Wie schnell verschwindet So Licht als Glanz, Der Morgen findet Verwelkt den Kranz,
Der gestern glühte In aller Pracht, Denn er verblühte In dunkler Nacht.
Es schwimmt die Welle Des Lebens hin, Und färbt sich helle, Hats nicht Gewinn;
Die Sonne neiget, Die Röthe flieht, Der Schatten steiget Und Dunkel zieht:
So schwimmt die Liebe Zu Wüsten ab, Ach! daß sie bliebe Bis an das Grab!
Doch wir erwachen Zu tiefer Qual; Es bricht der Nachen, Es löscht der Strahl,
Vom schönen Lande Weit weggebracht Zum öden Strande, Wo um uns Nacht.
Erſte Abtheilung.
Wie ſchnell verſchwindet So Licht als Glanz, Der Morgen findet Verwelkt den Kranz,
Der geſtern gluͤhte In aller Pracht, Denn er verbluͤhte In dunkler Nacht.
Es ſchwimmt die Welle Des Lebens hin, Und faͤrbt ſich helle, Hats nicht Gewinn;
Die Sonne neiget, Die Roͤthe flieht, Der Schatten ſteiget Und Dunkel zieht:
So ſchwimmt die Liebe Zu Wuͤſten ab, Ach! daß ſie bliebe Bis an das Grab!
Doch wir erwachen Zu tiefer Qual; Es bricht der Nachen, Es loͤſcht der Strahl,
Vom ſchoͤnen Lande Weit weggebracht Zum oͤden Strande, Wo um uns Nacht.
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Erſte Abtheilung.
Wie ſchnell verſchwindet
So Licht als Glanz,
Der Morgen findet
Verwelkt den Kranz,
Der geſtern gluͤhte
In aller Pracht,
Denn er verbluͤhte
In dunkler Nacht.
Es ſchwimmt die Welle
Des Lebens hin,
Und faͤrbt ſich helle,
Hats nicht Gewinn;
Die Sonne neiget,
Die Roͤthe flieht,
Der Schatten ſteiget
Und Dunkel zieht:
So ſchwimmt die Liebe
Zu Wuͤſten ab,
Ach! daß ſie bliebe
Bis an das Grab!
Doch wir erwachen
Zu tiefer Qual;
Es bricht der Nachen,
Es loͤſcht der Strahl,
Vom ſchoͤnen Lande
Weit weggebracht
Zum oͤden Strande,
Wo um uns Nacht.
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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus01_1812/385>, abgerufen am 22.11.2024.
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