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Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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vermiethe die übrigen Theile meines Hauses, welches mir doch ohne Nutzen leer steht, und behalte nur diesen kleinen Saal und die angränzenden Zimmer. So hoffe ich, ohne Sorgen, bei einer vernünftigen Lebensart, über die ersten Jahre hinüber zu kommen und mich indeß zu irgend einem Amte tauglich gemacht zu haben.

Hier also wird dein Museum sein? sagte Eulenböck, indem er mit dem Kopfe schüttelte. Diese Einrichtung will mir gar nicht gefallen, denn ich glaube nicht, daß diese Wände dazu geeignet sind, um hier gehörig studiren zu lassen, denn sie haben nicht die gehörige Resonanz, das Zimmer selbst hat nicht die wahre Quadratur, die Gedanken schlagen zu heftig zurück und verschwirren, und wenn du einmal eine rechte Fuge denken willst, so klappert gewiß Alles durch einander. Dein seliger Papa war auch darin wunderlich, noch in seinen letzten Jahren diesen schönen Saal durch seinen Eigensinn so zu verderben. Sonst sah man die Straße auf der einen Seite und hier auf der andern über den Garten und den Park hinweg in die Hügel und fernen Berge hinein. Diese schöne Aussicht hat er nicht nur zumauern lassen, sondern auch noch die Fensteröffnungen mit Bohlen und Täfelung weit herein verbaut, und so das Ebenmaß des Zimmers gestört. An deiner Stelle riß' ich das Wesen, Tapeten und Vertäfelung wieder auf und ließe, wenn doch einmal Fenster fehlen sollen, jene nach der Straße vermauern.

Es war kein Eigensinn, sagte Eduard, es geschah,

vermiethe die übrigen Theile meines Hauses, welches mir doch ohne Nutzen leer steht, und behalte nur diesen kleinen Saal und die angränzenden Zimmer. So hoffe ich, ohne Sorgen, bei einer vernünftigen Lebensart, über die ersten Jahre hinüber zu kommen und mich indeß zu irgend einem Amte tauglich gemacht zu haben.

Hier also wird dein Museum sein? sagte Eulenböck, indem er mit dem Kopfe schüttelte. Diese Einrichtung will mir gar nicht gefallen, denn ich glaube nicht, daß diese Wände dazu geeignet sind, um hier gehörig studiren zu lassen, denn sie haben nicht die gehörige Resonanz, das Zimmer selbst hat nicht die wahre Quadratur, die Gedanken schlagen zu heftig zurück und verschwirren, und wenn du einmal eine rechte Fuge denken willst, so klappert gewiß Alles durch einander. Dein seliger Papa war auch darin wunderlich, noch in seinen letzten Jahren diesen schönen Saal durch seinen Eigensinn so zu verderben. Sonst sah man die Straße auf der einen Seite und hier auf der andern über den Garten und den Park hinweg in die Hügel und fernen Berge hinein. Diese schöne Aussicht hat er nicht nur zumauern lassen, sondern auch noch die Fensteröffnungen mit Bohlen und Täfelung weit herein verbaut, und so das Ebenmaß des Zimmers gestört. An deiner Stelle riß' ich das Wesen, Tapeten und Vertäfelung wieder auf und ließe, wenn doch einmal Fenster fehlen sollen, jene nach der Straße vermauern.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:27:02Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:27:02Z)

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_gemaelde_1910/95>, abgerufen am 04.12.2024.