Und sollt' ich den letzten Pfennig wagen und verlieren, so muß ich weiter spielen und entwe- der nichts übrig behalten, oder meinen Verlust wieder gewinnen! Rund ist das Rad der Glücks- göttinn und sie ist blind. Ich will es mit dem Zufalle und mit allen Teufeln aufnehmen; blei- ben Sie mir doch, bleibt mir doch Andrea übrig. Was ist Furcht und Vorsicht? -- Schwache Stützen des Schwachen! -- Ich kann auch ohne ihre Hülfe auskommen, und es ist bis jetzt geschehn. Trinken, trinken will ich, bis sich alle Zufälle nach meinem tollen Willen bequemen, und wenn alles schief geht, je nun, so darf ich ja nur an Sie schreiben und die Summen Geldes kommen auf meinen Wink zu mir herübergeflogen. Nicht wahr, da kann ich der übrigen jämmerlichen Menschen lachen?
Tod und Hölle! Ich habe von je im Stil- len vermuthet, daß Andrea große Schätze be-
Lovell. 3r. Bd. Q
31. William Lovell an Roſa.
Paris.
Und ſollt' ich den letzten Pfennig wagen und verlieren, ſo muß ich weiter ſpielen und entwe- der nichts uͤbrig behalten, oder meinen Verluſt wieder gewinnen! Rund iſt das Rad der Gluͤcks- goͤttinn und ſie iſt blind. Ich will es mit dem Zufalle und mit allen Teufeln aufnehmen; blei- ben Sie mir doch, bleibt mir doch Andrea uͤbrig. Was iſt Furcht und Vorſicht? — Schwache Stuͤtzen des Schwachen! — Ich kann auch ohne ihre Huͤlfe auskommen, und es iſt bis jetzt geſchehn. Trinken, trinken will ich, bis ſich alle Zufaͤlle nach meinem tollen Willen bequemen, und wenn alles ſchief geht, je nun, ſo darf ich ja nur an Sie ſchreiben und die Summen Geldes kommen auf meinen Wink zu mir heruͤbergeflogen. Nicht wahr, da kann ich der uͤbrigen jaͤmmerlichen Menſchen lachen?
Tod und Hoͤlle! Ich habe von je im Stil- len vermuthet, daß Andrea große Schaͤtze be-
Lovell. 3r. Bd. Q
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31.
William Lovell an Roſa.
Paris.
Und ſollt' ich den letzten Pfennig wagen und
verlieren, ſo muß ich weiter ſpielen und entwe-
der nichts uͤbrig behalten, oder meinen Verluſt
wieder gewinnen! Rund iſt das Rad der Gluͤcks-
goͤttinn und ſie iſt blind. Ich will es mit dem
Zufalle und mit allen Teufeln aufnehmen; blei-
ben Sie mir doch, bleibt mir doch Andrea
uͤbrig. Was iſt Furcht und Vorſicht? —
Schwache Stuͤtzen des Schwachen! — Ich kann
auch ohne ihre Huͤlfe auskommen, und es iſt
bis jetzt geſchehn. Trinken, trinken will ich,
bis ſich alle Zufaͤlle nach meinem tollen Willen
bequemen, und wenn alles ſchief geht, je nun,
ſo darf ich ja nur an Sie ſchreiben und die
Summen Geldes kommen auf meinen Wink zu
mir heruͤbergeflogen. Nicht wahr, da kann ich
der uͤbrigen jaͤmmerlichen Menſchen lachen?
Tod und Hoͤlle! Ich habe von je im Stil-
len vermuthet, daß Andrea große Schaͤtze be-
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/248>, abgerufen am 23.11.2024.
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