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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Zweite Abtheilung.
nachdenke, thät ich überhaupt daran wohl am klüg-
sten, denn sie wären mir dann wieder was Neues;
auch könnt ich dann behaupten, daß ich mich nicht
von der Frau geschieden hätte: viele Menschen wol-
len ja diese Scheidungen mißbilligen. Nun, ich
wills mir beschlafen. -- Ist mir doch fast, als hätt
ich heut etwas zu viel getrunken, der Kopf geht
mir ein wenig um. Ich merke, meine Natur wird
schwächlich, ich muß mich immer mehr an soliden
Fleischspeisen halten.
(sie gehn ab).


Vierte Scene.
(Wald.)


Thoms, die übrigen Kinder.
Peter. Thoms, Thoms, was fangen wir
nun an?
Barnabas. Sprich, denn es ist wahr, du
bist doch der klügste von uns allen.
Thoms. Ihr seht, wir sind wieder im Walde,
im Freien, zwar ist es dunkle Nacht, aber besser
wir laufen aufs Gerathewohl in die Welt hinein,
als von jenem Ungeheuer geschlachtet zu werden.
Peter. Hast Recht, englischer Bruder.
Thoms. Gut, daß ich darauf verfiel, das
Bettuch zu zerschneiden und uns so aus dem Fen-
Zweite Abtheilung.
nachdenke, thaͤt ich uͤberhaupt daran wohl am kluͤg-
ſten, denn ſie waͤren mir dann wieder was Neues;
auch koͤnnt ich dann behaupten, daß ich mich nicht
von der Frau geſchieden haͤtte: viele Menſchen wol-
len ja dieſe Scheidungen mißbilligen. Nun, ich
wills mir beſchlafen. — Iſt mir doch faſt, als haͤtt
ich heut etwas zu viel getrunken, der Kopf geht
mir ein wenig um. Ich merke, meine Natur wird
ſchwaͤchlich, ich muß mich immer mehr an ſoliden
Fleiſchſpeiſen halten.
(ſie gehn ab).


Vierte Scene.
(Wald.)


Thoms, die uͤbrigen Kinder.
Peter. Thoms, Thoms, was fangen wir
nun an?
Barnabas. Sprich, denn es iſt wahr, du
biſt doch der kluͤgſte von uns allen.
Thoms. Ihr ſeht, wir ſind wieder im Walde,
im Freien, zwar iſt es dunkle Nacht, aber beſſer
wir laufen aufs Gerathewohl in die Welt hinein,
als von jenem Ungeheuer geſchlachtet zu werden.
Peter. Haſt Recht, engliſcher Bruder.
Thoms. Gut, daß ich darauf verfiel, das
Bettuch zu zerſchneiden und uns ſo aus dem Fen-
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[508/0517] Zweite Abtheilung. nachdenke, thaͤt ich uͤberhaupt daran wohl am kluͤg- ſten, denn ſie waͤren mir dann wieder was Neues; auch koͤnnt ich dann behaupten, daß ich mich nicht von der Frau geſchieden haͤtte: viele Menſchen wol- len ja dieſe Scheidungen mißbilligen. Nun, ich wills mir beſchlafen. — Iſt mir doch faſt, als haͤtt ich heut etwas zu viel getrunken, der Kopf geht mir ein wenig um. Ich merke, meine Natur wird ſchwaͤchlich, ich muß mich immer mehr an ſoliden Fleiſchſpeiſen halten. (ſie gehn ab). Vierte Scene. (Wald.) Thoms, die uͤbrigen Kinder. Peter. Thoms, Thoms, was fangen wir nun an? Barnabas. Sprich, denn es iſt wahr, du biſt doch der kluͤgſte von uns allen. Thoms. Ihr ſeht, wir ſind wieder im Walde, im Freien, zwar iſt es dunkle Nacht, aber beſſer wir laufen aufs Gerathewohl in die Welt hinein, als von jenem Ungeheuer geſchlachtet zu werden. Peter. Haſt Recht, engliſcher Bruder. Thoms. Gut, daß ich darauf verfiel, das Bettuch zu zerſchneiden und uns ſo aus dem Fen-

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/517>, abgerufen am 22.12.2024.