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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.

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kommen, wie ich ihn sehe, indessen wird ihn
doch gewiß jeder für einen guten und recht-
schaffenen Mann halten, und das ist für mich
weit mehr, als die Liebenswürdigkeit. Mich
freut es immer von neuem, daß er sich jetzt so
glücklich fühlt, da er wieder Bedienten befehlen,
und ausreiten, und Anordnungen über die Jagd
treffen kann, und Eduard thut ihm alles Er-
sinnliche zu Gefallen.

Mir ist oft recht sonderbar zu Muthe,
wenn ich jetzt unter Eduards Büchern manche
wiederfinde, die ich in meiner unglücklichen
Lage las und die mich oft trösteten; ich
habe sie von neuem und mit einer unbeschreib-
lichen Sehnsucht durchgelesen, sie haben mich
wieder gerührt und ich halte sie in großen
Ehren. Ach, von je hab' ich unsern armen
Otway recht innig bemitleidet, der so großen
Mangel litt, um den sich Niemand kümmerte,
und aus dem doch so oft ein recht himmlischer
Engel schreibt: wie konnten die Menschen
so wenig für ihn sorgen! Sie verdienen es
gar nicht, daß sie ihn lesen dürfen. -- Ich
möchte alle jene Bücher wieder zurückhaben,
mit denen ich im trüben Wetter so vertraut

kommen, wie ich ihn ſehe, indeſſen wird ihn
doch gewiß jeder fuͤr einen guten und recht-
ſchaffenen Mann halten, und das iſt fuͤr mich
weit mehr, als die Liebenswuͤrdigkeit. Mich
freut es immer von neuem, daß er ſich jetzt ſo
gluͤcklich fuͤhlt, da er wieder Bedienten befehlen,
und ausreiten, und Anordnungen uͤber die Jagd
treffen kann, und Eduard thut ihm alles Er-
ſinnliche zu Gefallen.

Mir iſt oft recht ſonderbar zu Muthe,
wenn ich jetzt unter Eduards Buͤchern manche
wiederfinde, die ich in meiner ungluͤcklichen
Lage las und die mich oft troͤſteten; ich
habe ſie von neuem und mit einer unbeſchreib-
lichen Sehnſucht durchgeleſen, ſie haben mich
wieder geruͤhrt und ich halte ſie in großen
Ehren. Ach, von je hab' ich unſern armen
Otway recht innig bemitleidet, der ſo großen
Mangel litt, um den ſich Niemand kuͤmmerte,
und aus dem doch ſo oft ein recht himmliſcher
Engel ſchreibt: wie konnten die Menſchen
ſo wenig fuͤr ihn ſorgen! Sie verdienen es
gar nicht, daß ſie ihn leſen duͤrfen. — Ich
moͤchte alle jene Buͤcher wieder zuruͤckhaben,
mit denen ich im truͤben Wetter ſo vertraut

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[274/0281] kommen, wie ich ihn ſehe, indeſſen wird ihn doch gewiß jeder fuͤr einen guten und recht- ſchaffenen Mann halten, und das iſt fuͤr mich weit mehr, als die Liebenswuͤrdigkeit. Mich freut es immer von neuem, daß er ſich jetzt ſo gluͤcklich fuͤhlt, da er wieder Bedienten befehlen, und ausreiten, und Anordnungen uͤber die Jagd treffen kann, und Eduard thut ihm alles Er- ſinnliche zu Gefallen. Mir iſt oft recht ſonderbar zu Muthe, wenn ich jetzt unter Eduards Buͤchern manche wiederfinde, die ich in meiner ungluͤcklichen Lage las und die mich oft troͤſteten; ich habe ſie von neuem und mit einer unbeſchreib- lichen Sehnſucht durchgeleſen, ſie haben mich wieder geruͤhrt und ich halte ſie in großen Ehren. Ach, von je hab' ich unſern armen Otway recht innig bemitleidet, der ſo großen Mangel litt, um den ſich Niemand kuͤmmerte, und aus dem doch ſo oft ein recht himmliſcher Engel ſchreibt: wie konnten die Menſchen ſo wenig fuͤr ihn ſorgen! Sie verdienen es gar nicht, daß ſie ihn leſen duͤrfen. — Ich moͤchte alle jene Buͤcher wieder zuruͤckhaben, mit denen ich im truͤben Wetter ſo vertraut

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/281>, abgerufen am 22.11.2024.