Die mir so manches Mahl mit Lust bereitet, Vergönnt mir wieder so wie sonst den Kuß; Und mein Gemahl, die Gräfinn hoch Marfisa Soll sich, sie soll vor Euch sich demüthgen Bis in den Staub.
Graziana. Nicht das, mein lieber Freund, Sey alles doch vergeben und vergessen.
Nimian. Doch wie war Euch in Eurer Armuth möglich Die großen Summen für mich aufzutreiben?
Theodor.. In meiner Armuth? Steht nicht hier mein Peru, Mein Ophir, mein Golkonda lieblich da? Mein Fortunat, mein Sohn, durch den wir nun So wie ich höre auch verschwägert werden?
Nimian. So seyd Ihr Fortunat, mein theurer Sohn?
Fortunat. Nicht anders, glücklich, daß in meine Hand Der Himmel es gelegt, Euch zu erretten Und seelig mich zu machen, Euer Sohn, Mein alter Freund, wird seines Bannes los, In Eure Arme kehren, würdger Erbe Der väterlichen Güter. Valerio, Felix und Diener kommen.
Valerio. Hieher bring' ich Was mir ist aufgetragen: laß herein
Fortunat.
Die mir ſo manches Mahl mit Luſt bereitet, Vergoͤnnt mir wieder ſo wie ſonſt den Kuß; Und mein Gemahl, die Graͤfinn hoch Marfiſa Soll ſich, ſie ſoll vor Euch ſich demuͤthgen Bis in den Staub.
Graziana. Nicht das, mein lieber Freund, Sey alles doch vergeben und vergeſſen.
Nimian. Doch wie war Euch in Eurer Armuth moͤglich Die großen Summen fuͤr mich aufzutreiben?
Theodor.. In meiner Armuth? Steht nicht hier mein Peru, Mein Ophir, mein Golkonda lieblich da? Mein Fortunat, mein Sohn, durch den wir nun So wie ich hoͤre auch verſchwaͤgert werden?
Nimian. So ſeyd Ihr Fortunat, mein theurer Sohn?
Fortunat. Nicht anders, gluͤcklich, daß in meine Hand Der Himmel es gelegt, Euch zu erretten Und ſeelig mich zu machen, Euer Sohn, Mein alter Freund, wird ſeines Bannes los, In Eure Arme kehren, wuͤrdger Erbe Der vaͤterlichen Guͤter. Valerio, Felix und Diener kommen.
Valerio. Hieher bring' ich Was mir iſt aufgetragen: laß herein
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><spwho="#NIM"><p><pbfacs="#f0229"n="219"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Fortunat</hi>.</fw><lb/>
Die mir ſo manches Mahl mit Luſt bereitet,<lb/>
Vergoͤnnt mir wieder ſo wie ſonſt den Kuß;<lb/>
Und mein Gemahl, die Graͤfinn hoch Marfiſa<lb/>
Soll ſich, ſie ſoll vor Euch ſich demuͤthgen<lb/>
Bis in den Staub.</p></sp><lb/><spwho="#Graziana"><speaker><hirendition="#g">Graziana</hi>.</speaker><lb/><p><hirendition="#et">Nicht das, mein lieber Freund,</hi><lb/>
Sey alles doch vergeben und vergeſſen.</p></sp><lb/><spwho="#NIM"><speaker><hirendition="#g">Nimian</hi>.</speaker><lb/><p>Doch wie war Euch in Eurer Armuth moͤglich<lb/>
Die großen Summen fuͤr mich aufzutreiben?</p></sp><lb/><spwho="#THEO"><speaker><hirendition="#g">Theodor</hi>..</speaker><lb/><p>In meiner Armuth? Steht nicht hier mein<lb/><hirendition="#et">Peru,</hi><lb/>
Mein Ophir, mein Golkonda lieblich da?<lb/>
Mein Fortunat, mein Sohn, durch den wir nun<lb/>
So wie ich hoͤre auch verſchwaͤgert werden?</p></sp><lb/><spwho="#NIM"><speaker><hirendition="#g">Nimian</hi>.</speaker><lb/><p>So ſeyd Ihr Fortunat, mein theurer Sohn?</p></sp><lb/><spwho="#FORT"><speaker><hirendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/><p>Nicht anders, gluͤcklich, daß in meine Hand<lb/>
Der Himmel es gelegt, Euch zu erretten<lb/>
Und ſeelig mich zu machen, Euer Sohn,<lb/>
Mein alter Freund, wird ſeines Bannes los,<lb/>
In Eure Arme kehren, wuͤrdger Erbe<lb/>
Der vaͤterlichen Guͤter.</p><lb/><stage><hirendition="#c"><hirendition="#g">Valerio, Felix</hi> und <hirendition="#g">Diener</hi> kommen.</hi></stage></sp><lb/><spwho="#VAL"><speaker><hirendition="#g">Valerio</hi>.</speaker><lb/><p><hirendition="#et">Hieher bring' ich</hi><lb/>
Was mir iſt aufgetragen: laß herein<lb/></p></sp></div></div></div></div></body></text></TEI>
[219/0229]
Fortunat.
Die mir ſo manches Mahl mit Luſt bereitet,
Vergoͤnnt mir wieder ſo wie ſonſt den Kuß;
Und mein Gemahl, die Graͤfinn hoch Marfiſa
Soll ſich, ſie ſoll vor Euch ſich demuͤthgen
Bis in den Staub.
Graziana.
Nicht das, mein lieber Freund,
Sey alles doch vergeben und vergeſſen.
Nimian.
Doch wie war Euch in Eurer Armuth moͤglich
Die großen Summen fuͤr mich aufzutreiben?
Theodor..
In meiner Armuth? Steht nicht hier mein
Peru,
Mein Ophir, mein Golkonda lieblich da?
Mein Fortunat, mein Sohn, durch den wir nun
So wie ich hoͤre auch verſchwaͤgert werden?
Nimian.
So ſeyd Ihr Fortunat, mein theurer Sohn?
Fortunat.
Nicht anders, gluͤcklich, daß in meine Hand
Der Himmel es gelegt, Euch zu erretten
Und ſeelig mich zu machen, Euer Sohn,
Mein alter Freund, wird ſeines Bannes los,
In Eure Arme kehren, wuͤrdger Erbe
Der vaͤterlichen Guͤter.
Valerio, Felix und Diener kommen.
Valerio.
Hieher bring' ich
Was mir iſt aufgetragen: laß herein
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/229>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.