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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795.

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nicht einmahl Burton meine Reise zu melden,
ich nahm mit dem Anbruche des Tages die Post
und fuhr im schnellsten Trabe meiner Heimath
wieder zu. Ich ließ mir unterweges keine Zeit,
bei irgend einem Gegenstande zu verweilen, die
größte Eil war mir noch zu langsam, ich fuhr
auch in der Nacht, um desto früher mein Land-
haus wieder zu sehn. -- Ich mochte etwa nur
noch wenige Meilen von dem Schlosse Mil-
ford's entfernt seyn, als mir ein Zug geputzter
und fröhlicher Bäuerinnen in die Augen fiel.
Ich weiß nicht, warum mich dieser Anblick an-
zog, genug, ich fragte sie, welches Fest sie heu-
te feyerten. Die Aelteste unter ihnen trat hervor
und sagte mir mit einem naiven Lächeln, sie
wollten dort nach dem Schlosse, (indem sie auf
den Landsitz Milford's in der Ferne zeigte) um
die Verlobung der Lady Milford und des Herrn
Waterloo feiern zu helfen. -- Ich verstummte,
ich war wie vom Blitze getroffen, ich ließ mir
diese Nachricht wohl zehnmahl wiederholen,
ohne sie zu hören, ich glaubte, alles dies sey
ein Traum, der mich noch in London ängstige,
ich verlohr alle Besinnung und ließ endlich mit

der

nicht einmahl Burton meine Reiſe zu melden,
ich nahm mit dem Anbruche des Tages die Poſt
und fuhr im ſchnellſten Trabe meiner Heimath
wieder zu. Ich ließ mir unterweges keine Zeit,
bei irgend einem Gegenſtande zu verweilen, die
groͤßte Eil war mir noch zu langſam, ich fuhr
auch in der Nacht, um deſto fruͤher mein Land-
haus wieder zu ſehn. — Ich mochte etwa nur
noch wenige Meilen von dem Schloſſe Mil-
ford’s entfernt ſeyn, als mir ein Zug geputzter
und froͤhlicher Baͤuerinnen in die Augen fiel.
Ich weiß nicht, warum mich dieſer Anblick an-
zog, genug, ich fragte ſie, welches Feſt ſie heu-
te feyerten. Die Aelteſte unter ihnen trat hervor
und ſagte mir mit einem naiven Laͤcheln, ſie
wollten dort nach dem Schloſſe, (indem ſie auf
den Landſitz Milford’s in der Ferne zeigte) um
die Verlobung der Lady Milford und des Herrn
Waterloo feiern zu helfen. — Ich verſtummte,
ich war wie vom Blitze getroffen, ich ließ mir
dieſe Nachricht wohl zehnmahl wiederholen,
ohne ſie zu hoͤren, ich glaubte, alles dies ſey
ein Traum, der mich noch in London aͤngſtige,
ich verlohr alle Beſinnung und ließ endlich mit

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[256[254]/0264] nicht einmahl Burton meine Reiſe zu melden, ich nahm mit dem Anbruche des Tages die Poſt und fuhr im ſchnellſten Trabe meiner Heimath wieder zu. Ich ließ mir unterweges keine Zeit, bei irgend einem Gegenſtande zu verweilen, die groͤßte Eil war mir noch zu langſam, ich fuhr auch in der Nacht, um deſto fruͤher mein Land- haus wieder zu ſehn. — Ich mochte etwa nur noch wenige Meilen von dem Schloſſe Mil- ford’s entfernt ſeyn, als mir ein Zug geputzter und froͤhlicher Baͤuerinnen in die Augen fiel. Ich weiß nicht, warum mich dieſer Anblick an- zog, genug, ich fragte ſie, welches Feſt ſie heu- te feyerten. Die Aelteſte unter ihnen trat hervor und ſagte mir mit einem naiven Laͤcheln, ſie wollten dort nach dem Schloſſe, (indem ſie auf den Landſitz Milford’s in der Ferne zeigte) um die Verlobung der Lady Milford und des Herrn Waterloo feiern zu helfen. — Ich verſtummte, ich war wie vom Blitze getroffen, ich ließ mir dieſe Nachricht wohl zehnmahl wiederholen, ohne ſie zu hoͤren, ich glaubte, alles dies ſey ein Traum, der mich noch in London aͤngſtige, ich verlohr alle Beſinnung und ließ endlich mit der

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 256[254]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/264>, abgerufen am 25.11.2024.