übertölpeln und wurde ordentlich mit gerührt. Seit der Zeit sind wir nun sehr gute Freunde, ich thue ihm sehr vieles zu Gefallen und er thut mir auch dagegen manches zu Gefallen: ich habe es mir überlegt, daß ich lieber den Garten und den guten Geschmack, als einen lebendigen Menschen etwas kränken will, und darum sehe ich jetzt durch die Finger und lasse manchmal fünfe gerade seyn.
Von der Jagd sind Sie eben so wenig, wie mein Schwiegersohn, ein großer Liebhaber, und darum will ich Ihnen von ihren Fortschrit- ten lieber nichts erzählen. Mein Schwieger- sohn ist Willens, das benachbarte Gut Water- hall zu kaufen, und ich glaube, daß er ver- nünftig daran thut, denn es ist zu einem sehr billigen Preise zu haben. -- Ich empfehle mich Ihrer fernern Gewogenheit und nenne mich
Ihren ergebensten Freund Ralph Blackstone.
Lovell. 3r. Bd. U
uͤbertoͤlpeln und wurde ordentlich mit geruͤhrt. Seit der Zeit ſind wir nun ſehr gute Freunde, ich thue ihm ſehr vieles zu Gefallen und er thut mir auch dagegen manches zu Gefallen: ich habe es mir uͤberlegt, daß ich lieber den Garten und den guten Geſchmack, als einen lebendigen Menſchen etwas kraͤnken will, und darum ſehe ich jetzt durch die Finger und laſſe manchmal fuͤnfe gerade ſeyn.
Von der Jagd ſind Sie eben ſo wenig, wie mein Schwiegerſohn, ein großer Liebhaber, und darum will ich Ihnen von ihren Fortſchrit- ten lieber nichts erzaͤhlen. Mein Schwieger- ſohn iſt Willens, das benachbarte Gut Water- hall zu kaufen, und ich glaube, daß er ver- nuͤnftig daran thut, denn es iſt zu einem ſehr billigen Preiſe zu haben. — Ich empfehle mich Ihrer fernern Gewogenheit und nenne mich
Ihren ergebenſten Freund Ralph Blackſtone.
Lovell. 3r. Bd. U
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0312"n="305"/>
uͤbertoͤlpeln und wurde ordentlich mit geruͤhrt.<lb/>
Seit der Zeit ſind wir nun ſehr gute Freunde,<lb/>
ich thue ihm ſehr vieles zu Gefallen und er<lb/>
thut mir auch dagegen manches zu Gefallen:<lb/>
ich habe es mir uͤberlegt, daß ich lieber den<lb/>
Garten und den guten Geſchmack, als einen<lb/>
lebendigen Menſchen etwas kraͤnken will, und<lb/>
darum ſehe ich jetzt durch die Finger und laſſe<lb/>
manchmal fuͤnfe gerade ſeyn.</p><lb/><p>Von der Jagd ſind Sie eben ſo wenig,<lb/>
wie mein Schwiegerſohn, ein großer Liebhaber,<lb/>
und darum will ich Ihnen von ihren Fortſchrit-<lb/>
ten lieber nichts erzaͤhlen. Mein Schwieger-<lb/>ſohn iſt Willens, das benachbarte Gut <hirendition="#g">Water-<lb/>
hall</hi> zu kaufen, und ich glaube, daß er ver-<lb/>
nuͤnftig daran thut, denn es iſt zu einem ſehr<lb/>
billigen Preiſe zu haben. — Ich empfehle mich<lb/>
Ihrer fernern Gewogenheit und nenne mich</p><lb/><closer><salute><hirendition="#et">Ihren ergebenſten Freund<lb/><hirendition="#g">Ralph Blackſtone</hi>.</hi></salute></closer></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><fwplace="bottom"type="sig">Lovell. 3r. Bd. U</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[305/0312]
uͤbertoͤlpeln und wurde ordentlich mit geruͤhrt.
Seit der Zeit ſind wir nun ſehr gute Freunde,
ich thue ihm ſehr vieles zu Gefallen und er
thut mir auch dagegen manches zu Gefallen:
ich habe es mir uͤberlegt, daß ich lieber den
Garten und den guten Geſchmack, als einen
lebendigen Menſchen etwas kraͤnken will, und
darum ſehe ich jetzt durch die Finger und laſſe
manchmal fuͤnfe gerade ſeyn.
Von der Jagd ſind Sie eben ſo wenig,
wie mein Schwiegerſohn, ein großer Liebhaber,
und darum will ich Ihnen von ihren Fortſchrit-
ten lieber nichts erzaͤhlen. Mein Schwieger-
ſohn iſt Willens, das benachbarte Gut Water-
hall zu kaufen, und ich glaube, daß er ver-
nuͤnftig daran thut, denn es iſt zu einem ſehr
billigen Preiſe zu haben. — Ich empfehle mich
Ihrer fernern Gewogenheit und nenne mich
Ihren ergebenſten Freund
Ralph Blackſtone.
Lovell. 3r. Bd. U
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/312>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.