Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Zweite Abtheilung. Daniel. Als ich mit Euch in Deutschland draußen reiste, Hab' ich sie so den Sängern abgehört, Liebherzig, treu, sanftrührend ist ihr Ton. Fortunat. Hier, Leopold, trink, laß den Becher umgehn: Leopold. Da, Leute. Auf des gnädgen Herren Wohl. Alle. Er lebe, lebe viele tausend Jahr! Fortunat. Viel Dank; wenn unser guter Wirth hier wäre, Er thät uns auch auf diesen Trunk Bescheid. Leopold. Ei, laßt den schlafen, alles ist bezahlt, Und sezt Euch auf, der Morgen dämmert schon. Adam. Ja, laßt den alten Bär nur dorten schnarchen, Es schmeckt uns nur, wenn er nicht bei uns ist. Fortunat. Lebt wohl, ihr guten Leute, künftgen Monat Gedenk' ich wieder hier zu seyn und kehrte Da gerne ein, wo ich Euch wieder finde. Jakob. Nur nicht bei diesem Menschenschinder hier. (Fortunat mit den Dienern ab. Daniel. Lebt wohl, ihr Freunde. Adam. Macht! der Herr ist schon Zu Pferde. Zweite Abtheilung. Daniel. Als ich mit Euch in Deutſchland draußen reiſte, Hab' ich ſie ſo den Saͤngern abgehoͤrt, Liebherzig, treu, ſanftruͤhrend iſt ihr Ton. Fortunat. Hier, Leopold, trink, laß den Becher umgehn: Leopold. Da, Leute. Auf des gnaͤdgen Herren Wohl. Alle. Er lebe, lebe viele tauſend Jahr! Fortunat. Viel Dank; wenn unſer guter Wirth hier waͤre, Er thaͤt uns auch auf dieſen Trunk Beſcheid. Leopold. Ei, laßt den ſchlafen, alles iſt bezahlt, Und ſezt Euch auf, der Morgen daͤmmert ſchon. Adam. Ja, laßt den alten Baͤr nur dorten ſchnarchen, Es ſchmeckt uns nur, wenn er nicht bei uns iſt. Fortunat. Lebt wohl, ihr guten Leute, kuͤnftgen Monat Gedenk' ich wieder hier zu ſeyn und kehrte Da gerne ein, wo ich Euch wieder finde. Jakob. Nur nicht bei dieſem Menſchenſchinder hier. (Fortunat mit den Dienern ab. Daniel. Lebt wohl, ihr Freunde. Adam. Macht! der Herr iſt ſchon Zu Pferde. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0198" n="188"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/> <sp who="#Daniel"> <speaker><hi rendition="#g">Daniel</hi>.</speaker><lb/> <p>Als ich mit Euch in Deutſchland draußen reiſte,<lb/> Hab' ich ſie ſo den Saͤngern abgehoͤrt,<lb/> Liebherzig, treu, ſanftruͤhrend iſt ihr Ton.</p> </sp><lb/> <sp who="#FORT"> <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/> <p>Hier, Leopold, trink, laß den Becher umgehn:</p> </sp><lb/> <sp who="#Leopold"> <speaker><hi rendition="#g">Leopold</hi>.</speaker><lb/> <p>Da, Leute. Auf des gnaͤdgen Herren Wohl.</p> </sp><lb/> <sp who="#Alle"> <speaker><hi rendition="#g">Alle</hi>.</speaker><lb/> <p>Er lebe, lebe viele tauſend Jahr!</p> </sp><lb/> <sp who="#FORT"> <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/> <p>Viel Dank; wenn unſer guter Wirth hier waͤre,<lb/> Er thaͤt uns auch auf dieſen Trunk Beſcheid.</p> </sp><lb/> <sp who="#Leopold"> <speaker><hi rendition="#g">Leopold</hi>.</speaker><lb/> <p>Ei, laßt den ſchlafen, alles iſt bezahlt,<lb/> Und ſezt Euch auf, der Morgen daͤmmert ſchon.</p> </sp><lb/> <sp who="#Adam"> <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/> <p>Ja, laßt den alten Baͤr nur dorten ſchnarchen,<lb/> Es ſchmeckt uns nur, wenn er nicht bei uns iſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#FORT"> <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/> <p>Lebt wohl, ihr guten Leute, kuͤnftgen Monat<lb/> Gedenk' ich wieder hier zu ſeyn und kehrte<lb/> Da gerne ein, wo ich Euch wieder finde.</p> </sp><lb/> <sp who="#Jakob"> <speaker><hi rendition="#g">Jakob</hi>.</speaker><lb/> <p>Nur nicht bei dieſem Menſchenſchinder hier.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(<hi rendition="#g">Fortunat</hi> mit den <hi rendition="#g">Dienern</hi> ab.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#Daniel"> <speaker><hi rendition="#g">Daniel</hi>.</speaker><lb/> <p>Lebt wohl, ihr Freunde.</p> </sp><lb/> <sp who="#Adam"> <speaker><hi rendition="#g">Adam</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Macht! der Herr iſt ſchon</hi><lb/> Zu Pferde.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [188/0198]
Zweite Abtheilung.
Daniel.
Als ich mit Euch in Deutſchland draußen reiſte,
Hab' ich ſie ſo den Saͤngern abgehoͤrt,
Liebherzig, treu, ſanftruͤhrend iſt ihr Ton.
Fortunat.
Hier, Leopold, trink, laß den Becher umgehn:
Leopold.
Da, Leute. Auf des gnaͤdgen Herren Wohl.
Alle.
Er lebe, lebe viele tauſend Jahr!
Fortunat.
Viel Dank; wenn unſer guter Wirth hier waͤre,
Er thaͤt uns auch auf dieſen Trunk Beſcheid.
Leopold.
Ei, laßt den ſchlafen, alles iſt bezahlt,
Und ſezt Euch auf, der Morgen daͤmmert ſchon.
Adam.
Ja, laßt den alten Baͤr nur dorten ſchnarchen,
Es ſchmeckt uns nur, wenn er nicht bei uns iſt.
Fortunat.
Lebt wohl, ihr guten Leute, kuͤnftgen Monat
Gedenk' ich wieder hier zu ſeyn und kehrte
Da gerne ein, wo ich Euch wieder finde.
Jakob.
Nur nicht bei dieſem Menſchenſchinder hier.
(Fortunat mit den Dienern ab.
Daniel.
Lebt wohl, ihr Freunde.
Adam.
Macht! der Herr iſt ſchon
Zu Pferde.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |