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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Der Blaubart.
Anne. Ich meine es gewiß gut mit Dir.
Agnes. Das weiß ich, und das hält mich
auch noch aufrecht. -- Hörst du nicht Musik?
Anne. Nein.
Agnes. Es kommt von der Waldecke dort.
Anne. Du bist überwacht, und davon klingt
es Dir wohl im Ohr.
Agnes. Nein, ich höre die Trompeten gar
zu deutlich.
Anne. Jetzt höre ich es auch.
Agnes. O mein Herz klopft gar zu unge-
stüm, -- sie sinds gewiß. -- Indessen will ich
mich fassen; es wird vielleicht nicht so böse wer-
den, als ich fürchte, in der Angst übertreiben wir
nur gar zu leicht vor uns selber, -- nicht wahr
Schwester?
Anne. Gewiß.
Agnes. Es kömmt immer näher -- es ist mein
Mann, -- ich kann schon die Fahnen erkennen.
Anne. Sie sinds.
Feldmusik näher. Ein Zug von Knechten.
Hugo zu Pferde.
Hugo. Sieh da, meine Gemahlin! -- Gu-
ten Morgen Agnes!
Agnes. Guten Morgen.
Hugo. Bleib oben, ich komme hinauf. --
Laßt die Thore offen, die übrigen kommen sogleich
mit der Beute.
(ziehn in das Thor.)
Agnes. Er kömmt herauf! Er war es wirk-
lich!

Der Blaubart.
Anne. Ich meine es gewiß gut mit Dir.
Agnes. Das weiß ich, und das haͤlt mich
auch noch aufrecht. — Hoͤrſt du nicht Muſik?
Anne. Nein.
Agnes. Es kommt von der Waldecke dort.
Anne. Du biſt uͤberwacht, und davon klingt
es Dir wohl im Ohr.
Agnes. Nein, ich hoͤre die Trompeten gar
zu deutlich.
Anne. Jetzt hoͤre ich es auch.
Agnes. O mein Herz klopft gar zu unge-
ſtuͤm, — ſie ſinds gewiß. — Indeſſen will ich
mich faſſen; es wird vielleicht nicht ſo boͤſe wer-
den, als ich fuͤrchte, in der Angſt uͤbertreiben wir
nur gar zu leicht vor uns ſelber, — nicht wahr
Schweſter?
Anne. Gewiß.
Agnes. Es koͤmmt immer naͤher — es iſt mein
Mann, — ich kann ſchon die Fahnen erkennen.
Anne. Sie ſinds.
Feldmuſik naͤher. Ein Zug von Knechten.
Hugo zu Pferde.
Hugo. Sieh da, meine Gemahlin! — Gu-
ten Morgen Agnes!
Agnes. Guten Morgen.
Hugo. Bleib oben, ich komme hinauf. —
Laßt die Thore offen, die uͤbrigen kommen ſogleich
mit der Beute.
(ziehn in das Thor.)
Agnes. Er koͤmmt herauf! Er war es wirk-
lich!

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[123/0132] Der Blaubart. Anne. Ich meine es gewiß gut mit Dir. Agnes. Das weiß ich, und das haͤlt mich auch noch aufrecht. — Hoͤrſt du nicht Muſik? Anne. Nein. Agnes. Es kommt von der Waldecke dort. Anne. Du biſt uͤberwacht, und davon klingt es Dir wohl im Ohr. Agnes. Nein, ich hoͤre die Trompeten gar zu deutlich. Anne. Jetzt hoͤre ich es auch. Agnes. O mein Herz klopft gar zu unge- ſtuͤm, — ſie ſinds gewiß. — Indeſſen will ich mich faſſen; es wird vielleicht nicht ſo boͤſe wer- den, als ich fuͤrchte, in der Angſt uͤbertreiben wir nur gar zu leicht vor uns ſelber, — nicht wahr Schweſter? Anne. Gewiß. Agnes. Es koͤmmt immer naͤher — es iſt mein Mann, — ich kann ſchon die Fahnen erkennen. Anne. Sie ſinds. Feldmuſik naͤher. Ein Zug von Knechten. Hugo zu Pferde. Hugo. Sieh da, meine Gemahlin! — Gu- ten Morgen Agnes! Agnes. Guten Morgen. Hugo. Bleib oben, ich komme hinauf. — Laßt die Thore offen, die uͤbrigen kommen ſogleich mit der Beute. (ziehn in das Thor.) Agnes. Er koͤmmt herauf! Er war es wirk- lich!

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/132>, abgerufen am 24.11.2024.