Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Fortunat. Den er an seinem Leibe immer trägt,Und fühl' ihn leicht und leer von außen schon, So daß ich ihn im Zorn weit hin von mir Dort unter's Bett' hinwarf: drauf macht' ich schnell Die Fenster auf, als wären nächtlich Diebe Hereingestiegen. Wie in aller Welt Will er die Ausstattung nur möglich machen? Am nächsten Tage mir bezahlen? Fort, Daß er nicht glaubt, ich hätte noch gewacht. (ab.) Fünfte Scene. (Saal.) Leopold. tritt auf. Um's Himmels Willen! gnäd'ger -- gnädger Herr! Fortunat kömmt im Nachtkleide. Fortunat. Was fehlt Dir, Freund? Du bist verwirrt? Siehst bleich? Leopold. All' unsre Fenster auf, mein Geld entwandt, So auch den Knechten, die etwas besaßen -- Seyd Ihr denn auch beraubt? Fortunat. O weh! mir schwindelt! Ich sinke, -- reich mir schnell den Sessel her -- Fortunat. Den er an ſeinem Leibe immer traͤgt,Und fuͤhl' ihn leicht und leer von außen ſchon, So daß ich ihn im Zorn weit hin von mir Dort unter's Bett' hinwarf: drauf macht' ich ſchnell Die Fenſter auf, als waͤren naͤchtlich Diebe Hereingeſtiegen. Wie in aller Welt Will er die Ausſtattung nur moͤglich machen? Am naͤchſten Tage mir bezahlen? Fort, Daß er nicht glaubt, ich haͤtte noch gewacht. (ab.) Fuͤnfte Scene. (Saal.) Leopold. tritt auf. Um's Himmels Willen! gnaͤd'ger — gnaͤdger Herr! Fortunat koͤmmt im Nachtkleide. Fortunat. Was fehlt Dir, Freund? Du biſt verwirrt? Siehſt bleich? Leopold. All' unſre Fenſter auf, mein Geld entwandt, So auch den Knechten, die etwas beſaßen — Seyd Ihr denn auch beraubt? Fortunat. O weh! mir ſchwindelt! Ich ſinke, — reich mir ſchnell den Seſſel her — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#Abel"> <p><pb facs="#f0179" n="169"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</fw><lb/> Den er an ſeinem Leibe immer traͤgt,<lb/> Und fuͤhl' ihn leicht und leer von außen ſchon,<lb/> So daß ich ihn im Zorn weit hin von mir<lb/> Dort unter's Bett' hinwarf: drauf macht' ich<lb/><hi rendition="#et">ſchnell</hi><lb/> Die Fenſter auf, als waͤren naͤchtlich Diebe<lb/> Hereingeſtiegen. Wie in aller Welt<lb/> Will er die Ausſtattung nur moͤglich machen?<lb/> Am naͤchſten Tage mir bezahlen? Fort,<lb/> Daß er nicht glaubt, ich haͤtte noch gewacht.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(ab.)</hi> </stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Fuͤnfte Scene</hi>.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Saal</hi>.)</hi> </stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <sp who="#Leopold"> <speaker><hi rendition="#g">Leopold</hi>.</speaker> <stage>tritt auf.</stage><lb/> <p>Um's Himmels Willen! gnaͤd'ger — gnaͤdger<lb/><hi rendition="#et">Herr!</hi></p><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Fortunat</hi> koͤmmt im Nachtkleide.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#FORT"> <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/> <p>Was fehlt Dir, Freund? Du biſt verwirrt?<lb/><hi rendition="#et">Siehſt bleich?</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#Leopold"> <speaker><hi rendition="#g">Leopold</hi>.</speaker><lb/> <p>All' unſre Fenſter auf, mein Geld entwandt,<lb/> So auch den Knechten, die etwas beſaßen —<lb/> Seyd Ihr denn auch beraubt?</p> </sp><lb/> <sp who="#FORT"> <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">O weh! mir ſchwindelt!</hi> </p><lb/> <p>Ich ſinke, — reich mir ſchnell den Seſſel her —</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [169/0179]
Fortunat.
Den er an ſeinem Leibe immer traͤgt,
Und fuͤhl' ihn leicht und leer von außen ſchon,
So daß ich ihn im Zorn weit hin von mir
Dort unter's Bett' hinwarf: drauf macht' ich
ſchnell
Die Fenſter auf, als waͤren naͤchtlich Diebe
Hereingeſtiegen. Wie in aller Welt
Will er die Ausſtattung nur moͤglich machen?
Am naͤchſten Tage mir bezahlen? Fort,
Daß er nicht glaubt, ich haͤtte noch gewacht.
(ab.)
Fuͤnfte Scene.
(Saal.)
Leopold. tritt auf.
Um's Himmels Willen! gnaͤd'ger — gnaͤdger
Herr!
Fortunat koͤmmt im Nachtkleide.
Fortunat.
Was fehlt Dir, Freund? Du biſt verwirrt?
Siehſt bleich?
Leopold.
All' unſre Fenſter auf, mein Geld entwandt,
So auch den Knechten, die etwas beſaßen —
Seyd Ihr denn auch beraubt?
Fortunat.
O weh! mir ſchwindelt!
Ich ſinke, — reich mir ſchnell den Seſſel her —
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/179 |
Zitationshilfe: | Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/179>, abgerufen am 23.02.2025. |