Ich bin Ew. Wohledlen für die Nachrichten, die mir Dieselben durch den jungen Fenton ha- ben zukommen lassen, außerordentlich verbunden. Ich freue mich über den Eifer und über die Thä- tigkeit, mit welchem Sie unaufhörlich zu mei- nem Besten beschäftigt sind, ich gebe Ihnen von neuem die Versicherung meiner ewigen unverän- derlichen Dankbarkeit. Ich bin überzeugt, daß Ihre Bemühungen nun bald sichtbarere Folgen haben werden, die bis jetzt ein ungünstiger Zu- fall immer noch zurückgehalten hat. Eilen Sie aber, damit meine Hoffnungen nicht immer nur Hoffnungen bleiben, damit ich endlich aufhöre, mit jedem Tage wieder meinen Genuß auf viele Tage aufzuschieben. Ich bin alt, und nicht mehr so für Hoffnungen gemacht, wie der jün- gere Mann, die Unentschiedenheit ängstigt mich, und je gewisser ich meiner Sache zu seyn glau- be, um so mehr Einwürfe und Zweifel fallen
10. Der Lord Burton an den Advokaten Jackſon.
Bonſtreet.
Ich bin Ew. Wohledlen fuͤr die Nachrichten, die mir Dieſelben durch den jungen Fenton ha- ben zukommen laſſen, außerordentlich verbunden. Ich freue mich uͤber den Eifer und uͤber die Thaͤ- tigkeit, mit welchem Sie unaufhoͤrlich zu mei- nem Beſten beſchaͤftigt ſind, ich gebe Ihnen von neuem die Verſicherung meiner ewigen unveraͤn- derlichen Dankbarkeit. Ich bin uͤberzeugt, daß Ihre Bemuͤhungen nun bald ſichtbarere Folgen haben werden, die bis jetzt ein unguͤnſtiger Zu- fall immer noch zuruͤckgehalten hat. Eilen Sie aber, damit meine Hoffnungen nicht immer nur Hoffnungen bleiben, damit ich endlich aufhoͤre, mit jedem Tage wieder meinen Genuß auf viele Tage aufzuſchieben. Ich bin alt, und nicht mehr ſo fuͤr Hoffnungen gemacht, wie der juͤn- gere Mann, die Unentſchiedenheit aͤngſtigt mich, und je gewiſſer ich meiner Sache zu ſeyn glau- be, um ſo mehr Einwuͤrfe und Zweifel fallen
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0060"n="54"/><divn="2"><head>10.<lb/><hirendition="#g">Der Lord Burton</hi> an <hirendition="#g">den Advokaten<lb/>
Jackſon</hi>.</head><lb/><dateline><placeName><hirendition="#right"><hirendition="#g">Bonſtreet</hi>.</hi></placeName></dateline><lb/><p><hirendition="#in">I</hi>ch bin Ew. Wohledlen fuͤr die Nachrichten,<lb/>
die mir Dieſelben durch den jungen Fenton ha-<lb/>
ben zukommen laſſen, außerordentlich verbunden.<lb/>
Ich freue mich uͤber den Eifer und uͤber die Thaͤ-<lb/>
tigkeit, mit welchem Sie unaufhoͤrlich zu mei-<lb/>
nem Beſten beſchaͤftigt ſind, ich gebe Ihnen von<lb/>
neuem die Verſicherung meiner ewigen unveraͤn-<lb/>
derlichen Dankbarkeit. Ich bin uͤberzeugt, daß<lb/>
Ihre Bemuͤhungen nun bald ſichtbarere Folgen<lb/>
haben werden, die bis jetzt ein unguͤnſtiger Zu-<lb/>
fall immer noch zuruͤckgehalten hat. Eilen Sie<lb/>
aber, damit meine Hoffnungen nicht immer nur<lb/>
Hoffnungen bleiben, damit ich endlich aufhoͤre,<lb/>
mit jedem Tage wieder meinen Genuß auf viele<lb/>
Tage aufzuſchieben. Ich bin alt, und nicht<lb/>
mehr ſo fuͤr Hoffnungen gemacht, wie der juͤn-<lb/>
gere Mann, die Unentſchiedenheit aͤngſtigt mich,<lb/>
und je gewiſſer ich meiner Sache zu ſeyn glau-<lb/>
be, um ſo mehr Einwuͤrfe und Zweifel fallen<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[54/0060]
10.
Der Lord Burton an den Advokaten
Jackſon.
Bonſtreet.
Ich bin Ew. Wohledlen fuͤr die Nachrichten,
die mir Dieſelben durch den jungen Fenton ha-
ben zukommen laſſen, außerordentlich verbunden.
Ich freue mich uͤber den Eifer und uͤber die Thaͤ-
tigkeit, mit welchem Sie unaufhoͤrlich zu mei-
nem Beſten beſchaͤftigt ſind, ich gebe Ihnen von
neuem die Verſicherung meiner ewigen unveraͤn-
derlichen Dankbarkeit. Ich bin uͤberzeugt, daß
Ihre Bemuͤhungen nun bald ſichtbarere Folgen
haben werden, die bis jetzt ein unguͤnſtiger Zu-
fall immer noch zuruͤckgehalten hat. Eilen Sie
aber, damit meine Hoffnungen nicht immer nur
Hoffnungen bleiben, damit ich endlich aufhoͤre,
mit jedem Tage wieder meinen Genuß auf viele
Tage aufzuſchieben. Ich bin alt, und nicht
mehr ſo fuͤr Hoffnungen gemacht, wie der juͤn-
gere Mann, die Unentſchiedenheit aͤngſtigt mich,
und je gewiſſer ich meiner Sache zu ſeyn glau-
be, um ſo mehr Einwuͤrfe und Zweifel fallen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell02_1796/60>, abgerufen am 22.12.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.