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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Däumchen.
Else. Wir haben es aber so gewollt.
Wahrmund. Richtig, und nun haben wirs
auch so.
Else. Es wird uns jämmerlich ankommen.
Wahrmund. Kann wohl seyn.
Else. Still! Es kommt jemand zu uns.
Wahrmund. Wer sollte das noch in später
Nacht seyn?
Stimme (draußen). Macht auf!
Else. Ja doch, herzlich gern; du lieber Gott,
das ist ja eine Stimme wie ein Bär
(geht hinaus).
Wahrmund. Mir schwant, daß ich heut
noch Verdruß kriege; gewiß werden sie mich mah-
nen, und dann giebt ein Wort das andre, bis es
zum Prügeln kommt, und wer dann das Meiste
weg hat, der hats.

Else, Kay, Kirmes, Alfred treten ein.
Else. O Himmel, der gnädige Herr!
Kay. Nun? Ihr seid wohl toll und voll,
daß ihr vor mir herein geht? -- Nur hier herein,
herein mit dem Patienten!
Kirmes. Nehmt mal einen Kienspan vom
Heerd, daß wir die Blessur besichtigen.
Wahrmund. Ei, gnädiger Herr, Herr Ge-
vatter Bader, wie kommen wir denn so spät noch
zu der Ehre?
Alfred. O weh, mein Kopf! das schlimmste
ist, daß der gnädige Herr gerade einen Knotenstock
geführt hat.
Kay. Was kann ich dafür? Könnt Ihr nicht
Daͤumchen.
Elſe. Wir haben es aber ſo gewollt.
Wahrmund. Richtig, und nun haben wirs
auch ſo.
Elſe. Es wird uns jaͤmmerlich ankommen.
Wahrmund. Kann wohl ſeyn.
Elſe. Still! Es kommt jemand zu uns.
Wahrmund. Wer ſollte das noch in ſpaͤter
Nacht ſeyn?
Stimme (draußen). Macht auf!
Elſe. Ja doch, herzlich gern; du lieber Gott,
das iſt ja eine Stimme wie ein Baͤr
(geht hinaus).
Wahrmund. Mir ſchwant, daß ich heut
noch Verdruß kriege; gewiß werden ſie mich mah-
nen, und dann giebt ein Wort das andre, bis es
zum Pruͤgeln kommt, und wer dann das Meiſte
weg hat, der hats.

Elſe, Kay, Kirmes, Alfred treten ein.
Elſe. O Himmel, der gnaͤdige Herr!
Kay. Nun? Ihr ſeid wohl toll und voll,
daß ihr vor mir herein geht? — Nur hier herein,
herein mit dem Patienten!
Kirmes. Nehmt mal einen Kienſpan vom
Heerd, daß wir die Bleſſur beſichtigen.
Wahrmund. Ei, gnaͤdiger Herr, Herr Ge-
vatter Bader, wie kommen wir denn ſo ſpaͤt noch
zu der Ehre?
Alfred. O weh, mein Kopf! das ſchlimmſte
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[473/0482] Daͤumchen. Elſe. Wir haben es aber ſo gewollt. Wahrmund. Richtig, und nun haben wirs auch ſo. Elſe. Es wird uns jaͤmmerlich ankommen. Wahrmund. Kann wohl ſeyn. Elſe. Still! Es kommt jemand zu uns. Wahrmund. Wer ſollte das noch in ſpaͤter Nacht ſeyn? Stimme (draußen). Macht auf! Elſe. Ja doch, herzlich gern; du lieber Gott, das iſt ja eine Stimme wie ein Baͤr (geht hinaus). Wahrmund. Mir ſchwant, daß ich heut noch Verdruß kriege; gewiß werden ſie mich mah- nen, und dann giebt ein Wort das andre, bis es zum Pruͤgeln kommt, und wer dann das Meiſte weg hat, der hats. Elſe, Kay, Kirmes, Alfred treten ein. Elſe. O Himmel, der gnaͤdige Herr! Kay. Nun? Ihr ſeid wohl toll und voll, daß ihr vor mir herein geht? — Nur hier herein, herein mit dem Patienten! Kirmes. Nehmt mal einen Kienſpan vom Heerd, daß wir die Bleſſur beſichtigen. Wahrmund. Ei, gnaͤdiger Herr, Herr Ge- vatter Bader, wie kommen wir denn ſo ſpaͤt noch zu der Ehre? Alfred. O weh, mein Kopf! das ſchlimmſte iſt, daß der gnaͤdige Herr gerade einen Knotenſtock gefuͤhrt hat. Kay. Was kann ich dafuͤr? Koͤnnt Ihr nicht

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/482>, abgerufen am 22.11.2024.