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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.

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fernsten Erinnerungen gingen durch meinen Kopf
-- o Lovell, -- Unglücklicher, -- lieber Lovell!
rief ich ihm laut nach, denn er war schon da-
von geeilt. --

O was empfand ich nun, liebste Emilie!
-- Ich habe so oft gewünscht ihn nur noch ein-
mahl zu sehen, und nun kömmt er und verschwin-
det in demselben Augenblicke wieder. -- Warum
hab' ich ihm nicht manches sagen können, was ich
schon seit so langer Zeit auf dem Herzen habe?
-- Warum ist er hieher gekommen, und durch
welchen Zufall muß er es gerade seyn der mich
rettet? -- Ich habe ihm nicht einmahl danken
können, -- ach! ich habe viel deswegen geweint,
daß ich ihn nicht gesprochen habe.

Die Bedienten trugen mich in's Garten-
haus; ein schreckliches Gewitter tobte jetzt in
der Luft; alles vereinigte sich, mich zu be-
trüben.

Die arme Charlotte hat man in einem Zim-
mer todt gefunden; o wie bemitleide ich sie,
da ich selbst das Schreckliche ihrer Lage em-

fernſten Erinnerungen gingen durch meinen Kopf
— o Lovell, — Ungluͤcklicher, — lieber Lovell!
rief ich ihm laut nach, denn er war ſchon da-
von geeilt. —

O was empfand ich nun, liebſte Emilie!
— Ich habe ſo oft gewuͤnſcht ihn nur noch ein-
mahl zu ſehen, und nun koͤmmt er und verſchwin-
det in demſelben Augenblicke wieder. — Warum
hab' ich ihm nicht manches ſagen koͤnnen, was ich
ſchon ſeit ſo langer Zeit auf dem Herzen habe?
— Warum iſt er hieher gekommen, und durch
welchen Zufall muß er es gerade ſeyn der mich
rettet? — Ich habe ihm nicht einmahl danken
koͤnnen, — ach! ich habe viel deswegen geweint,
daß ich ihn nicht geſprochen habe.

Die Bedienten trugen mich in's Garten-
haus; ein ſchreckliches Gewitter tobte jetzt in
der Luft; alles vereinigte ſich, mich zu be-
truͤben.

Die arme Charlotte hat man in einem Zim-
mer todt gefunden; o wie bemitleide ich ſie,
da ich ſelbſt das Schreckliche ihrer Lage em-

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[137/0144] fernſten Erinnerungen gingen durch meinen Kopf — o Lovell, — Ungluͤcklicher, — lieber Lovell! rief ich ihm laut nach, denn er war ſchon da- von geeilt. — O was empfand ich nun, liebſte Emilie! — Ich habe ſo oft gewuͤnſcht ihn nur noch ein- mahl zu ſehen, und nun koͤmmt er und verſchwin- det in demſelben Augenblicke wieder. — Warum hab' ich ihm nicht manches ſagen koͤnnen, was ich ſchon ſeit ſo langer Zeit auf dem Herzen habe? — Warum iſt er hieher gekommen, und durch welchen Zufall muß er es gerade ſeyn der mich rettet? — Ich habe ihm nicht einmahl danken koͤnnen, — ach! ich habe viel deswegen geweint, daß ich ihn nicht geſprochen habe. Die Bedienten trugen mich in's Garten- haus; ein ſchreckliches Gewitter tobte jetzt in der Luft; alles vereinigte ſich, mich zu be- truͤben. Die arme Charlotte hat man in einem Zim- mer todt gefunden; o wie bemitleide ich ſie, da ich ſelbſt das Schreckliche ihrer Lage em-

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/144>, abgerufen am 23.11.2024.