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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.

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und ohne Zögern, ich beschwöre Sie! Sie ha-
ben von meiner Verlegenheit keinen Begriff;
jene Summen, die wir ehedem der armseeligen
Bianka und Laura gaben, wären jetzt große
Schätze für mich, ich beneide manchem Bettler
das, was ich ihm in bessern Zeiten gab, ich
habe noch nie eine solche Ehrfurcht vor dem
Gelde empfunden. -- Denken Sie sich das hin-
zu, was Ihnen ein Freund sagen könnte, um
Sie zu bewegen: -- doch, ich vergesse, mit
wem ich spreche; ich weiß ja, daß ich zu Rosa
rede, alle meine Besorgnisse sind unnütz, die
gemeinen Menschen leben nur hier. -- Es reut
mich jetzt lebhaft, daß ich nicht schon früher
abgereist bin, allein bin ich darum um so besser
dran? -- Leben Sie wohl, ich sehe mit Sehn-
sucht einer Antwort entgegen.


und ohne Zoͤgern, ich beſchwoͤre Sie! Sie ha-
ben von meiner Verlegenheit keinen Begriff;
jene Summen, die wir ehedem der armſeeligen
Bianka und Laura gaben, waͤren jetzt große
Schaͤtze fuͤr mich, ich beneide manchem Bettler
das, was ich ihm in beſſern Zeiten gab, ich
habe noch nie eine ſolche Ehrfurcht vor dem
Gelde empfunden. — Denken Sie ſich das hin-
zu, was Ihnen ein Freund ſagen koͤnnte, um
Sie zu bewegen: — doch, ich vergeſſe, mit
wem ich ſpreche; ich weiß ja, daß ich zu Roſa
rede, alle meine Beſorgniſſe ſind unnuͤtz, die
gemeinen Menſchen leben nur hier. — Es reut
mich jetzt lebhaft, daß ich nicht ſchon fruͤher
abgereiſt bin, allein bin ich darum um ſo beſſer
dran? — Leben Sie wohl, ich ſehe mit Sehn-
ſucht einer Antwort entgegen.


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[253/0260] und ohne Zoͤgern, ich beſchwoͤre Sie! Sie ha- ben von meiner Verlegenheit keinen Begriff; jene Summen, die wir ehedem der armſeeligen Bianka und Laura gaben, waͤren jetzt große Schaͤtze fuͤr mich, ich beneide manchem Bettler das, was ich ihm in beſſern Zeiten gab, ich habe noch nie eine ſolche Ehrfurcht vor dem Gelde empfunden. — Denken Sie ſich das hin- zu, was Ihnen ein Freund ſagen koͤnnte, um Sie zu bewegen: — doch, ich vergeſſe, mit wem ich ſpreche; ich weiß ja, daß ich zu Roſa rede, alle meine Beſorgniſſe ſind unnuͤtz, die gemeinen Menſchen leben nur hier. — Es reut mich jetzt lebhaft, daß ich nicht ſchon fruͤher abgereiſt bin, allein bin ich darum um ſo beſſer dran? — Leben Sie wohl, ich ſehe mit Sehn- ſucht einer Antwort entgegen.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/260>, abgerufen am 25.11.2024.