Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Zweite Abtheilung. Und hinter unserm Altar in der KircheIst eine Thür, die in die Hölen führt, Wo fremde Pilger oft, die dort hineingehn Seltsam Geheul und Brausen, Klageton Der armen Seelen immer noch vernehmen: Und dies ist Sankt Patricii Fegefeuer. Fortunat. Führt uns alsbald dorthin, ehrwürd'ger Herr, Mich, meinen Freund, denn dazu kommen wir Aus ferner Gegend her in diese Oede. Abt. Geruht vorher noch Messe zu vernehmen, Geht dann gestärkt zur Dunkelheit hinein. (alle gehn ab.) Siebente Scene. (Refektorium.) Ambrosius, Placidus, Marcus, andre Mönche, welche trinken. Placidus. Auf die Gesundheit unsers Wohl- thäters. Ambrosius. Ein wackrer, edler Herr. Marcus. Dies edle Getränk haben wir lange nicht über die Zunge gebracht, diese liebliche Gabe des Himmels. Ambrosius. Und wie freundlich unser Herr Abt geworden ist, daß er es uns Armen vergönnt. Zweite Abtheilung. Und hinter unſerm Altar in der KircheIſt eine Thuͤr, die in die Hoͤlen fuͤhrt, Wo fremde Pilger oft, die dort hineingehn Seltſam Geheul und Brauſen, Klageton Der armen Seelen immer noch vernehmen: Und dies iſt Sankt Patricii Fegefeuer. Fortunat. Fuͤhrt uns alsbald dorthin, ehrwuͤrd'ger Herr, Mich, meinen Freund, denn dazu kommen wir Aus ferner Gegend her in dieſe Oede. Abt. Geruht vorher noch Meſſe zu vernehmen, Geht dann geſtaͤrkt zur Dunkelheit hinein. (alle gehn ab.) Siebente Scene. (Refektorium.) Ambroſius, Placidus, Marcus, andre Moͤnche, welche trinken. Placidus. Auf die Geſundheit unſers Wohl- thaͤters. Ambroſius. Ein wackrer, edler Herr. Marcus. Dies edle Getraͤnk haben wir lange nicht uͤber die Zunge gebracht, dieſe liebliche Gabe des Himmels. Ambroſius. Und wie freundlich unſer Herr Abt geworden iſt, daß er es uns Armen vergoͤnnt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#Abt"> <p><pb facs="#f0152" n="142"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/> Und hinter unſerm Altar in der Kirche<lb/> Iſt eine Thuͤr, die in die Hoͤlen fuͤhrt,<lb/> Wo fremde Pilger oft, die dort hineingehn<lb/> Seltſam Geheul und Brauſen, Klageton<lb/> Der armen Seelen immer noch vernehmen:<lb/> Und dies iſt Sankt Patricii Fegefeuer.</p> </sp><lb/> <sp who="#FORT"> <speaker><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</speaker><lb/> <p>Fuͤhrt uns alsbald dorthin, ehrwuͤrd'ger Herr,<lb/> Mich, meinen Freund, denn dazu kommen wir<lb/> Aus ferner Gegend her in dieſe Oede.</p> </sp><lb/> <sp who="#Abt"> <speaker><hi rendition="#g">Abt</hi>.</speaker><lb/> <p>Geruht vorher noch Meſſe zu vernehmen,<lb/> Geht dann geſtaͤrkt zur Dunkelheit hinein.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(alle gehn ab.)</hi> </stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Siebente Scene</hi>.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Refektorium</hi>.)</hi> </stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Ambroſius, Placidus, Marcus</hi>,<lb/> andre Moͤnche, welche trinken.</hi> </stage><lb/> <sp who="#Placidus"> <speaker><hi rendition="#g">Placidus</hi>.</speaker> <p>Auf die Geſundheit unſers Wohl-<lb/> thaͤters.</p> </sp><lb/> <sp who="#Ambroſius"> <speaker><hi rendition="#g">Ambroſius</hi>.</speaker> <p>Ein wackrer, edler Herr.</p> </sp><lb/> <sp who="#Marcus"> <speaker><hi rendition="#g">Marcus</hi>.</speaker> <p>Dies edle Getraͤnk haben wir lange<lb/> nicht uͤber die Zunge gebracht, dieſe liebliche Gabe<lb/> des Himmels.</p> </sp><lb/> <sp who="#Ambroſius"> <speaker><hi rendition="#g">Ambroſius</hi>.</speaker> <p>Und wie freundlich unſer Herr<lb/> Abt geworden iſt, daß er es uns Armen vergoͤnnt.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [142/0152]
Zweite Abtheilung.
Und hinter unſerm Altar in der Kirche
Iſt eine Thuͤr, die in die Hoͤlen fuͤhrt,
Wo fremde Pilger oft, die dort hineingehn
Seltſam Geheul und Brauſen, Klageton
Der armen Seelen immer noch vernehmen:
Und dies iſt Sankt Patricii Fegefeuer.
Fortunat.
Fuͤhrt uns alsbald dorthin, ehrwuͤrd'ger Herr,
Mich, meinen Freund, denn dazu kommen wir
Aus ferner Gegend her in dieſe Oede.
Abt.
Geruht vorher noch Meſſe zu vernehmen,
Geht dann geſtaͤrkt zur Dunkelheit hinein.
(alle gehn ab.)
Siebente Scene.
(Refektorium.)
Ambroſius, Placidus, Marcus,
andre Moͤnche, welche trinken.
Placidus. Auf die Geſundheit unſers Wohl-
thaͤters.
Ambroſius. Ein wackrer, edler Herr.
Marcus. Dies edle Getraͤnk haben wir lange
nicht uͤber die Zunge gebracht, dieſe liebliche Gabe
des Himmels.
Ambroſius. Und wie freundlich unſer Herr
Abt geworden iſt, daß er es uns Armen vergoͤnnt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |