Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.Däumchen. leben lassen. -- Singt uns doch eins, wenn ihrmögt. Persiwein. Das ist meine Freude, dem Landmann ein Lied mitzutheilen, sie empfinden es mehr, als die Städter. Wahrmund. Kann seyn, singt eins zur Probe. Persiwein. Wohlgemuth ihr guten Leute, Fahren laßt so Gram wie Sorgen! Nach der Nacht ergraut der Morgen, Trinkt und singet fröhlich heute! Das noch keinen je gereute. Doch wer weiß, was seyn wird morgen, Welche Leiden, welche Sorgen, Ob euch einer möchte borgen, Freut euch heut noch, gute Leute. Alle im Chor. Doch wer weiß, was seyn wird morgen, Welche Leiden, welche Sorgen, Ob euch einer möchte borgen, Freut euch heut noch, gute Leute. Daͤumchen. leben laſſen. — Singt uns doch eins, wenn ihrmoͤgt. Perſiwein. Das iſt meine Freude, dem Landmann ein Lied mitzutheilen, ſie empfinden es mehr, als die Staͤdter. Wahrmund. Kann ſeyn, ſingt eins zur Probe. Perſiwein. Wohlgemuth ihr guten Leute, Fahren laßt ſo Gram wie Sorgen! Nach der Nacht ergraut der Morgen, Trinkt und ſinget froͤhlich heute! Das noch keinen je gereute. Doch wer weiß, was ſeyn wird morgen, Welche Leiden, welche Sorgen, Ob euch einer moͤchte borgen, Freut euch heut noch, gute Leute. Alle im Chor. Doch wer weiß, was ſeyn wird morgen, Welche Leiden, welche Sorgen, Ob euch einer moͤchte borgen, Freut euch heut noch, gute Leute. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#WAH"> <p><pb facs="#f0492" n="483"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Daͤumchen</hi>.</fw><lb/> leben laſſen. — Singt uns doch eins, wenn ihr<lb/> moͤgt.</p> </sp><lb/> <sp who="#PER"> <speaker><hi rendition="#g">Perſiwein</hi>.</speaker> <p>Das iſt meine Freude, dem<lb/> Landmann ein Lied mitzutheilen, ſie empfinden es<lb/> mehr, als die Staͤdter.</p> </sp><lb/> <sp who="#WAH"> <speaker><hi rendition="#g">Wahrmund</hi>.</speaker> <p>Kann ſeyn, ſingt eins zur<lb/> Probe.</p> </sp><lb/> <sp who="#PER"> <speaker><hi rendition="#g">Perſiwein</hi>.</speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Wohlgemuth ihr guten Leute,</l><lb/> <l>Fahren laßt ſo Gram wie Sorgen!</l><lb/> <l>Nach der Nacht ergraut der Morgen,</l><lb/> <l>Trinkt und ſinget froͤhlich heute!</l><lb/> <l>Das noch keinen je gereute.</l><lb/> <l>Doch wer weiß, was ſeyn wird morgen,</l><lb/> <l>Welche Leiden, welche Sorgen,</l><lb/> <l>Ob euch einer moͤchte borgen,</l><lb/> <l>Freut euch heut noch, gute Leute.</l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#ALL"> <speaker><hi rendition="#g">Alle</hi> im Chor.</speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Doch wer weiß, was ſeyn wird morgen,</l><lb/> <l>Welche Leiden, welche Sorgen,</l><lb/> <l>Ob euch einer moͤchte borgen,</l><lb/> <l>Freut euch heut noch, gute Leute.</l> </lg> </sp> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [483/0492]
Daͤumchen.
leben laſſen. — Singt uns doch eins, wenn ihr
moͤgt.
Perſiwein. Das iſt meine Freude, dem
Landmann ein Lied mitzutheilen, ſie empfinden es
mehr, als die Staͤdter.
Wahrmund. Kann ſeyn, ſingt eins zur
Probe.
Perſiwein.
Wohlgemuth ihr guten Leute,
Fahren laßt ſo Gram wie Sorgen!
Nach der Nacht ergraut der Morgen,
Trinkt und ſinget froͤhlich heute!
Das noch keinen je gereute.
Doch wer weiß, was ſeyn wird morgen,
Welche Leiden, welche Sorgen,
Ob euch einer moͤchte borgen,
Freut euch heut noch, gute Leute.
Alle im Chor.
Doch wer weiß, was ſeyn wird morgen,
Welche Leiden, welche Sorgen,
Ob euch einer moͤchte borgen,
Freut euch heut noch, gute Leute.
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