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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.

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gen bewegten sich die Blätter tönend umher;
verlassen von allem was lebt, verlassen von der
leblosen Natur stieß ich meinen Kopf verzwei-
felnd gegen den Stamm des Baumes: eine wü-
ste Dunkelheit erfüllte mein Inneres, ich war
von mir selbst abgetrennt, und betrachtete und
bemitleidete mich als ein fremdartiges Wesen.
-- O ich hätte nur einen Hund haben mögen,
der sich winselnd an mich gedrückt hätte, er
hätte mich getröstet, ich hätte ihn für meinen
Freund gehalten.

Das Gewitter brach jetzt herein. Laute
Donnerschläge hallten den Wald hinab und Re-
gengüsse rauschten durch die Bäume. Die gan-
ze Natur schien zu erwachen und sich zu ent-
setzen. Blitze flogen durch das Dunkel und schie-
nen mich zu suchen, Thiere winselten aus der
Ferne, Eulen flogen scheu umher, und die gro-
ßen Wolken arbeiteten sich mühsam durch den
Himmel. -- Vom Regen durchnäßt schlief ich
endlich ein, als sich das Getöse vermindert hatte.

Der Morgen grauete als ich erwachte, der
Traum verflog und übergab mich meiner eigenen
Existenz wieder. -- Ich wandte keinen Blick
zurück, sondern ging in gerader Richtung fort;

gen bewegten ſich die Blaͤtter toͤnend umher;
verlaſſen von allem was lebt, verlaſſen von der
lebloſen Natur ſtieß ich meinen Kopf verzwei-
felnd gegen den Stamm des Baumes: eine wuͤ-
ſte Dunkelheit erfuͤllte mein Inneres, ich war
von mir ſelbſt abgetrennt, und betrachtete und
bemitleidete mich als ein fremdartiges Weſen.
— O ich haͤtte nur einen Hund haben moͤgen,
der ſich winſelnd an mich gedruͤckt haͤtte, er
haͤtte mich getroͤſtet, ich haͤtte ihn fuͤr meinen
Freund gehalten.

Das Gewitter brach jetzt herein. Laute
Donnerſchlaͤge hallten den Wald hinab und Re-
genguͤſſe rauſchten durch die Baͤume. Die gan-
ze Natur ſchien zu erwachen und ſich zu ent-
ſetzen. Blitze flogen durch das Dunkel und ſchie-
nen mich zu ſuchen, Thiere winſelten aus der
Ferne, Eulen flogen ſcheu umher, und die gro-
ßen Wolken arbeiteten ſich muͤhſam durch den
Himmel. — Vom Regen durchnaͤßt ſchlief ich
endlich ein, als ſich das Getoͤſe vermindert hatte.

Der Morgen grauete als ich erwachte, der
Traum verflog und uͤbergab mich meiner eigenen
Exiſtenz wieder. — Ich wandte keinen Blick
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[130/0137] gen bewegten ſich die Blaͤtter toͤnend umher; verlaſſen von allem was lebt, verlaſſen von der lebloſen Natur ſtieß ich meinen Kopf verzwei- felnd gegen den Stamm des Baumes: eine wuͤ- ſte Dunkelheit erfuͤllte mein Inneres, ich war von mir ſelbſt abgetrennt, und betrachtete und bemitleidete mich als ein fremdartiges Weſen. — O ich haͤtte nur einen Hund haben moͤgen, der ſich winſelnd an mich gedruͤckt haͤtte, er haͤtte mich getroͤſtet, ich haͤtte ihn fuͤr meinen Freund gehalten. Das Gewitter brach jetzt herein. Laute Donnerſchlaͤge hallten den Wald hinab und Re- genguͤſſe rauſchten durch die Baͤume. Die gan- ze Natur ſchien zu erwachen und ſich zu ent- ſetzen. Blitze flogen durch das Dunkel und ſchie- nen mich zu ſuchen, Thiere winſelten aus der Ferne, Eulen flogen ſcheu umher, und die gro- ßen Wolken arbeiteten ſich muͤhſam durch den Himmel. — Vom Regen durchnaͤßt ſchlief ich endlich ein, als ſich das Getoͤſe vermindert hatte. Der Morgen grauete als ich erwachte, der Traum verflog und uͤbergab mich meiner eigenen Exiſtenz wieder. — Ich wandte keinen Blick zuruͤck, ſondern ging in gerader Richtung fort;

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/137>, abgerufen am 27.11.2024.