bey Andrea sah, thun, als kennten sie mich nicht. -- O Himmel! welche Ursache kann es geben, daß Andrea nicht mit mir sprechen will! Soll dies der Schlußstein meines trüben Lebens werden? So schaal und nüchtern sollte sich nun alles endigen? -- O nein, es ist nicht möglich, er wird mich endlich vor sich lassen, und ge- schähe es auch nur, um meines Andringens los zu werden. Ich weiß jetzt keinen meiner Sinne recht zu gebrauchen, fast ohne Bewußtseyn geh[ - 1 Zeichen fehlt] ich umher. -- Erbarmen Sie sich, Rosa, und kommen Sie zu mir nach Rom, dann wird alles gut werden, dann wollen wir beyde An- drea mit Bitten bestürmen: lassen Sie mich jetzt nicht vergeblich bitten, kommen Sie ja.
bey Andrea ſah, thun, als kennten ſie mich nicht. — O Himmel! welche Urſache kann es geben, daß Andrea nicht mit mir ſprechen will! Soll dies der Schlußſtein meines truͤben Lebens werden? So ſchaal und nuͤchtern ſollte ſich nun alles endigen? — O nein, es iſt nicht moͤglich, er wird mich endlich vor ſich laſſen, und ge- ſchaͤhe es auch nur, um meines Andringens los zu werden. Ich weiß jetzt keinen meiner Sinne recht zu gebrauchen, faſt ohne Bewußtſeyn geh[ – 1 Zeichen fehlt] ich umher. — Erbarmen Sie ſich, Roſa, und kommen Sie zu mir nach Rom, dann wird alles gut werden, dann wollen wir beyde An- drea mit Bitten beſtuͤrmen: laſſen Sie mich jetzt nicht vergeblich bitten, kommen Sie ja.
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bey Andrea ſah, thun, als kennten ſie mich
nicht. — O Himmel! welche Urſache kann es
geben, daß Andrea nicht mit mir ſprechen will!
Soll dies der Schlußſtein meines truͤben Lebens
werden? So ſchaal und nuͤchtern ſollte ſich nun
alles endigen? — O nein, es iſt nicht moͤglich,
er wird mich endlich vor ſich laſſen, und ge-
ſchaͤhe es auch nur, um meines Andringens los
zu werden. Ich weiß jetzt keinen meiner Sinne
recht zu gebrauchen, faſt ohne Bewußtſeyn geh_
ich umher. — Erbarmen Sie ſich, Roſa, und
kommen Sie zu mir nach Rom, dann wird
alles gut werden, dann wollen wir beyde An-
drea mit Bitten beſtuͤrmen: laſſen Sie mich
jetzt nicht vergeblich bitten, kommen Sie ja.
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/374>, abgerufen am 25.11.2024.
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