Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.gewaltig und verkündigten ein herannäherndes Der Himmel ward dunkler, her Wind saus- Endlich sah ich einen starken Rauch aus dem Die Bedienten mußten schon schlafen gegan- gewaltig und verkuͤndigten ein herannaͤherndes Der Himmel ward dunkler, her Wind ſauſ- Endlich ſah ich einen ſtarken Rauch aus dem Die Bedienten mußten ſchon ſchlafen gegan- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0133" n="126"/> gewaltig und verkuͤndigten ein herannaͤherndes<lb/> Gewitter, ich ſah ein Licht in Amaliens Zim-<lb/> mer brennen und mein Her; klopfte aͤngſtlich<lb/> und ungeſtuͤm. Die letzte Blume meines Gluͤcks<lb/> ſollte jetzt gewaltſam hervorgetrieben werden,<lb/> und meine ganze Seele war nach dieſem Au-<lb/> genblicke hingeſpannt.</p><lb/> <p>Der Himmel ward dunkler, her Wind ſauſ-<lb/> te ſtaͤrker und ich ſah bange und unverwandt<lb/> nach dem Hauſe hin. Kein <choice><sic>Lant</sic><corr>Laut</corr></choice> von innen,<lb/> vom Dorfe aus der Ferne hoͤrt' ich den Nacht-<lb/> waͤchter und das Bellen der Hunde.</p><lb/> <p>Endlich ſah ich einen ſtarken Rauch aus dem<lb/> Fenſter von der Seite dringen. Es blieb noch<lb/> immer ruhig. — O wie beklommen ward mir,<lb/> als jetzt eine Nachtigall uͤber mir in den Baͤu-<lb/> men laut zu ſchlagen anfieng. Sie koͤnnen es<lb/> nicht faſſen und nicht begreifen, Roſa, kein<lb/> Menſch kann mir dies Gefuͤhl nachempfinden.</p><lb/> <p>Die Bedienten mußten ſchon ſchlafen gegan-<lb/> gen ſeyn, denn es regte ſich nichts im ganzen<lb/> Hauſe und doch ſtieg ſchon eine helle Flamme<lb/> aus dem Fenſter zum Dache hinauf, der Rauch<lb/> ſtieg in groͤßern Wolken zum Himmel und waͤlz-<lb/> te ſich nach der Vorderſeite hin. Es entſtand<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0133]
gewaltig und verkuͤndigten ein herannaͤherndes
Gewitter, ich ſah ein Licht in Amaliens Zim-
mer brennen und mein Her; klopfte aͤngſtlich
und ungeſtuͤm. Die letzte Blume meines Gluͤcks
ſollte jetzt gewaltſam hervorgetrieben werden,
und meine ganze Seele war nach dieſem Au-
genblicke hingeſpannt.
Der Himmel ward dunkler, her Wind ſauſ-
te ſtaͤrker und ich ſah bange und unverwandt
nach dem Hauſe hin. Kein Laut von innen,
vom Dorfe aus der Ferne hoͤrt' ich den Nacht-
waͤchter und das Bellen der Hunde.
Endlich ſah ich einen ſtarken Rauch aus dem
Fenſter von der Seite dringen. Es blieb noch
immer ruhig. — O wie beklommen ward mir,
als jetzt eine Nachtigall uͤber mir in den Baͤu-
men laut zu ſchlagen anfieng. Sie koͤnnen es
nicht faſſen und nicht begreifen, Roſa, kein
Menſch kann mir dies Gefuͤhl nachempfinden.
Die Bedienten mußten ſchon ſchlafen gegan-
gen ſeyn, denn es regte ſich nichts im ganzen
Hauſe und doch ſtieg ſchon eine helle Flamme
aus dem Fenſter zum Dache hinauf, der Rauch
ſtieg in groͤßern Wolken zum Himmel und waͤlz-
te ſich nach der Vorderſeite hin. Es entſtand
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