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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Zweite Abtheilung.
Doch reitet morgen auf das Gut hinüber
Und übergebt der Gräfinn diesen Brief:
Ihr müßt die wackern Leute kennen lernen,
Die ich vor allen lieb' und höchlich achte,
Die immer mir und meiner Königinn
Die nächsten bleiben werden. Ihr habt Augen
Für Bilder, zeigt, daß wenn die Schönheit lebt
Sie auch den Sinn zum Wohlgefallen reize.
Fortunat.
Des Königs Wunsch ist dem Vasall Befehl.
König.
Nicht so, mein lieber Graf, nicht diesen Ton,
Es bleibe dies Vertraun stets unter uns,
Dies freundliche Verhältniß ändre nie.
Mögt Ihr mir nicht eröffnen, welches Land
Euch seinen edlen Sprößling nennen darf?
Fortunat.
Mein Lehensherr, durch Eure hohe Güte
Ward mir erlaubt, des Grafen von Lanfranco,
Der erblos starb, Besitz, Pallast und Güter
Als Eigenthum zu kaufen, und vom Lande
Den Namen anzunehmen, Eur Vasall;
Doch will ich Euch eröffnen, was nur sollte
Geheimniß bleiben noch auf wen'ge Tage,
Ich bin nicht fremd, bin Euer Unterthan.
König.
Von Cypern wäret Ihr? Und das Geschlecht?
Fortunat.
Mein Vater nur ein armer Edelmann
Ist Theodor, wenn Ihr den Nahmen kennt.

Zweite Abtheilung.
Doch reitet morgen auf das Gut hinuͤber
Und uͤbergebt der Graͤfinn dieſen Brief:
Ihr muͤßt die wackern Leute kennen lernen,
Die ich vor allen lieb' und hoͤchlich achte,
Die immer mir und meiner Koͤniginn
Die naͤchſten bleiben werden. Ihr habt Augen
Fuͤr Bilder, zeigt, daß wenn die Schoͤnheit lebt
Sie auch den Sinn zum Wohlgefallen reize.
Fortunat.
Des Koͤnigs Wunſch iſt dem Vaſall Befehl.
Koͤnig.
Nicht ſo, mein lieber Graf, nicht dieſen Ton,
Es bleibe dies Vertraun ſtets unter uns,
Dies freundliche Verhaͤltniß aͤndre nie.
Moͤgt Ihr mir nicht eroͤffnen, welches Land
Euch ſeinen edlen Sproͤßling nennen darf?
Fortunat.
Mein Lehensherr, durch Eure hohe Guͤte
Ward mir erlaubt, des Grafen von Lanfranco,
Der erblos ſtarb, Beſitz, Pallaſt und Guͤter
Als Eigenthum zu kaufen, und vom Lande
Den Namen anzunehmen, Eur Vaſall;
Doch will ich Euch eroͤffnen, was nur ſollte
Geheimniß bleiben noch auf wen'ge Tage,
Ich bin nicht fremd, bin Euer Unterthan.
Koͤnig.
Von Cypern waͤret Ihr? Und das Geſchlecht?
Fortunat.
Mein Vater nur ein armer Edelmann
Iſt Theodor, wenn Ihr den Nahmen kennt.

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[194/0204] Zweite Abtheilung. Doch reitet morgen auf das Gut hinuͤber Und uͤbergebt der Graͤfinn dieſen Brief: Ihr muͤßt die wackern Leute kennen lernen, Die ich vor allen lieb' und hoͤchlich achte, Die immer mir und meiner Koͤniginn Die naͤchſten bleiben werden. Ihr habt Augen Fuͤr Bilder, zeigt, daß wenn die Schoͤnheit lebt Sie auch den Sinn zum Wohlgefallen reize. Fortunat. Des Koͤnigs Wunſch iſt dem Vaſall Befehl. Koͤnig. Nicht ſo, mein lieber Graf, nicht dieſen Ton, Es bleibe dies Vertraun ſtets unter uns, Dies freundliche Verhaͤltniß aͤndre nie. Moͤgt Ihr mir nicht eroͤffnen, welches Land Euch ſeinen edlen Sproͤßling nennen darf? Fortunat. Mein Lehensherr, durch Eure hohe Guͤte Ward mir erlaubt, des Grafen von Lanfranco, Der erblos ſtarb, Beſitz, Pallaſt und Guͤter Als Eigenthum zu kaufen, und vom Lande Den Namen anzunehmen, Eur Vaſall; Doch will ich Euch eroͤffnen, was nur ſollte Geheimniß bleiben noch auf wen'ge Tage, Ich bin nicht fremd, bin Euer Unterthan. Koͤnig. Von Cypern waͤret Ihr? Und das Geſchlecht? Fortunat. Mein Vater nur ein armer Edelmann Iſt Theodor, wenn Ihr den Nahmen kennt.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/204>, abgerufen am 24.11.2024.