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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.


Erster Akt.


Erste Scene.
(Zimmer.)


Ampedo, Daniel.
Daniel.
Nun, mein junger Herr, warum denn so traurig,
aller Muth fort, so in die Winkel weggekrochen
und geheult, wie ein altes Weib?
Ampedo. Du weißt es ja selbst, mein guter
Daniel, daß mein Vater krank ist und mit jedem
Tage schwächer wird, so daß die Aerzte nicht mehr
viele Hoffnung haben.
Daniel. Ja, das ist wahr; es scheint wohl,
daß der gute alte Herr Fortunat bald sein letztes
Brod wird gekauft haben, er sieht miserabel aus
und läßt die Flügel recht hängen: weil er aber wie
ein Hänfling in der Mauße, wie ein Huhn ist, das
den Pips und alle Federn aufgestrobelt hat, müßt
ihr denn darum aussehn, wie eine gebadete Maus?
Alte Leute müssen sterben, junge müssen leben, das
Fortunat.


Erſter Akt.


Erſte Scene.
(Zimmer.)


Ampedo, Daniel.
Daniel.
Nun, mein junger Herr, warum denn ſo traurig,
aller Muth fort, ſo in die Winkel weggekrochen
und geheult, wie ein altes Weib?
Ampedo. Du weißt es ja ſelbſt, mein guter
Daniel, daß mein Vater krank iſt und mit jedem
Tage ſchwaͤcher wird, ſo daß die Aerzte nicht mehr
viele Hoffnung haben.
Daniel. Ja, das iſt wahr; es ſcheint wohl,
daß der gute alte Herr Fortunat bald ſein letztes
Brod wird gekauft haben, er ſieht miſerabel aus
und laͤßt die Fluͤgel recht haͤngen: weil er aber wie
ein Haͤnfling in der Mauße, wie ein Huhn iſt, das
den Pips und alle Federn aufgeſtrobelt hat, muͤßt
ihr denn darum ausſehn, wie eine gebadete Maus?
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[269/0279] Fortunat. Erſter Akt. Erſte Scene. (Zimmer.) Ampedo, Daniel. Daniel. Nun, mein junger Herr, warum denn ſo traurig, aller Muth fort, ſo in die Winkel weggekrochen und geheult, wie ein altes Weib? Ampedo. Du weißt es ja ſelbſt, mein guter Daniel, daß mein Vater krank iſt und mit jedem Tage ſchwaͤcher wird, ſo daß die Aerzte nicht mehr viele Hoffnung haben. Daniel. Ja, das iſt wahr; es ſcheint wohl, daß der gute alte Herr Fortunat bald ſein letztes Brod wird gekauft haben, er ſieht miſerabel aus und laͤßt die Fluͤgel recht haͤngen: weil er aber wie ein Haͤnfling in der Mauße, wie ein Huhn iſt, das den Pips und alle Federn aufgeſtrobelt hat, muͤßt ihr denn darum ausſehn, wie eine gebadete Maus? Alte Leute muͤſſen ſterben, junge muͤſſen leben, das

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/279>, abgerufen am 23.11.2024.