Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.sich da diese Tirade nicht am Schlusse des vier- Die Räuber verachten mich jetzt von Her- Einer von ihnen ist erschossen. Ich bin zu- Ich erinnere mich meines Aufenthaltes in ſich da dieſe Tirade nicht am Schluſſe des vier- Die Raͤuber verachten mich jetzt von Her- Einer von ihnen iſt erſchoſſen. Ich bin zu- Ich erinnere mich meines Aufenthaltes in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0299" n="292"/> ſich da dieſe Tirade nicht am Schluſſe des vier-<lb/> ten Akts ganz gut ausnehmen?</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Die Raͤuber verachten mich jetzt von Her-<lb/> zen, weil ſie ſehn, daß ich zu ihrem Gewerbe<lb/> ganz unbrauchbar bin. Sie gehn aus und laſ-<lb/> ſen mich meiſtentheils zuruͤck, um die Wohnun-<lb/> gen zu bewachen.</p><lb/> <p>Einer von ihnen iſt erſchoſſen. Ich bin zu-<lb/> weilen der Zeuge der niederſchlagendſten Sce-<lb/> nen, ich moͤchte mir oft ſelber entfliehen. —<lb/> Ich bin wieder allein und ſchwarze Gewitter-<lb/> wolken bedecken den ganzen Horizont. — Wie<lb/> wuͤſte und verlaſſen iſt alles um mich her! —<lb/> Der Blitz zuckt durch den ſchwarzen Wolken-<lb/> vorhang und ein Donnerſchlag laͤuft krachend<lb/> durch die Gebuͤrge. Ein wildes Gebrauſe von<lb/> Regen und Hagel ſtuͤrzt herab, alle Baͤume<lb/> wanken bis in ihren Wurzeln. —</p><lb/> <p>Ich erinnere mich meines Aufenthaltes in<lb/> Paris. — Wie iſt es moͤglich, daß manche<lb/> Menſchen, die ich dort kannte, noch den<lb/> Wunſch nach dem Leben haben koͤnnen? —<lb/> Von allem, was das Leben theuer und ange-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [292/0299]
ſich da dieſe Tirade nicht am Schluſſe des vier-
ten Akts ganz gut ausnehmen?
Die Raͤuber verachten mich jetzt von Her-
zen, weil ſie ſehn, daß ich zu ihrem Gewerbe
ganz unbrauchbar bin. Sie gehn aus und laſ-
ſen mich meiſtentheils zuruͤck, um die Wohnun-
gen zu bewachen.
Einer von ihnen iſt erſchoſſen. Ich bin zu-
weilen der Zeuge der niederſchlagendſten Sce-
nen, ich moͤchte mir oft ſelber entfliehen. —
Ich bin wieder allein und ſchwarze Gewitter-
wolken bedecken den ganzen Horizont. — Wie
wuͤſte und verlaſſen iſt alles um mich her! —
Der Blitz zuckt durch den ſchwarzen Wolken-
vorhang und ein Donnerſchlag laͤuft krachend
durch die Gebuͤrge. Ein wildes Gebrauſe von
Regen und Hagel ſtuͤrzt herab, alle Baͤume
wanken bis in ihren Wurzeln. —
Ich erinnere mich meines Aufenthaltes in
Paris. — Wie iſt es moͤglich, daß manche
Menſchen, die ich dort kannte, noch den
Wunſch nach dem Leben haben koͤnnen? —
Von allem, was das Leben theuer und ange-
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Zitationshilfe: | Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/299>, abgerufen am 16.07.2024. |