Menschen so vielen Schabernack, als sie nur immer können. Ich weiß nicht, Thomas, wie es diesen Leuten künftig ergehn wird; im Him- mel würden sie doch nur die Ruhe und Einig- keit stören; -- mags seyn, wie es will, ich will nichts mit ihnen zu thun haben.
Aber der Herr William läßt sich izt viel mit diesem gefährlichen Menschen ein. Sie sind izt recht vertraut und der Herr William kommt mir manchmal ganz kuriose vor, es ist manchmal gar nicht mehr derselbe gute Herr, der er wohl vor Zeiten war. Wenn der Ita- liäner ihn nur nicht verführt! Ich könnte mich darüber zu Tode grämen. Der ganze Himmel mit aller seiner Seeligkeit würde mir künftig nicht gefallen, wenn ich meinen lieben Herrn anderswo (Du weißt wohl, Thomas, wo ich meyne) wissen sollte.
Du siehst, lieber Bruder, daß ich izt viel an den Tod und über die Unsterblichkeit der Seele denke, das macht, weil ich izt fast bestän- dig so betrübte Gedanken habe, daß ich mich nicht zu lassen weiß. An allem ist mein Herr William Schuld; er ist nicht mehr so freund- lich gegen mich, wie sonst, er bekümmert sich
Menſchen ſo vielen Schabernack, als ſie nur immer koͤnnen. Ich weiß nicht, Thomas, wie es dieſen Leuten kuͤnftig ergehn wird; im Him- mel wuͤrden ſie doch nur die Ruhe und Einig- keit ſtoͤren; — mags ſeyn, wie es will, ich will nichts mit ihnen zu thun haben.
Aber der Herr William laͤßt ſich izt viel mit dieſem gefaͤhrlichen Menſchen ein. Sie ſind izt recht vertraut und der Herr William kommt mir manchmal ganz kurioſe vor, es iſt manchmal gar nicht mehr derſelbe gute Herr, der er wohl vor Zeiten war. Wenn der Ita- liaͤner ihn nur nicht verfuͤhrt! Ich koͤnnte mich daruͤber zu Tode graͤmen. Der ganze Himmel mit aller ſeiner Seeligkeit wuͤrde mir kuͤnftig nicht gefallen, wenn ich meinen lieben Herrn anderswo (Du weißt wohl, Thomas, wo ich meyne) wiſſen ſollte.
Du ſiehſt, lieber Bruder, daß ich izt viel an den Tod und uͤber die Unſterblichkeit der Seele denke, das macht, weil ich izt faſt beſtaͤn- dig ſo betruͤbte Gedanken habe, daß ich mich nicht zu laſſen weiß. An allem iſt mein Herr William Schuld; er iſt nicht mehr ſo freund- lich gegen mich, wie ſonſt, er bekuͤmmert ſich
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[327[325]/0335]
Menſchen ſo vielen Schabernack, als ſie nur
immer koͤnnen. Ich weiß nicht, Thomas, wie
es dieſen Leuten kuͤnftig ergehn wird; im Him-
mel wuͤrden ſie doch nur die Ruhe und Einig-
keit ſtoͤren; — mags ſeyn, wie es will, ich will
nichts mit ihnen zu thun haben.
Aber der Herr William laͤßt ſich izt viel
mit dieſem gefaͤhrlichen Menſchen ein. Sie
ſind izt recht vertraut und der Herr William
kommt mir manchmal ganz kurioſe vor, es iſt
manchmal gar nicht mehr derſelbe gute Herr,
der er wohl vor Zeiten war. Wenn der Ita-
liaͤner ihn nur nicht verfuͤhrt! Ich koͤnnte mich
daruͤber zu Tode graͤmen. Der ganze Himmel
mit aller ſeiner Seeligkeit wuͤrde mir kuͤnftig
nicht gefallen, wenn ich meinen lieben Herrn
anderswo (Du weißt wohl, Thomas, wo ich
meyne) wiſſen ſollte.
Du ſiehſt, lieber Bruder, daß ich izt viel
an den Tod und uͤber die Unſterblichkeit der
Seele denke, das macht, weil ich izt faſt beſtaͤn-
dig ſo betruͤbte Gedanken habe, daß ich mich
nicht zu laſſen weiß. An allem iſt mein Herr
William Schuld; er iſt nicht mehr ſo freund-
lich gegen mich, wie ſonſt, er bekuͤmmert ſich
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 327[325]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/335>, abgerufen am 25.11.2024.
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