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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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Reise von Batavia nach Japan u. s. w.
ich mitgebracht hatte, wurden mir daher mit 5071 Thail
und 1 Mas gut bezahlt, und ich kam dadurch in Stand
meine vorher gemachten Schulden zu bezahlen und zugleich
auf meine Lieblingswissenschaft hier 1200 Thaler zu
verwenden.

Die Ninsiwurzel, welche bey den Japanern Nisii
und bey den Chinesern Som heißt, wird hier nicht weni-
ger theuer bezahlt. Die Chineser sind die einzigen, wel-
che die ächte und unverfälschte Sorte davon hieher brin-
gen. Sie wächst im nördlichen Theile von China, haupt-
sächlich in Corea. Eine unächte Gattung bringen die Hol-
länder nicht selten her. Diese wird gebraucht, die äch-
te zu verfälschen und zu durchmengen. Man sagt, daß
die Franzosen sie aus Amerika nach China bringen, und
vielleicht ist es die Ginsengwurzel. Die ächte Ninsi
wurde dies Jahr das Katje für 100 Kobang verkauft,
wenn sie groß und von alten Wurzeln war. Die kleine
war wohlfeiler. Die unächte, wovon die besten Stücke die
zweygespaltnen und weißen sind, ist hier als Contreban-
de scharf verbothen; sie darf für keinen Preis verkauft,
sondern muß, um allem Unterschleife und Betruge vor-
zubeugen, ganz und gar verbrannt werden.

Das Kambang-Geld, oder die Summe, welche
man für die gleichsam auf dem Markte verkauften Waa-
ren zu gut hat, wird nie in baarer Münze ausgezahlt,
(denn Geld darf nicht aus dem Lande gebracht werden),
sondern man assignirt nur darauf, und zieht Wechsel auf
alles, was man nicht nur das Jahr über, sondern auch
hernach, auf dem Markte der Insel kauft. Dies Kam-
bang-Geld ist, wie man es zu nennen pflegt, viel leichter,
oder am Werth geringer, als baares Geld, so daß man
mit diesem Gelde, das man assignirt, alles beynahe
doppelt bezahlen muß. Alle durch solche Assignationen

Reiſe von Batavia nach Japan u. ſ. w.
ich mitgebracht hatte, wurden mir daher mit 5071 Thail
und 1 Mas gut bezahlt, und ich kam dadurch in Stand
meine vorher gemachten Schulden zu bezahlen und zugleich
auf meine Lieblingswiſſenſchaft hier 1200 Thaler zu
verwenden.

Die Ninſiwurzel, welche bey den Japanern Niſii
und bey den Chineſern Som heißt, wird hier nicht weni-
ger theuer bezahlt. Die Chineſer ſind die einzigen, wel-
che die aͤchte und unverfaͤlſchte Sorte davon hieher brin-
gen. Sie waͤchſt im noͤrdlichen Theile von China, haupt-
ſaͤchlich in Corea. Eine unaͤchte Gattung bringen die Hol-
laͤnder nicht ſelten her. Dieſe wird gebraucht, die aͤch-
te zu verfaͤlſchen und zu durchmengen. Man ſagt, daß
die Franzoſen ſie aus Amerika nach China bringen, und
vielleicht iſt es die Ginſengwurzel. Die aͤchte Ninſi
wurde dies Jahr das Katje fuͤr 100 Kobang verkauft,
wenn ſie groß und von alten Wurzeln war. Die kleine
war wohlfeiler. Die unaͤchte, wovon die beſten Stuͤcke die
zweygeſpaltnen und weißen ſind, iſt hier als Contreban-
de ſcharf verbothen; ſie darf fuͤr keinen Preis verkauft,
ſondern muß, um allem Unterſchleife und Betruge vor-
zubeugen, ganz und gar verbrannt werden.

Das Kambang-Geld, oder die Summe, welche
man fuͤr die gleichſam auf dem Markte verkauften Waa-
ren zu gut hat, wird nie in baarer Muͤnze ausgezahlt,
(denn Geld darf nicht aus dem Lande gebracht werden),
ſondern man aſſignirt nur darauf, und zieht Wechſel auf
alles, was man nicht nur das Jahr uͤber, ſondern auch
hernach, auf dem Markte der Inſel kauft. Dies Kam-
bang-Geld iſt, wie man es zu nennen pflegt, viel leichter,
oder am Werth geringer, als baares Geld, ſo daß man
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[55/0089] Reiſe von Batavia nach Japan u. ſ. w. ich mitgebracht hatte, wurden mir daher mit 5071 Thail und 1 Mas gut bezahlt, und ich kam dadurch in Stand meine vorher gemachten Schulden zu bezahlen und zugleich auf meine Lieblingswiſſenſchaft hier 1200 Thaler zu verwenden. Die Ninſiwurzel, welche bey den Japanern Niſii und bey den Chineſern Som heißt, wird hier nicht weni- ger theuer bezahlt. Die Chineſer ſind die einzigen, wel- che die aͤchte und unverfaͤlſchte Sorte davon hieher brin- gen. Sie waͤchſt im noͤrdlichen Theile von China, haupt- ſaͤchlich in Corea. Eine unaͤchte Gattung bringen die Hol- laͤnder nicht ſelten her. Dieſe wird gebraucht, die aͤch- te zu verfaͤlſchen und zu durchmengen. Man ſagt, daß die Franzoſen ſie aus Amerika nach China bringen, und vielleicht iſt es die Ginſengwurzel. Die aͤchte Ninſi wurde dies Jahr das Katje fuͤr 100 Kobang verkauft, wenn ſie groß und von alten Wurzeln war. Die kleine war wohlfeiler. Die unaͤchte, wovon die beſten Stuͤcke die zweygeſpaltnen und weißen ſind, iſt hier als Contreban- de ſcharf verbothen; ſie darf fuͤr keinen Preis verkauft, ſondern muß, um allem Unterſchleife und Betruge vor- zubeugen, ganz und gar verbrannt werden. Das Kambang-Geld, oder die Summe, welche man fuͤr die gleichſam auf dem Markte verkauften Waa- ren zu gut hat, wird nie in baarer Muͤnze ausgezahlt, (denn Geld darf nicht aus dem Lande gebracht werden), ſondern man aſſignirt nur darauf, und zieht Wechſel auf alles, was man nicht nur das Jahr uͤber, ſondern auch hernach, auf dem Markte der Inſel kauft. Dies Kam- bang-Geld iſt, wie man es zu nennen pflegt, viel leichter, oder am Werth geringer, als baares Geld, ſo daß man mit dieſem Gelde, das man aſſignirt, alles beynahe doppelt bezahlen muß. Alle durch ſolche Aſſignationen

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/89>, abgerufen am 23.11.2024.