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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795.

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"regiert wird: ihr werdet es ebenfalls wissen,
"(oder wenn es nicht der Fall seyn sollte, so
"bitt' ich euch inständig, diesen Umstand wohl
"in Ueberlegung zu ziehn,) wie mir, als dem
"gescheidtesten unter euch allen, die Oberherr-
"schaft unter euch anvertraut worden ist. Ei-
"nige unter euch aber sind widerspänstig und
"ungehorsam, du zum Beispiele" (er wendet
sich hier an einen von ihnen, an die Liebe, oder
den Zorn, oder die Eifersucht, u. s. w.) "drohst
"mir beständig über den Kopf zu wachsen. Aber
"lieben Freunde, alles dies erzeugt nichts als
"innerliche Zerrüttung und Verderben, bedenkt,
"daß ihr den sogenannten Menschen dadurch
"in's Unglück stürzt, der euch am Ende selbst
"deswegen verwünschen wird, wie man denn
"davon mehrere Beispiele hat. Um das innere
"Glück und die Ruhe zu erhalten, müßt ihr
"also nothwendig meine Oberherrschaft anerken-
"nen und euch willig unter meinem Seepter
"schmiegen, denn sonst scheine ich hier ganz ent-
"behrlich zu seyn. Wir wollen darum von nun
"an ein neues Regiment anfangen, und ich lebe
"der Zuversicht, daß ihr in Zukunft artiger und
"bescheidener seyn werdet. -- Nicht wahr?" --

»regiert wird: ihr werdet es ebenfalls wiſſen,
»(oder wenn es nicht der Fall ſeyn ſollte, ſo
»bitt’ ich euch inſtaͤndig, dieſen Umſtand wohl
»in Ueberlegung zu ziehn,) wie mir, als dem
»geſcheidteſten unter euch allen, die Oberherr-
»ſchaft unter euch anvertraut worden iſt. Ei-
»nige unter euch aber ſind widerſpaͤnſtig und
»ungehorſam, du zum Beiſpiele» (er wendet
ſich hier an einen von ihnen, an die Liebe, oder
den Zorn, oder die Eiferſucht, u. ſ. w.) »drohſt
»mir beſtaͤndig uͤber den Kopf zu wachſen. Aber
»lieben Freunde, alles dies erzeugt nichts als
»innerliche Zerruͤttung und Verderben, bedenkt,
»daß ihr den ſogenannten Menſchen dadurch
»in’s Ungluͤck ſtuͤrzt, der euch am Ende ſelbſt
»deswegen verwuͤnſchen wird, wie man denn
»davon mehrere Beiſpiele hat. Um das innere
»Gluͤck und die Ruhe zu erhalten, muͤßt ihr
»alſo nothwendig meine Oberherrſchaft anerken-
»nen und euch willig unter meinem Seepter
»ſchmiegen, denn ſonſt ſcheine ich hier ganz ent-
»behrlich zu ſeyn. Wir wollen darum von nun
»an ein neues Regiment anfangen, und ich lebe
»der Zuverſicht, daß ihr in Zukunft artiger und
»beſcheidener ſeyn werdet. — Nicht wahr?» —

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[203[201]/0211] »regiert wird: ihr werdet es ebenfalls wiſſen, »(oder wenn es nicht der Fall ſeyn ſollte, ſo »bitt’ ich euch inſtaͤndig, dieſen Umſtand wohl »in Ueberlegung zu ziehn,) wie mir, als dem »geſcheidteſten unter euch allen, die Oberherr- »ſchaft unter euch anvertraut worden iſt. Ei- »nige unter euch aber ſind widerſpaͤnſtig und »ungehorſam, du zum Beiſpiele» (er wendet ſich hier an einen von ihnen, an die Liebe, oder den Zorn, oder die Eiferſucht, u. ſ. w.) »drohſt »mir beſtaͤndig uͤber den Kopf zu wachſen. Aber »lieben Freunde, alles dies erzeugt nichts als »innerliche Zerruͤttung und Verderben, bedenkt, »daß ihr den ſogenannten Menſchen dadurch »in’s Ungluͤck ſtuͤrzt, der euch am Ende ſelbſt »deswegen verwuͤnſchen wird, wie man denn »davon mehrere Beiſpiele hat. Um das innere »Gluͤck und die Ruhe zu erhalten, muͤßt ihr »alſo nothwendig meine Oberherrſchaft anerken- »nen und euch willig unter meinem Seepter »ſchmiegen, denn ſonſt ſcheine ich hier ganz ent- »behrlich zu ſeyn. Wir wollen darum von nun »an ein neues Regiment anfangen, und ich lebe »der Zuverſicht, daß ihr in Zukunft artiger und »beſcheidener ſeyn werdet. — Nicht wahr?» —

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 203[201]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/211>, abgerufen am 24.11.2024.