Nie, -- da Sie mir überdies den Gebrauch Ihrer Bibliothek erlaubt haben.
Er nahm einige Visitenkarten in die Hand, die auf dem Tische lagen und sah sie ganz gleichgültig durch. --
"Rosa? fing er an, -- wie kömmt's, daß ich ihn so lange nicht gesehn habe?
Ich weiß nicht, welche Geschäfte ihn abhal- ten müssen --
"Wenn er seine Unart nicht wieder gut macht, so wird er sich Ihren Unwillen zuziehn.
Er hat über seine Zeit zu gebieten.
"Ich glaube gar, Sie sind schon itzt böse auf ihn, fuhr er lachend fort. --
Wie kommen Sie zu dieser Meinung?
"Je nun, -- er legte die Karten wieder auf den Tisch und that als betrachtete er die Stik- kerei, indem er mich verstohlen aufmerksam und fest beobachtete. -- Sie haben ihn von je aus- gezeichnet und er erwiedert ihre Höflichkeit mit Undank --
Ausgezeichnet? indem ich mit der größten Kälte etwas ausbesserte. Sie wollen sagen, daß er mich oft auszuzeichnen schien und oft zu meinem größten Verdruß.
"Verdruß?
Nie, — da Sie mir uͤberdies den Gebrauch Ihrer Bibliothek erlaubt haben.
Er nahm einige Viſitenkarten in die Hand, die auf dem Tiſche lagen und ſah ſie ganz gleichguͤltig durch. —
»Roſa? fing er an, — wie koͤmmt’s, daß ich ihn ſo lange nicht geſehn habe?
Ich weiß nicht, welche Geſchaͤfte ihn abhal- ten muͤſſen —
»Wenn er ſeine Unart nicht wieder gut macht, ſo wird er ſich Ihren Unwillen zuziehn.
Er hat uͤber ſeine Zeit zu gebieten.
»Ich glaube gar, Sie ſind ſchon itzt boͤſe auf ihn, fuhr er lachend fort. —
Wie kommen Sie zu dieſer Meinung?
»Je nun, — er legte die Karten wieder auf den Tiſch und that als betrachtete er die Stik- kerei, indem er mich verſtohlen aufmerkſam und feſt beobachtete. — Sie haben ihn von je aus- gezeichnet und er erwiedert ihre Hoͤflichkeit mit Undank —
Ausgezeichnet? indem ich mit der groͤßten Kaͤlte etwas ausbeſſerte. Sie wollen ſagen, daß er mich oft auszuzeichnen ſchien und oft zu meinem groͤßten Verdruß.
»Verdruß?
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[153[151]/0161]
Nie, — da Sie mir uͤberdies den Gebrauch
Ihrer Bibliothek erlaubt haben.
Er nahm einige Viſitenkarten in die Hand,
die auf dem Tiſche lagen und ſah ſie ganz
gleichguͤltig durch. —
»Roſa? fing er an, — wie koͤmmt’s, daß
ich ihn ſo lange nicht geſehn habe?
Ich weiß nicht, welche Geſchaͤfte ihn abhal-
ten muͤſſen —
»Wenn er ſeine Unart nicht wieder gut
macht, ſo wird er ſich Ihren Unwillen zuziehn.
Er hat uͤber ſeine Zeit zu gebieten.
»Ich glaube gar, Sie ſind ſchon itzt boͤſe
auf ihn, fuhr er lachend fort. —
Wie kommen Sie zu dieſer Meinung?
»Je nun, — er legte die Karten wieder auf
den Tiſch und that als betrachtete er die Stik-
kerei, indem er mich verſtohlen aufmerkſam und
feſt beobachtete. — Sie haben ihn von je aus-
gezeichnet und er erwiedert ihre Hoͤflichkeit mit
Undank —
Ausgezeichnet? indem ich mit der groͤßten
Kaͤlte etwas ausbeſſerte. Sie wollen ſagen,
daß er mich oft auszuzeichnen ſchien und oft zu
meinem groͤßten Verdruß.
»Verdruß?
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 153[151]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/161>, abgerufen am 25.11.2024.
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