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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Zweite Abtheilung.
wo es aus der Dunkelheit ächzt und stöhnt, und
sich alles in mir und außer mir so seltsam gebehr-
det, da, bester Herr, lassen mich meine Grundsätze
im Stich.
Hans. Hast Recht, Caspar, Schauder über
Schauder laufen einem den Rücken hinab, und
grisseln in den Haaren, und die Vernunft duckt
tief, tief unter, und thut, als wenn sie gar nicht
zu Hause wäre.

Reinhold tritt auf.
Reinhold. Ich irre mich nicht, es sprach
hier jemand. Er ist gewiß zurück gekommen, und
kann in der Finsterniß das Haus nicht wieder fin-
den. Ulrich!
Caspar. Hier!
Hans. Was machst du, Caspar? Keiner
von uns heißt Ulrich.
Caspar. Wenn solche richtige, offenbare Men-
schenstimme ruft, so heiß ich in der Finsterniß wie
man will.
Reinhold. Wo bist du? Warum kommst
du nicht näher?
Caspar. Sieht man doch keinen Stich vor
den Augen.
Reinhold. Das ist nicht seine Stimme.
Wer spricht da?
Hans. Freund, wer Ihr auch seyn mögt,
helft uns zur Landstraße, wenn Ihr sie wißt.
Reinhold. Die Sprache ist mir bekannt.
Erlaubt die Frage, Herr wer seid Ihr?

Zweite Abtheilung.
wo es aus der Dunkelheit aͤchzt und ſtoͤhnt, und
ſich alles in mir und außer mir ſo ſeltſam gebehr-
det, da, beſter Herr, laſſen mich meine Grundſaͤtze
im Stich.
Hans. Haſt Recht, Caspar, Schauder uͤber
Schauder laufen einem den Ruͤcken hinab, und
griſſeln in den Haaren, und die Vernunft duckt
tief, tief unter, und thut, als wenn ſie gar nicht
zu Hauſe waͤre.

Reinhold tritt auf.
Reinhold. Ich irre mich nicht, es ſprach
hier jemand. Er iſt gewiß zuruͤck gekommen, und
kann in der Finſterniß das Haus nicht wieder fin-
den. Ulrich!
Caspar. Hier!
Hans. Was machſt du, Caspar? Keiner
von uns heißt Ulrich.
Caspar. Wenn ſolche richtige, offenbare Men-
ſchenſtimme ruft, ſo heiß ich in der Finſterniß wie
man will.
Reinhold. Wo biſt du? Warum kommſt
du nicht naͤher?
Caspar. Sieht man doch keinen Stich vor
den Augen.
Reinhold. Das iſt nicht ſeine Stimme.
Wer ſpricht da?
Hans. Freund, wer Ihr auch ſeyn moͤgt,
helft uns zur Landſtraße, wenn Ihr ſie wißt.
Reinhold. Die Sprache iſt mir bekannt.
Erlaubt die Frage, Herr wer ſeid Ihr?

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[120/0129] Zweite Abtheilung. wo es aus der Dunkelheit aͤchzt und ſtoͤhnt, und ſich alles in mir und außer mir ſo ſeltſam gebehr- det, da, beſter Herr, laſſen mich meine Grundſaͤtze im Stich. Hans. Haſt Recht, Caspar, Schauder uͤber Schauder laufen einem den Ruͤcken hinab, und griſſeln in den Haaren, und die Vernunft duckt tief, tief unter, und thut, als wenn ſie gar nicht zu Hauſe waͤre. Reinhold tritt auf. Reinhold. Ich irre mich nicht, es ſprach hier jemand. Er iſt gewiß zuruͤck gekommen, und kann in der Finſterniß das Haus nicht wieder fin- den. Ulrich! Caspar. Hier! Hans. Was machſt du, Caspar? Keiner von uns heißt Ulrich. Caspar. Wenn ſolche richtige, offenbare Men- ſchenſtimme ruft, ſo heiß ich in der Finſterniß wie man will. Reinhold. Wo biſt du? Warum kommſt du nicht naͤher? Caspar. Sieht man doch keinen Stich vor den Augen. Reinhold. Das iſt nicht ſeine Stimme. Wer ſpricht da? Hans. Freund, wer Ihr auch ſeyn moͤgt, helft uns zur Landſtraße, wenn Ihr ſie wißt. Reinhold. Die Sprache iſt mir bekannt. Erlaubt die Frage, Herr wer ſeid Ihr?

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/129>, abgerufen am 24.11.2024.