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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795.

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Geheimnisse, der Vertraute meiner Liebe, die
ich ganz seiner Leitung überließ.

Waterloo's Witz, so wie seine übrigen Ta-
lente machten ihn nach kurzer Zeit zu einem
gesuchten Gesellschafter in der Nachbarschaft
umher, er ward allenthalben eingeladen und
war nach dem ersten Besuche jedermanns Freund;
so gewann er auch bald das nähere Vertrauen
des Lords Milford, den er vorzüglich oft be-
suchte. Er ward in wenigen Wochen dort der
Freund des Hauses und er kam mir selbst mit
dem Antrag entgegen, den Lord Milford auf
eine Verbindung zwischen mir und seiner Toch-
ter vorzubereiten. Ich umarmte ihn tausend-
mahl, ich dankte ihm für seine Freundschaft, ich
sah dreister einer glücklichen Zukunft entgegen. --
Als ich nach einiger Zeit Milford und seine
Tochter besuchte, bemerkte ich mit Vergnügen,
daß Waterloo schon sein Versprechen gehalten
haben müsse; man empfing mich freundsch[a]ftli-
cher als je, Marie war weniger zurückgezogen
und als man uns im Garten von ohngefähr ei-
nige Minuten allein ließ, sagte sie mir, daß
mein Freund zuerst ihren Vater auf mich auf-
merksamer gemacht habe, und sehr oft von mir

Geheimniſſe, der Vertraute meiner Liebe, die
ich ganz ſeiner Leitung uͤberließ.

Waterloo’s Witz, ſo wie ſeine uͤbrigen Ta-
lente machten ihn nach kurzer Zeit zu einem
geſuchten Geſellſchafter in der Nachbarſchaft
umher, er ward allenthalben eingeladen und
war nach dem erſten Beſuche jedermanns Freund;
ſo gewann er auch bald das naͤhere Vertrauen
des Lords Milford, den er vorzuͤglich oft be-
ſuchte. Er ward in wenigen Wochen dort der
Freund des Hauſes und er kam mir ſelbſt mit
dem Antrag entgegen, den Lord Milford auf
eine Verbindung zwiſchen mir und ſeiner Toch-
ter vorzubereiten. Ich umarmte ihn tauſend-
mahl, ich dankte ihm fuͤr ſeine Freundſchaft, ich
ſah dreiſter einer gluͤcklichen Zukunft entgegen. —
Als ich nach einiger Zeit Milford und ſeine
Tochter beſuchte, bemerkte ich mit Vergnuͤgen,
daß Waterloo ſchon ſein Verſprechen gehalten
haben muͤſſe; man empfing mich freundſch[a]ftli-
cher als je, Marie war weniger zuruͤckgezogen
und als man uns im Garten von ohngefaͤhr ei-
nige Minuten allein ließ, ſagte ſie mir, daß
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[251[249]/0259] Geheimniſſe, der Vertraute meiner Liebe, die ich ganz ſeiner Leitung uͤberließ. Waterloo’s Witz, ſo wie ſeine uͤbrigen Ta- lente machten ihn nach kurzer Zeit zu einem geſuchten Geſellſchafter in der Nachbarſchaft umher, er ward allenthalben eingeladen und war nach dem erſten Beſuche jedermanns Freund; ſo gewann er auch bald das naͤhere Vertrauen des Lords Milford, den er vorzuͤglich oft be- ſuchte. Er ward in wenigen Wochen dort der Freund des Hauſes und er kam mir ſelbſt mit dem Antrag entgegen, den Lord Milford auf eine Verbindung zwiſchen mir und ſeiner Toch- ter vorzubereiten. Ich umarmte ihn tauſend- mahl, ich dankte ihm fuͤr ſeine Freundſchaft, ich ſah dreiſter einer gluͤcklichen Zukunft entgegen. — Als ich nach einiger Zeit Milford und ſeine Tochter beſuchte, bemerkte ich mit Vergnuͤgen, daß Waterloo ſchon ſein Verſprechen gehalten haben muͤſſe; man empfing mich freundſchaftli- cher als je, Marie war weniger zuruͤckgezogen und als man uns im Garten von ohngefaͤhr ei- nige Minuten allein ließ, ſagte ſie mir, daß mein Freund zuerſt ihren Vater auf mich auf- merkſamer gemacht habe, und ſehr oft von mir

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 251[249]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/259>, abgerufen am 22.11.2024.