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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Die verkehrte Welt.

Der Maschinist kommt aus der See.
Maschinist. Was giebts, Herr Skaramuz!
Skaramuz. Du lässest ja die Leute versin-
ken, wie ich höre.
Maschinist. O ja, mein König, wenn es
das Stück erfordert.
Skaramuz. Immer hör ich von einem
Stücke reden. Mir hast du noch nie das Vergnü-
gen gemacht, daß ich versunken wäre.
Maschinist. Es hat auch nichts davon in
Ihrer Rolle gestanden.
Skaramuz. So? Aber mit einem Gewit-
ter bist Du mir doch zur Last gefallen, das mir äu-
ßerst fatal war? -- Jetzt will ich einmal untergehn.
Maschinist. Bemühen Sie sich nur zu mir
ins Meer herein.
Skaramuz. Ins Meer? Ja, daß ich Dir
doch traute; ich könnte am Ende gar ersaufen.
Das Meer ist keines Menschen Freund.
Maschinist. Ich gebe Ihnen mein Wort,
Sie sollen mit der größten Sicherheit untergehn.
Skaramuz. Ich will aber lieber hier auf
dem Trocknen versinken.
Maschinist. Mein König, dort sind keine
Fallthüren angebracht.
Schatzmeister. Thun Sies immer dort in
der See, es hat wirklich keine Gefahr.
Skaramuz. Nun, auf Eure Verantwor-
tung, Leute.
(Er geht ins Meer und versinkt, die übrigen
gehn ab.)

Die verkehrte Welt.

Der Maſchiniſt kommt aus der See.
Maſchiniſt. Was giebts, Herr Skaramuz!
Skaramuz. Du laͤſſeſt ja die Leute verſin-
ken, wie ich hoͤre.
Maſchiniſt. O ja, mein Koͤnig, wenn es
das Stuͤck erfordert.
Skaramuz. Immer hoͤr ich von einem
Stuͤcke reden. Mir haſt du noch nie das Vergnuͤ-
gen gemacht, daß ich verſunken waͤre.
Maſchiniſt. Es hat auch nichts davon in
Ihrer Rolle geſtanden.
Skaramuz. So? Aber mit einem Gewit-
ter biſt Du mir doch zur Laſt gefallen, das mir aͤu-
ßerſt fatal war? — Jetzt will ich einmal untergehn.
Maſchiniſt. Bemuͤhen Sie ſich nur zu mir
ins Meer herein.
Skaramuz. Ins Meer? Ja, daß ich Dir
doch traute; ich koͤnnte am Ende gar erſaufen.
Das Meer iſt keines Menſchen Freund.
Maſchiniſt. Ich gebe Ihnen mein Wort,
Sie ſollen mit der groͤßten Sicherheit untergehn.
Skaramuz. Ich will aber lieber hier auf
dem Trocknen verſinken.
Maſchiniſt. Mein Koͤnig, dort ſind keine
Fallthuͤren angebracht.
Schatzmeiſter. Thun Sies immer dort in
der See, es hat wirklich keine Gefahr.
Skaramuz. Nun, auf Eure Verantwor-
tung, Leute.
(Er geht ins Meer und verſinkt, die uͤbrigen
gehn ab.)

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[351/0360] Die verkehrte Welt. Der Maſchiniſt kommt aus der See. Maſchiniſt. Was giebts, Herr Skaramuz! Skaramuz. Du laͤſſeſt ja die Leute verſin- ken, wie ich hoͤre. Maſchiniſt. O ja, mein Koͤnig, wenn es das Stuͤck erfordert. Skaramuz. Immer hoͤr ich von einem Stuͤcke reden. Mir haſt du noch nie das Vergnuͤ- gen gemacht, daß ich verſunken waͤre. Maſchiniſt. Es hat auch nichts davon in Ihrer Rolle geſtanden. Skaramuz. So? Aber mit einem Gewit- ter biſt Du mir doch zur Laſt gefallen, das mir aͤu- ßerſt fatal war? — Jetzt will ich einmal untergehn. Maſchiniſt. Bemuͤhen Sie ſich nur zu mir ins Meer herein. Skaramuz. Ins Meer? Ja, daß ich Dir doch traute; ich koͤnnte am Ende gar erſaufen. Das Meer iſt keines Menſchen Freund. Maſchiniſt. Ich gebe Ihnen mein Wort, Sie ſollen mit der groͤßten Sicherheit untergehn. Skaramuz. Ich will aber lieber hier auf dem Trocknen verſinken. Maſchiniſt. Mein Koͤnig, dort ſind keine Fallthuͤren angebracht. Schatzmeiſter. Thun Sies immer dort in der See, es hat wirklich keine Gefahr. Skaramuz. Nun, auf Eure Verantwor- tung, Leute. (Er geht ins Meer und verſinkt, die uͤbrigen gehn ab.)

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/360>, abgerufen am 23.11.2024.