verhöhnst meine Empfindung. Undankbare! Du weidest Deine Eitelkeit an meinem Gram, und wirst Dich über meine Verzweiflung freuen! -- Stand ich nicht gestern noch eine Stunde län- ger vor Deiner Thüre, und Du kamst nicht wie- der, wie Du mir versprochen hattest? Spieltest Du nicht, um mich zu kränken, dies verhaßte Lied von dem Anthonio? -- Nein, Du betrügst mich nur mit einem Schein von Liebe, Du freust Dich darüber, daß Du mich gedehmüthigt hast, und alle Deine Küsse, Deine Umarmun- gen sind Heucheley. Labe Dich an meinem An- blicke, wenn Du mich wahnsinnig gemacht hast!
O vergieb mir, Theure, wenn ich Dir Un- recht thue! Betrüben möcht ich Dich nicht.
verhoͤhnſt meine Empfindung. Undankbare! Du weideſt Deine Eitelkeit an meinem Gram, und wirſt Dich uͤber meine Verzweiflung freuen! — Stand ich nicht geſtern noch eine Stunde laͤn- ger vor Deiner Thuͤre, und Du kamſt nicht wie- der, wie Du mir verſprochen hatteſt? Spielteſt Du nicht, um mich zu kraͤnken, dies verhaßte Lied von dem Anthonio? — Nein, Du betruͤgſt mich nur mit einem Schein von Liebe, Du freuſt Dich daruͤber, daß Du mich gedehmuͤthigt haſt, und alle Deine Kuͤſſe, Deine Umarmun- gen ſind Heucheley. Labe Dich an meinem An- blicke, wenn Du mich wahnſinnig gemacht haſt!
O vergieb mir, Theure, wenn ich Dir Un- recht thue! Betruͤben moͤcht ich Dich nicht.
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verhoͤhnſt meine Empfindung. Undankbare! Du
weideſt Deine Eitelkeit an meinem Gram, und
wirſt Dich uͤber meine Verzweiflung freuen! —
Stand ich nicht geſtern noch eine Stunde laͤn-
ger vor Deiner Thuͤre, und Du kamſt nicht wie-
der, wie Du mir verſprochen hatteſt? Spielteſt
Du nicht, um mich zu kraͤnken, dies verhaßte
Lied von dem Anthonio? — Nein, Du betruͤgſt
mich nur mit einem Schein von Liebe, Du
freuſt Dich daruͤber, daß Du mich gedehmuͤthigt
haſt, und alle Deine Kuͤſſe, Deine Umarmun-
gen ſind Heucheley. Labe Dich an meinem An-
blicke, wenn Du mich wahnſinnig gemacht haſt!
O vergieb mir, Theure, wenn ich Dir Un-
recht thue! Betruͤben moͤcht ich Dich nicht.
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell02_1796/170>, abgerufen am 24.11.2024.
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