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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Der Blaubart.
mächtigen Fürsprecher, so versöhnt sich auch Dein
Vater leicht. Sei nur getrost, mein Herz, alles
wird noch gut.
Brigitte. Ach, Leopold, ich verberge Dir
alle meine Thränen und Seufzer.
Leopold. Verlier den Muth nicht, morgen
hat nun das Herumziehn im Lande ein Ende, ich
sage Dir, es muß alles gut werden, es mag wol-
len oder nicht, und dann sind wir glücklich. Hier
scheint eine lichtere Stelle. Wir wollen hindurch,
vielleicht finden wir noch die vermaledeite Hütte,
daß uns Feuer und Speise etwas erquickt. Gieb
mir die Hand und folge mir.
(gehn ab.)
Hans, Caspar.
Hans. Hörtest Du hier nicht Stimmen,
Caspar?
Caspar. Es klang mir auch so vor den
Ohren; wer weiß, was es gewesen ist.
Hans. Wie so, Caspar?
Caspar. Nun, man spricht nicht gern da-
von und nennts noch weniger bei seinen Namen.
Den wilden Jäger müßt Ihr ja so gut gehört
haben, wie ich. Saht Ihr nicht vor einiger Zeit
das Feuer in der Ferne laufen? das ist der Drache
gewesen.
Hans. Du bist abergläubisch, Caspar? das
ist ja gegen alle vernünftige Grundsätze.
Caspar. Herr, am Tage hab ich Grund-
sätze trotz einem, aber in der Nacht, verirrt, im
finstern Wald, wo die Bäume so sausen, wie hier,
Der Blaubart.
maͤchtigen Fuͤrſprecher, ſo verſoͤhnt ſich auch Dein
Vater leicht. Sei nur getroſt, mein Herz, alles
wird noch gut.
Brigitte. Ach, Leopold, ich verberge Dir
alle meine Thraͤnen und Seufzer.
Leopold. Verlier den Muth nicht, morgen
hat nun das Herumziehn im Lande ein Ende, ich
ſage Dir, es muß alles gut werden, es mag wol-
len oder nicht, und dann ſind wir gluͤcklich. Hier
ſcheint eine lichtere Stelle. Wir wollen hindurch,
vielleicht finden wir noch die vermaledeite Huͤtte,
daß uns Feuer und Speiſe etwas erquickt. Gieb
mir die Hand und folge mir.
(gehn ab.)
Hans, Caspar.
Hans. Hoͤrteſt Du hier nicht Stimmen,
Caspar?
Caspar. Es klang mir auch ſo vor den
Ohren; wer weiß, was es geweſen iſt.
Hans. Wie ſo, Caspar?
Caspar. Nun, man ſpricht nicht gern da-
von und nennts noch weniger bei ſeinen Namen.
Den wilden Jaͤger muͤßt Ihr ja ſo gut gehoͤrt
haben, wie ich. Saht Ihr nicht vor einiger Zeit
das Feuer in der Ferne laufen? das iſt der Drache
geweſen.
Hans. Du biſt aberglaͤubiſch, Caspar? das
iſt ja gegen alle vernuͤnftige Grundſaͤtze.
Caspar. Herr, am Tage hab ich Grund-
ſaͤtze trotz einem, aber in der Nacht, verirrt, im
finſtern Wald, wo die Baͤume ſo ſauſen, wie hier,
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[119/0128] Der Blaubart. maͤchtigen Fuͤrſprecher, ſo verſoͤhnt ſich auch Dein Vater leicht. Sei nur getroſt, mein Herz, alles wird noch gut. Brigitte. Ach, Leopold, ich verberge Dir alle meine Thraͤnen und Seufzer. Leopold. Verlier den Muth nicht, morgen hat nun das Herumziehn im Lande ein Ende, ich ſage Dir, es muß alles gut werden, es mag wol- len oder nicht, und dann ſind wir gluͤcklich. Hier ſcheint eine lichtere Stelle. Wir wollen hindurch, vielleicht finden wir noch die vermaledeite Huͤtte, daß uns Feuer und Speiſe etwas erquickt. Gieb mir die Hand und folge mir. (gehn ab.) Hans, Caspar. Hans. Hoͤrteſt Du hier nicht Stimmen, Caspar? Caspar. Es klang mir auch ſo vor den Ohren; wer weiß, was es geweſen iſt. Hans. Wie ſo, Caspar? Caspar. Nun, man ſpricht nicht gern da- von und nennts noch weniger bei ſeinen Namen. Den wilden Jaͤger muͤßt Ihr ja ſo gut gehoͤrt haben, wie ich. Saht Ihr nicht vor einiger Zeit das Feuer in der Ferne laufen? das iſt der Drache geweſen. Hans. Du biſt aberglaͤubiſch, Caspar? das iſt ja gegen alle vernuͤnftige Grundſaͤtze. Caspar. Herr, am Tage hab ich Grund- ſaͤtze trotz einem, aber in der Nacht, verirrt, im finſtern Wald, wo die Baͤume ſo ſauſen, wie hier,

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/128>, abgerufen am 27.11.2024.