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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795.

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wissen, was sie wollen. -- Beim Todtschießen
fällt mir doch auch etwas ein, was ich Dir
noch zu erzählen vergessen hatte, denn das Ge-
dächtniß fängt bei mir an in Verfall zu gera-
then und man sieht und erlebt so viele Dinge
und mancherlei, Bruder, daß mir manchmahl ist,
als wenn ich in einem Traume läge und alle
Sachen umher gar nicht da wären. -- Wir
fuhren einmahl sehr langsam einen steilen Berg
herunter, mein Herr William aber ritt zu Pfer-
de, um die Gegend etwas genauer sehn zu kön-
nen und neben ihm ritt ein gewisser kleiner
Bedienter des Herrn Rose, den er sich noch
aus Frankreich mitgenommen hat, weil er ihn
so gern leiden mag, wie es denn auch wirklich
ein sehr artiger und flinker junger Bursche ist.
Wir alle bekümmerten uns nicht viel um den
Herrn William und er blieb eine gute Strecke
hinter uns zurück, dieser Ferdinand, von dem
ich eben geredet habe, ritt auch zu Pferde ne-
ben ihm her. Mit einemmahle hörten wir hin-
ter uns etliche Schüsse, -- und nun, Thomas,
hättest Du sehen sollen, wie alles so geschwind
aus dem Wagen sprang und wie schnell ich von
meinem Bocke herunter war, -- es war, als

wiſſen, was ſie wollen. — Beim Todtſchießen
faͤllt mir doch auch etwas ein, was ich Dir
noch zu erzaͤhlen vergeſſen hatte, denn das Ge-
daͤchtniß faͤngt bei mir an in Verfall zu gera-
then und man ſieht und erlebt ſo viele Dinge
und mancherlei, Bruder, daß mir manchmahl iſt,
als wenn ich in einem Traume laͤge und alle
Sachen umher gar nicht da waͤren. — Wir
fuhren einmahl ſehr langſam einen ſteilen Berg
herunter, mein Herr William aber ritt zu Pfer-
de, um die Gegend etwas genauer ſehn zu koͤn-
nen und neben ihm ritt ein gewiſſer kleiner
Bedienter des Herrn Roſe, den er ſich noch
aus Frankreich mitgenommen hat, weil er ihn
ſo gern leiden mag, wie es denn auch wirklich
ein ſehr artiger und flinker junger Burſche iſt.
Wir alle bekuͤmmerten uns nicht viel um den
Herrn William und er blieb eine gute Strecke
hinter uns zuruͤck, dieſer Ferdinand, von dem
ich eben geredet habe, ritt auch zu Pferde ne-
ben ihm her. Mit einemmahle hoͤrten wir hin-
ter uns etliche Schuͤſſe, — und nun, Thomas,
haͤtteſt Du ſehen ſollen, wie alles ſo geſchwind
aus dem Wagen ſprang und wie ſchnell ich von
meinem Bocke herunter war, — es war, als

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[222[220]/0230] wiſſen, was ſie wollen. — Beim Todtſchießen faͤllt mir doch auch etwas ein, was ich Dir noch zu erzaͤhlen vergeſſen hatte, denn das Ge- daͤchtniß faͤngt bei mir an in Verfall zu gera- then und man ſieht und erlebt ſo viele Dinge und mancherlei, Bruder, daß mir manchmahl iſt, als wenn ich in einem Traume laͤge und alle Sachen umher gar nicht da waͤren. — Wir fuhren einmahl ſehr langſam einen ſteilen Berg herunter, mein Herr William aber ritt zu Pfer- de, um die Gegend etwas genauer ſehn zu koͤn- nen und neben ihm ritt ein gewiſſer kleiner Bedienter des Herrn Roſe, den er ſich noch aus Frankreich mitgenommen hat, weil er ihn ſo gern leiden mag, wie es denn auch wirklich ein ſehr artiger und flinker junger Burſche iſt. Wir alle bekuͤmmerten uns nicht viel um den Herrn William und er blieb eine gute Strecke hinter uns zuruͤck, dieſer Ferdinand, von dem ich eben geredet habe, ritt auch zu Pferde ne- ben ihm her. Mit einemmahle hoͤrten wir hin- ter uns etliche Schuͤſſe, — und nun, Thomas, haͤtteſt Du ſehen ſollen, wie alles ſo geſchwind aus dem Wagen ſprang und wie ſchnell ich von meinem Bocke herunter war, — es war, als

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 222[220]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/230>, abgerufen am 22.11.2024.