Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796.19. Bianca an Lovell den Liebling ihrer Seele. Rom. Ist es Dir denn möglich, mich so ganz zu ver- Bianca. Ich komme. W. Lovell. 19. Bianca an Lovell den Liebling ihrer Seele. Rom. Iſt es Dir denn moͤglich, mich ſo ganz zu ver- Bianca. Ich komme. W. Lovell. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb n="297" facs="#f0303"/> <div n="2"> <head>19.<lb/><hi rendition="#g">Bianca</hi> an <hi rendition="#g">Lovell</hi> den Liebling ihrer<lb/> Seele.</head><lb/> <dateline> <placeName> <hi rendition="#right"><hi rendition="#g">Rom</hi>.</hi> </placeName> </dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">I</hi>ſt es Dir denn moͤglich, mich ſo ganz zu ver-<lb/> geſſen? Unſere munteren Geſellſchaften haben an<lb/> Dir ihre Seele verlohren, und jede Freude iſt<lb/> ſtumm und ſitzt verlaſſen im Winkel. Denkſt<lb/> Du gar nicht mehr an unſere heiligen Bachana-<lb/> le zuruͤck und an die ſtuͤrmende Froͤhlichkeit, die<lb/> uns ſo wild und goͤttergleich begeiſtert? Sind<lb/> Dir Deine ſchwermuͤthige Traͤumereyen und dein<lb/> leeres Nachſinnen lieber als das Maͤdchen das<lb/> Dich ſo innig liebt? — Schenke uns wenigſtens<lb/> den heutigen Abend, den wir allen Scherzen<lb/> gewidmet haben und laß mich durch ein paar<lb/> Worte die Du mit dem Boten zuruͤckſchicken<lb/> kannſt Deinen Entſchluß erfahren. —</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right"><hi rendition="#g">Bianca</hi>.</hi> </salute> </closer><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> <postscript> <p>Ich komme.</p> </postscript><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">W. <hi rendition="#g">Lovell</hi>.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <milestone unit="section" rendition="#hr"/> </div> </body> </text> </TEI> [297/0303]
19.
Bianca an Lovell den Liebling ihrer
Seele.
Rom.
Iſt es Dir denn moͤglich, mich ſo ganz zu ver-
geſſen? Unſere munteren Geſellſchaften haben an
Dir ihre Seele verlohren, und jede Freude iſt
ſtumm und ſitzt verlaſſen im Winkel. Denkſt
Du gar nicht mehr an unſere heiligen Bachana-
le zuruͤck und an die ſtuͤrmende Froͤhlichkeit, die
uns ſo wild und goͤttergleich begeiſtert? Sind
Dir Deine ſchwermuͤthige Traͤumereyen und dein
leeres Nachſinnen lieber als das Maͤdchen das
Dich ſo innig liebt? — Schenke uns wenigſtens
den heutigen Abend, den wir allen Scherzen
gewidmet haben und laß mich durch ein paar
Worte die Du mit dem Boten zuruͤckſchicken
kannſt Deinen Entſchluß erfahren. —
Bianca.
Ich komme.
W. Lovell.
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Zitationshilfe: | Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell02_1796/303>, abgerufen am 03.03.2025. |