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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.
Empfangt ihn freundlich denn er ist gesinnt
Der schönen Töchter eine als Gemahl
In diesen seinen Pallast zu entführen;
Ihm ziemt es wohl, Euch hülfreich dann zu seyn.
Nimian.
Mit neuer Wohlthat überdeckt mein Herr
Die alten stets, und thürmt so hoch sie auf,
Daß jeder Dank nur niedrig schwebend bleibt:
Ich könnte keinen reichern Eidam wünschen,
Wenn ich auf Irdisches die Augen richte,
Allein es wohnt Unsterbliches in uns,
Die Ehre, die von Ahnen uns gekommen;
Wenn man den seltsam räthselhaften Mann
Nur kennte, Vaterland und Stammbaum wüßte.
König.
Das ist es, was Euch immer noch bethört,
Ihr seht, daß er Millionen muß besitzen,
Er ist mein Lehnsmann, durch der Landschaft Kauf
Und meiner Briefe Kraft ein edler Graf,
Dazu genießt er meine Gunst und Liebe,
Die wohl soviel vermag als Eure Ahnen,
Die wohl noch Kraft und Lebensothem giebt
Dem Niedrigsten, ob allen hoch zu schweben,
Genügt das nicht, so glaubet meinem Wort,
Er ist ein Edelmann, ich kenn' ihn ganz.
Nimian.
Nicht zürnet Eurem allertreusten Diener,
Ist er nur Edelmann, genügt es mir.
König.
Ich that das Meinge, thut nun was Ihr wollt.
(geht.)

Fortunat.
Empfangt ihn freundlich denn er iſt geſinnt
Der ſchoͤnen Toͤchter eine als Gemahl
In dieſen ſeinen Pallaſt zu entfuͤhren;
Ihm ziemt es wohl, Euch huͤlfreich dann zu ſeyn.
Nimian.
Mit neuer Wohlthat uͤberdeckt mein Herr
Die alten ſtets, und thuͤrmt ſo hoch ſie auf,
Daß jeder Dank nur niedrig ſchwebend bleibt:
Ich koͤnnte keinen reichern Eidam wuͤnſchen,
Wenn ich auf Irdiſches die Augen richte,
Allein es wohnt Unſterbliches in uns,
Die Ehre, die von Ahnen uns gekommen;
Wenn man den ſeltſam raͤthſelhaften Mann
Nur kennte, Vaterland und Stammbaum wuͤßte.
Koͤnig.
Das iſt es, was Euch immer noch bethoͤrt,
Ihr ſeht, daß er Millionen muß beſitzen,
Er iſt mein Lehnsmann, durch der Landſchaft Kauf
Und meiner Briefe Kraft ein edler Graf,
Dazu genießt er meine Gunſt und Liebe,
Die wohl ſoviel vermag als Eure Ahnen,
Die wohl noch Kraft und Lebensothem giebt
Dem Niedrigſten, ob allen hoch zu ſchweben,
Genuͤgt das nicht, ſo glaubet meinem Wort,
Er iſt ein Edelmann, ich kenn' ihn ganz.
Nimian.
Nicht zuͤrnet Eurem allertreuſten Diener,
Iſt er nur Edelmann, genuͤgt es mir.
Koͤnig.
Ich that das Meinge, thut nun was Ihr wollt.
(geht.)

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[197/0207] Fortunat. Empfangt ihn freundlich denn er iſt geſinnt Der ſchoͤnen Toͤchter eine als Gemahl In dieſen ſeinen Pallaſt zu entfuͤhren; Ihm ziemt es wohl, Euch huͤlfreich dann zu ſeyn. Nimian. Mit neuer Wohlthat uͤberdeckt mein Herr Die alten ſtets, und thuͤrmt ſo hoch ſie auf, Daß jeder Dank nur niedrig ſchwebend bleibt: Ich koͤnnte keinen reichern Eidam wuͤnſchen, Wenn ich auf Irdiſches die Augen richte, Allein es wohnt Unſterbliches in uns, Die Ehre, die von Ahnen uns gekommen; Wenn man den ſeltſam raͤthſelhaften Mann Nur kennte, Vaterland und Stammbaum wuͤßte. Koͤnig. Das iſt es, was Euch immer noch bethoͤrt, Ihr ſeht, daß er Millionen muß beſitzen, Er iſt mein Lehnsmann, durch der Landſchaft Kauf Und meiner Briefe Kraft ein edler Graf, Dazu genießt er meine Gunſt und Liebe, Die wohl ſoviel vermag als Eure Ahnen, Die wohl noch Kraft und Lebensothem giebt Dem Niedrigſten, ob allen hoch zu ſchweben, Genuͤgt das nicht, ſo glaubet meinem Wort, Er iſt ein Edelmann, ich kenn' ihn ganz. Nimian. Nicht zuͤrnet Eurem allertreuſten Diener, Iſt er nur Edelmann, genuͤgt es mir. Koͤnig. Ich that das Meinge, thut nun was Ihr wollt. (geht.)

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/207>, abgerufen am 24.11.2024.