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Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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daß Uebermuth nicht ausstirbt und Dünkel bei frischen Kräften bleibt. Er verbeugte sich schnell gegen den Hausherrn und verließ die Gesellschaft.

Ich weiß nicht, wie ich dazu komme, so behandelt zu werden, sagte der Fremde. Scheint doch über diesem Saal ein Unheil zu walten, daß ich hier immer auf Riesen treffe, die mich in den Staub legen wollen.

Der alte Walther war sehr mißmuthig, daß in seinem Hause solche Scenen vorfielen. So wie er den Fremden schon bei Tische hatte aufgeben müssen, so gab er nun auch den Gedanken auf, jemals den jungen Maler zum Schwiegersohn in Vorschlag zu bringen. Begütigend wendete er sich zu dem Fremden, der in seinem Zorn dem Höllenbreughel eine größere Aufmerksamkeit schenkte, als außerdem geschehen sein würde. Nicht wahr, fing er an, ein in seiner Art treffliches Gemälde?

Das schönste von diesem Meister, das ich bisher gesehen, erwiderte der verstimmte junge Mann. Er nahm sein Glas zu Hülfe, um es genauer zu prüfen. Was ist das? rief er plötzlich: sehen Sie, wo die Beine der beiden Teufel zusammenkommen, und der feurige Schweif des Dritten, wird ein Gesicht, ein recht wunderlich ausdrucksvolles Profil gebildet, und, ich irre mich nicht, es gleicht auffallend hier Ihrem ältern Freunde, dem braven Künstler.

Alle drängten sich hinzu, keiner hatte diesen sonderbaren Einfall noch bemerkt. Eulenböck, der Schalk, spielte am meisten den Erstaunten. Daß mein Andenken,

daß Uebermuth nicht ausstirbt und Dünkel bei frischen Kräften bleibt. Er verbeugte sich schnell gegen den Hausherrn und verließ die Gesellschaft.

Ich weiß nicht, wie ich dazu komme, so behandelt zu werden, sagte der Fremde. Scheint doch über diesem Saal ein Unheil zu walten, daß ich hier immer auf Riesen treffe, die mich in den Staub legen wollen.

Der alte Walther war sehr mißmuthig, daß in seinem Hause solche Scenen vorfielen. So wie er den Fremden schon bei Tische hatte aufgeben müssen, so gab er nun auch den Gedanken auf, jemals den jungen Maler zum Schwiegersohn in Vorschlag zu bringen. Begütigend wendete er sich zu dem Fremden, der in seinem Zorn dem Höllenbreughel eine größere Aufmerksamkeit schenkte, als außerdem geschehen sein würde. Nicht wahr, fing er an, ein in seiner Art treffliches Gemälde?

Das schönste von diesem Meister, das ich bisher gesehen, erwiderte der verstimmte junge Mann. Er nahm sein Glas zu Hülfe, um es genauer zu prüfen. Was ist das? rief er plötzlich: sehen Sie, wo die Beine der beiden Teufel zusammenkommen, und der feurige Schweif des Dritten, wird ein Gesicht, ein recht wunderlich ausdrucksvolles Profil gebildet, und, ich irre mich nicht, es gleicht auffallend hier Ihrem ältern Freunde, dem braven Künstler.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:27:02Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:27:02Z)

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Die Gemälde. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 2. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–123. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_gemaelde_1910/59>, abgerufen am 28.11.2024.