Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Fortunat. (Musik, die Thüren nach der Straße öffnen sich, auf der Straße erscheint ein großer Zug mit vielen Fackeln, der sich nach dem Hause bewegt, die Braut wird von dem Könige und der Königinn geführt, viele geschmückte Herrn und Damen folgen; in demselben Augenblicke treten Theodor und Graziana sehr reich gekleidet wieder aus dem Nebenzimmer. Fortunat. Des Königs und der Könginn Majestät Gehn uns mit meiner theuern Braut entgegen, Laßt uns nicht säumen, Vater, Mutter, Graf. Theodor.. Entgegen! Schnell! -- Valerio, seht, ja seht, Mein guter Mann, das kommt dabei heraus, Wenn man so wie mein Sohn auf Reisen geht. (Sie begeben sich hinaus. Man sieht in der Ferne den Kö- nig Fortunat umarmen; dieser stellt seine Eltern vor, welche niederknien wollen, der König umarmt sie ebenfalls; Fortunat schließt sich der Braut und den Eltern an, unter einem lauten fröhlichen Marsche verläßt der Zug die Bühne.) Valerio. Nicht immer ists der Fall, wenn ich dran denke In welchem Zustand Du, mein Felix, mir Als armer Sünder her von London kamst. Komm nun hinüber in des Grafen Pallast, Wir sollen mit die Einrichtung besorgen. Der hats getroffen, ganz als sagte man: So möcht ichs haben! und so hat ers nun. (sie gehn ab.) Fortunat. (Muſik, die Thuͤren nach der Straße oͤffnen ſich, auf der Straße erſcheint ein großer Zug mit vielen Fackeln, der ſich nach dem Hauſe bewegt, die Braut wird von dem Koͤnige und der Koͤniginn gefuͤhrt, viele geſchmuͤckte Herrn und Damen folgen; in demſelben Augenblicke treten Theodor und Graziana ſehr reich gekleidet wieder aus dem Nebenzimmer. Fortunat. Des Koͤnigs und der Koͤnginn Majeſtaͤt Gehn uns mit meiner theuern Braut entgegen, Laßt uns nicht ſaͤumen, Vater, Mutter, Graf. Theodor.. Entgegen! Schnell! — Valerio, ſeht, ja ſeht, Mein guter Mann, das kommt dabei heraus, Wenn man ſo wie mein Sohn auf Reiſen geht. (Sie begeben ſich hinaus. Man ſieht in der Ferne den Koͤ- nig Fortunat umarmen; dieſer ſtellt ſeine Eltern vor, welche niederknien wollen, der Koͤnig umarmt ſie ebenfalls; Fortunat ſchließt ſich der Braut und den Eltern an, unter einem lauten froͤhlichen Marſche verlaͤßt der Zug die Buͤhne.) Valerio. Nicht immer iſts der Fall, wenn ich dran denke In welchem Zuſtand Du, mein Felix, mir Als armer Suͤnder her von London kamſt. Komm nun hinuͤber in des Grafen Pallaſt, Wir ſollen mit die Einrichtung beſorgen. Der hats getroffen, ganz als ſagte man: So moͤcht ichs haben! und ſo hat ers nun. (ſie gehn ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#FELIX"> <pb facs="#f0231" n="221"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</fw><lb/> <stage>(Muſik, die Thuͤren nach der Straße oͤffnen ſich, auf der<lb/><hi rendition="#et">Straße erſcheint ein großer Zug mit vielen Fackeln, der<lb/> ſich nach dem Hauſe bewegt, die Braut wird von dem<lb/><hi rendition="#g">Koͤnige</hi> und der <hi rendition="#g">Koͤniginn</hi> gefuͤhrt, viele geſchmuͤckte<lb/> Herrn und Damen folgen; in demſelben Augenblicke treten<lb/><hi rendition="#g">Theodor</hi> und <hi rendition="#g">Graziana</hi> ſehr reich gekleidet wieder aus<lb/> dem Nebenzimmer.</hi></stage> </sp><lb/> <sp who="#FORT"> <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/> <p>Des Koͤnigs und der Koͤnginn Majeſtaͤt<lb/> Gehn uns mit meiner theuern Braut entgegen,<lb/> Laßt uns nicht ſaͤumen, Vater, Mutter, Graf.</p> </sp><lb/> <sp who="#THEO"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker><lb/> <p>Entgegen! Schnell! — Valerio, ſeht, ja ſeht,<lb/> Mein guter Mann, das kommt dabei heraus,<lb/> Wenn man ſo wie mein Sohn auf Reiſen geht.</p><lb/> <stage>(Sie begeben ſich hinaus. Man ſieht in der Ferne den Koͤ-<lb/><hi rendition="#et">nig Fortunat umarmen; dieſer ſtellt ſeine Eltern vor,<lb/> welche niederknien wollen, der Koͤnig umarmt ſie ebenfalls;<lb/> Fortunat ſchließt ſich der Braut und den Eltern an, unter<lb/> einem lauten froͤhlichen Marſche verlaͤßt der Zug die<lb/> Buͤhne.)</hi></stage> </sp><lb/> <sp who="#VAL"> <speaker><hi rendition="#g">Valerio</hi>.</speaker><lb/> <p>Nicht immer iſts der Fall, wenn ich dran denke<lb/> In welchem Zuſtand Du, mein Felix, mir<lb/> Als armer Suͤnder her von London kamſt.<lb/> Komm nun hinuͤber in des Grafen Pallaſt,<lb/> Wir ſollen mit die Einrichtung beſorgen.<lb/> Der hats getroffen, ganz als ſagte man:<lb/> So moͤcht ichs haben! und ſo hat ers nun.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(ſie gehn ab.)</hi> </stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </sp> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [221/0231]
Fortunat.
(Muſik, die Thuͤren nach der Straße oͤffnen ſich, auf der
Straße erſcheint ein großer Zug mit vielen Fackeln, der
ſich nach dem Hauſe bewegt, die Braut wird von dem
Koͤnige und der Koͤniginn gefuͤhrt, viele geſchmuͤckte
Herrn und Damen folgen; in demſelben Augenblicke treten
Theodor und Graziana ſehr reich gekleidet wieder aus
dem Nebenzimmer.
Fortunat.
Des Koͤnigs und der Koͤnginn Majeſtaͤt
Gehn uns mit meiner theuern Braut entgegen,
Laßt uns nicht ſaͤumen, Vater, Mutter, Graf.
Theodor..
Entgegen! Schnell! — Valerio, ſeht, ja ſeht,
Mein guter Mann, das kommt dabei heraus,
Wenn man ſo wie mein Sohn auf Reiſen geht.
(Sie begeben ſich hinaus. Man ſieht in der Ferne den Koͤ-
nig Fortunat umarmen; dieſer ſtellt ſeine Eltern vor,
welche niederknien wollen, der Koͤnig umarmt ſie ebenfalls;
Fortunat ſchließt ſich der Braut und den Eltern an, unter
einem lauten froͤhlichen Marſche verlaͤßt der Zug die
Buͤhne.)
Valerio.
Nicht immer iſts der Fall, wenn ich dran denke
In welchem Zuſtand Du, mein Felix, mir
Als armer Suͤnder her von London kamſt.
Komm nun hinuͤber in des Grafen Pallaſt,
Wir ſollen mit die Einrichtung beſorgen.
Der hats getroffen, ganz als ſagte man:
So moͤcht ichs haben! und ſo hat ers nun.
(ſie gehn ab.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |