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Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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aus. O wie tief beschämt es mich, daß ich deinen edeln Vater so sehr habe verkennen mögen! Wie gütig er mir entgegen kommt! Wie herzlich er mich als Sohn an seine Brust drückt!

Ja, du wunderlicher Kauz, lachte Sophie auf, das ist ja aber nicht so gemeint. Aber Der bleibt zeitlebens unbesonnen und hat gleich die Rechnung ohne den Wirth gemacht! Davon wird der Papa, so gut er auch sein mag, nicht eine Silbe hören wollen. Auch müssen wir beide uns ja erst näher kennen lernen. Freund, das sind Sachen, die sich noch in die Jahre hinaus verziehen können. Und während der Zeit sattelst du auch vielleicht wieder um und lachst dann in deiner lustigen Gesellschaft über meinen Gram und meine Thränen.

Nein! rief Eduard und warf sich vor ihr nieder: verkenne mich nicht, sei so gut und lieb, wie dein Auge verspricht! Und ich fühle es, dein Vater wird sich unseres Glückes freuen, er wird unsern Bund segnen! -- Er umfaßte sie heftig, ohne zu bemerken, daß der Vater schon wieder hinter ihm stand. Was ist das, junger Herr? rief der Alte erzürnt aus: den Bund segnen? Nein, vertreiben, aus seinem Hause verbannen wird er den lockern Zeisig, der so sein Vertrauen und seine Neigung zu ihm mißbrauchen will.

Eduard war aufgestanden und sah ihm ernst in's Auge. Sie sind nicht gesonnen, mir Ihre Tochter zur Frau zu geben? fragte er mit ruhigem Tone.

aus. O wie tief beschämt es mich, daß ich deinen edeln Vater so sehr habe verkennen mögen! Wie gütig er mir entgegen kommt! Wie herzlich er mich als Sohn an seine Brust drückt!

Ja, du wunderlicher Kauz, lachte Sophie auf, das ist ja aber nicht so gemeint. Aber Der bleibt zeitlebens unbesonnen und hat gleich die Rechnung ohne den Wirth gemacht! Davon wird der Papa, so gut er auch sein mag, nicht eine Silbe hören wollen. Auch müssen wir beide uns ja erst näher kennen lernen. Freund, das sind Sachen, die sich noch in die Jahre hinaus verziehen können. Und während der Zeit sattelst du auch vielleicht wieder um und lachst dann in deiner lustigen Gesellschaft über meinen Gram und meine Thränen.

Nein! rief Eduard und warf sich vor ihr nieder: verkenne mich nicht, sei so gut und lieb, wie dein Auge verspricht! Und ich fühle es, dein Vater wird sich unseres Glückes freuen, er wird unsern Bund segnen! — Er umfaßte sie heftig, ohne zu bemerken, daß der Vater schon wieder hinter ihm stand. Was ist das, junger Herr? rief der Alte erzürnt aus: den Bund segnen? Nein, vertreiben, aus seinem Hause verbannen wird er den lockern Zeisig, der so sein Vertrauen und seine Neigung zu ihm mißbrauchen will.

Eduard war aufgestanden und sah ihm ernst in's Auge. Sie sind nicht gesonnen, mir Ihre Tochter zur Frau zu geben? fragte er mit ruhigem Tone.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:27:02Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:27:02Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_gemaelde_1910/79>, abgerufen am 30.11.2024.