Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.Zweite Abtheilung. Wie seltsam, fast unglaublich, oft aus NothSo Land wie Leute sind gerettet worden. Thoms tritt ein. Thoms. Mein hoher König, Heil! ich künde Sieg, Denn dein Held Gawein schlug die Sachsen dort, Nur wenige entrannen seiner Schlacht. Artus. O könnt er sich mit Kay doch schnell vereinen, Um jene abzuhalten, die uns drohn. Thoms. Gebt mir an ihn nur zwei geschriebne Worte. Artus. Hier, Kleiner, nimm, und sey der Krone Retter. (Thoms ab.) Schon glaub ich an den Wahn. Wird er mich täuschen? Thoms tritt ein. Thoms. Sie wenden um mit muntern Siegesliedern, Da nimm und lies, dies gab der edle Neffe. Artus. Ein Brief von ihm mit seinem Siegelring. Ich seh, du bist ein wahrer Bothe; schon Seit dreien Tagen ward der Brief gefertigt, Er schreibt zum Schluß, daß er durch dich ihn sendet. O wüßte Kay, daß jene zu ihm stoßen! Thoms. Ich geh zu ihm, ihm den Befehl zu sagen. (ab.) Zweite Abtheilung. Wie ſeltſam, faſt unglaublich, oft aus NothSo Land wie Leute ſind gerettet worden. Thoms tritt ein. Thoms. Mein hoher Koͤnig, Heil! ich kuͤnde Sieg, Denn dein Held Gawein ſchlug die Sachſen dort, Nur wenige entrannen ſeiner Schlacht. Artus. O koͤnnt er ſich mit Kay doch ſchnell vereinen, Um jene abzuhalten, die uns drohn. Thoms. Gebt mir an ihn nur zwei geſchriebne Worte. Artus. Hier, Kleiner, nimm, und ſey der Krone Retter. (Thoms ab.) Schon glaub ich an den Wahn. Wird er mich taͤuſchen? Thoms tritt ein. Thoms. Sie wenden um mit muntern Siegesliedern, Da nimm und lies, dies gab der edle Neffe. Artus. Ein Brief von ihm mit ſeinem Siegelring. Ich ſeh, du biſt ein wahrer Bothe; ſchon Seit dreien Tagen ward der Brief gefertigt, Er ſchreibt zum Schluß, daß er durch dich ihn ſendet. O wuͤßte Kay, daß jene zu ihm ſtoßen! Thoms. Ich geh zu ihm, ihm den Befehl zu ſagen. (ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#ART"> <p><pb facs="#f0533" n="524"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/> Wie ſeltſam, faſt unglaublich, oft aus Noth<lb/> So Land wie Leute ſind gerettet worden.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Thoms</hi> tritt ein.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#THO"> <speaker><hi rendition="#g">Thoms</hi>.</speaker><lb/> <p>Mein hoher Koͤnig, Heil! ich kuͤnde Sieg,<lb/> Denn dein Held Gawein ſchlug die Sachſen dort,<lb/> Nur wenige entrannen ſeiner Schlacht.</p> </sp><lb/> <sp who="#ART"> <speaker><hi rendition="#g">Artus</hi>.</speaker><lb/> <p>O koͤnnt er ſich mit Kay doch ſchnell vereinen,<lb/> Um jene abzuhalten, die uns drohn.</p> </sp><lb/> <sp who="#THO"> <speaker><hi rendition="#g">Thoms</hi>.</speaker><lb/> <p>Gebt mir an ihn nur zwei geſchriebne Worte.</p> </sp><lb/> <sp who="#ART"> <speaker><hi rendition="#g">Artus</hi>.</speaker><lb/> <p>Hier, Kleiner, nimm, und ſey der Krone Retter.<lb/><stage><hi rendition="#et">(Thoms ab.)</hi></stage><lb/> Schon glaub ich an den Wahn. Wird er mich<lb/><hi rendition="#et">taͤuſchen?</hi></p><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Thoms</hi> tritt ein.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#THO"> <speaker><hi rendition="#g">Thoms</hi>.</speaker><lb/> <p>Sie wenden um mit muntern Siegesliedern,<lb/> Da nimm und lies, dies gab der edle Neffe.</p> </sp><lb/> <sp who="#ART"> <speaker><hi rendition="#g">Artus</hi>.</speaker><lb/> <p>Ein Brief von ihm mit ſeinem Siegelring.<lb/> Ich ſeh, du biſt ein wahrer Bothe; ſchon<lb/> Seit dreien Tagen ward der Brief gefertigt,<lb/> Er ſchreibt zum Schluß, daß er durch dich ihn ſendet.<lb/> O wuͤßte Kay, daß jene zu ihm ſtoßen!</p> </sp><lb/> <sp who="#THO"> <speaker><hi rendition="#g">Thoms</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich geh zu ihm, ihm den Befehl zu ſagen.</p> <stage>(ab.)</stage> </sp><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [524/0533]
Zweite Abtheilung.
Wie ſeltſam, faſt unglaublich, oft aus Noth
So Land wie Leute ſind gerettet worden.
Thoms tritt ein.
Thoms.
Mein hoher Koͤnig, Heil! ich kuͤnde Sieg,
Denn dein Held Gawein ſchlug die Sachſen dort,
Nur wenige entrannen ſeiner Schlacht.
Artus.
O koͤnnt er ſich mit Kay doch ſchnell vereinen,
Um jene abzuhalten, die uns drohn.
Thoms.
Gebt mir an ihn nur zwei geſchriebne Worte.
Artus.
Hier, Kleiner, nimm, und ſey der Krone Retter.
(Thoms ab.)
Schon glaub ich an den Wahn. Wird er mich
taͤuſchen?
Thoms tritt ein.
Thoms.
Sie wenden um mit muntern Siegesliedern,
Da nimm und lies, dies gab der edle Neffe.
Artus.
Ein Brief von ihm mit ſeinem Siegelring.
Ich ſeh, du biſt ein wahrer Bothe; ſchon
Seit dreien Tagen ward der Brief gefertigt,
Er ſchreibt zum Schluß, daß er durch dich ihn ſendet.
O wuͤßte Kay, daß jene zu ihm ſtoßen!
Thoms.
Ich geh zu ihm, ihm den Befehl zu ſagen. (ab.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |