Es geht alles glücklich und über die Maaßen wohl mit den Verbesserungen; ich halte es für meine Schuldigkeit, Ihnen einige summarische Nachrichten davon zu geben, weil Sie sich für den hiesigen Garten vorzüglich interessirten. Die alten Linden, die vertrocknet waren, sind abgehauen und ausgegraben, es fand sich der Name Ihrer Gemahlin in der einen, neben ihr stand Lovell eingeschnitten; man hat junge Birken dort gesetzt; der Teich ist ausgetrocknet, weil der Garten doch an Wasser Ueberfluß hat: einiges Nadelholz am Abhange des Berges ist fortgeschafft, weil es oben die schöne, herrliche Aussicht einschränkte. Manche kleine Verbesse- rungen werden Sie noch antreffen, wenn Sie sich wieder selbst einmal herbemühen wollten; der Garten kann sich nun bald vor jedem Ken- ner sehen lassen; manches freilich könnte besser seyn, aber man muß nicht alles in der Welt
43. Ralph Blackſtone an Mortimer.
Bonſtreet.
Es geht alles gluͤcklich und uͤber die Maaßen wohl mit den Verbeſſerungen; ich halte es fuͤr meine Schuldigkeit, Ihnen einige ſummariſche Nachrichten davon zu geben, weil Sie ſich fuͤr den hieſigen Garten vorzuͤglich intereſſirten. Die alten Linden, die vertrocknet waren, ſind abgehauen und ausgegraben, es fand ſich der Name Ihrer Gemahlin in der einen, neben ihr ſtand Lovell eingeſchnitten; man hat junge Birken dort geſetzt; der Teich iſt ausgetrocknet, weil der Garten doch an Waſſer Ueberfluß hat: einiges Nadelholz am Abhange des Berges iſt fortgeſchafft, weil es oben die ſchoͤne, herrliche Ausſicht einſchraͤnkte. Manche kleine Verbeſſe- rungen werden Sie noch antreffen, wenn Sie ſich wieder ſelbſt einmal herbemuͤhen wollten; der Garten kann ſich nun bald vor jedem Ken- ner ſehen laſſen; manches freilich koͤnnte beſſer ſeyn, aber man muß nicht alles in der Welt
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0310"n="303"/><divn="2"><head>43.<lb/><hirendition="#g">Ralph Blackſtone an Mortimer</hi>.</head><lb/><dateline><hirendition="#et"><hirendition="#g">Bonſtreet</hi>.</hi></dateline><lb/><p><hirendition="#in">E</hi>s geht alles gluͤcklich und uͤber die Maaßen<lb/>
wohl mit den Verbeſſerungen; ich halte es fuͤr<lb/>
meine Schuldigkeit, Ihnen einige ſummariſche<lb/>
Nachrichten davon zu geben, weil Sie ſich fuͤr<lb/>
den hieſigen Garten vorzuͤglich intereſſirten.<lb/>
Die alten Linden, die vertrocknet waren, ſind<lb/>
abgehauen und ausgegraben, es fand ſich der<lb/>
Name Ihrer Gemahlin in der einen, neben ihr<lb/>ſtand <hirendition="#g">Lovell</hi> eingeſchnitten; man hat junge<lb/>
Birken dort geſetzt; der Teich iſt ausgetrocknet,<lb/>
weil der Garten doch an Waſſer Ueberfluß hat:<lb/>
einiges Nadelholz am Abhange des Berges iſt<lb/>
fortgeſchafft, weil es oben die ſchoͤne, herrliche<lb/>
Ausſicht einſchraͤnkte. Manche kleine Verbeſſe-<lb/>
rungen werden Sie noch antreffen, wenn Sie<lb/>ſich wieder ſelbſt einmal herbemuͤhen wollten;<lb/>
der Garten kann ſich nun bald vor jedem Ken-<lb/>
ner ſehen laſſen; manches freilich koͤnnte beſſer<lb/>ſeyn, aber man muß nicht alles in der Welt<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[303/0310]
43.
Ralph Blackſtone an Mortimer.
Bonſtreet.
Es geht alles gluͤcklich und uͤber die Maaßen
wohl mit den Verbeſſerungen; ich halte es fuͤr
meine Schuldigkeit, Ihnen einige ſummariſche
Nachrichten davon zu geben, weil Sie ſich fuͤr
den hieſigen Garten vorzuͤglich intereſſirten.
Die alten Linden, die vertrocknet waren, ſind
abgehauen und ausgegraben, es fand ſich der
Name Ihrer Gemahlin in der einen, neben ihr
ſtand Lovell eingeſchnitten; man hat junge
Birken dort geſetzt; der Teich iſt ausgetrocknet,
weil der Garten doch an Waſſer Ueberfluß hat:
einiges Nadelholz am Abhange des Berges iſt
fortgeſchafft, weil es oben die ſchoͤne, herrliche
Ausſicht einſchraͤnkte. Manche kleine Verbeſſe-
rungen werden Sie noch antreffen, wenn Sie
ſich wieder ſelbſt einmal herbemuͤhen wollten;
der Garten kann ſich nun bald vor jedem Ken-
ner ſehen laſſen; manches freilich koͤnnte beſſer
ſeyn, aber man muß nicht alles in der Welt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/310>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.