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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.
würdigen Kindern, dem Trost und der Freude mei-
nes Alters.
Daniel. Unterthänigster. (geht)
Limosin. Andalosia darf es mir nicht ab-
schlagen, meine Verlegenheit ist zu groß, und Geld
haben die Menschen ja im Ueberfluß; aber der Am-
pedo ist vom ärgsten Teufel des Geizes besessen,
und führt selbst ein Leben wie ein armer Hund,
doch der andre junge Bengel spielt gern den Groß-
müthigen, erwirbt sich Dank und Huldigung, sam-
melt mit Anstand und Rührung diese Brocken der
Heuchelei, der ist also leicht zu berücken. O wer
den Parvenus, diesen geschlechtlosen unadlichen
Abentheurern einmal so ganz ungenirt über ihre
Schätze kommen könnte! Das Gesindel weiß sie
ja doch nicht anzuwenden.
(geht ab.)


Dritte Scene.
(Zimmer.)


Ampedo. Andalosia.
Ampedo. Ja, Bruder, nun bist du gut und
vernünftig, was einmal verloren ist, laß verloren
seyn, wir richten uns ein, wir sparen hübsch, und
können ja am Ende auch die Gemähldegallerie, den
Pallast, das Silberzeug und alles verkaufen, und
uns auf dem Gute draußen knapp und bürgerlich
einrichten.
Andalosia. Wozu? wir sind und bleiben
immer reich.

Fortunat.
wuͤrdigen Kindern, dem Troſt und der Freude mei-
nes Alters.
Daniel. Unterthaͤnigſter. (geht)
Limoſin. Andaloſia darf es mir nicht ab-
ſchlagen, meine Verlegenheit iſt zu groß, und Geld
haben die Menſchen ja im Ueberfluß; aber der Am-
pedo iſt vom aͤrgſten Teufel des Geizes beſeſſen,
und fuͤhrt ſelbſt ein Leben wie ein armer Hund,
doch der andre junge Bengel ſpielt gern den Groß-
muͤthigen, erwirbt ſich Dank und Huldigung, ſam-
melt mit Anſtand und Ruͤhrung dieſe Brocken der
Heuchelei, der iſt alſo leicht zu beruͤcken. O wer
den Parvenus, dieſen geſchlechtloſen unadlichen
Abentheurern einmal ſo ganz ungenirt uͤber ihre
Schaͤtze kommen koͤnnte! Das Geſindel weiß ſie
ja doch nicht anzuwenden.
(geht ab.)


Dritte Scene.
(Zimmer.)


Ampedo. Andaloſia.
Ampedo. Ja, Bruder, nun biſt du gut und
vernuͤnftig, was einmal verloren iſt, laß verloren
ſeyn, wir richten uns ein, wir ſparen huͤbſch, und
koͤnnen ja am Ende auch die Gemaͤhldegallerie, den
Pallaſt, das Silberzeug und alles verkaufen, und
uns auf dem Gute draußen knapp und buͤrgerlich
einrichten.
Andaloſia. Wozu? wir ſind und bleiben
immer reich.

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[335/0345] Fortunat. wuͤrdigen Kindern, dem Troſt und der Freude mei- nes Alters. Daniel. Unterthaͤnigſter. (geht) Limoſin. Andaloſia darf es mir nicht ab- ſchlagen, meine Verlegenheit iſt zu groß, und Geld haben die Menſchen ja im Ueberfluß; aber der Am- pedo iſt vom aͤrgſten Teufel des Geizes beſeſſen, und fuͤhrt ſelbſt ein Leben wie ein armer Hund, doch der andre junge Bengel ſpielt gern den Groß- muͤthigen, erwirbt ſich Dank und Huldigung, ſam- melt mit Anſtand und Ruͤhrung dieſe Brocken der Heuchelei, der iſt alſo leicht zu beruͤcken. O wer den Parvenus, dieſen geſchlechtloſen unadlichen Abentheurern einmal ſo ganz ungenirt uͤber ihre Schaͤtze kommen koͤnnte! Das Geſindel weiß ſie ja doch nicht anzuwenden. (geht ab.) Dritte Scene. (Zimmer.) Ampedo. Andaloſia. Ampedo. Ja, Bruder, nun biſt du gut und vernuͤnftig, was einmal verloren iſt, laß verloren ſeyn, wir richten uns ein, wir ſparen huͤbſch, und koͤnnen ja am Ende auch die Gemaͤhldegallerie, den Pallaſt, das Silberzeug und alles verkaufen, und uns auf dem Gute draußen knapp und buͤrgerlich einrichten. Andaloſia. Wozu? wir ſind und bleiben immer reich.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/345>, abgerufen am 22.11.2024.