen Herrn,
Des reichſten, maͤchtigſten, freigebigſten
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Zitationshilfe: | Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 345. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/355>, abgerufen am 16.02.2025. |