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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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Reise von Batavia nach Japan, u. s. w.
auf diesen Inseln und Bergen zu botanisiren. Auch sam-
melte ich wirklich diesen Herbst verschiedne Samen von selt-
nen Kräutern, Sträuchen und Bäumen, die ich mit dem
abgehenden Schiffe nach Batavia schickte, von da sie wei-
ter nach Amsterdam befördert werden sollten. Unter den
Gewächsen, die ich hier antraf, bemerke ich folgende:
Die Chinawurzel (Smilax China) wächst hier überall in
Menge. Dessen ungeachtet kaufen die Japaner jährlich für
ansehnliche Summen eine große Quantität von den Chi-
nesern. Die Wurzel wird in Decoct als ein blutreinigen-
des Mittel, und in vielen Krankheiten, sehr häufig ge-
braucht. Die Japanischen Dolmetscher freueten sich sehr,
von mir zu hören, daß dieses nützliche Gewächs in ihrem
eignen Lande wächst, welches sie bisher nicht gewußt hat-
ten. -- An den Steinhaufen und Mauern sah ich
häufig so wohl zwerg- als hochstämmige Feigenbäume
(Ficus pumila, erecta) stehen, die zwischen den Steinen
sich hindurch schlängelten. Die Feigen werden gegessen,
sind aber so klein als Pflaumen. -- Die dreylappige
Trichterwinde (Ipomoea triloba) wächst so wohl wild
als gebauet. Die Wurzeln sind entweder weiß oder
schwarz, die letztern werden als ein abführendes Mittel
gebraucht. -- Der Pfefferstrauch (Fagara piperita)
steht hier allenthalben. Die Beeren waren jetzt reif.
So wohl die Blätter als die Früchte haben einen gewürz-
artigen Geschmack, hitzen sehr, und haben zugleich etwas
unangenehmes. Die Hülse der Frucht, oder die Kapsel,
treibt die Blähungen und ist bisweilen wirksam gegen die
Kolik. Nicht nur diese, sondern auch die Blätter wer-
den allgemein statt Pfeffers in den Suppen gebraucht.
Die Blätter allein, und mit Reißmehl zu einem Brey
gestoßen, werden anstatt Spanischer Fliegen auf Ge-
schwüre und Stellen, wo man rheumatische Glieder-

Reiſe von Batavia nach Japan, u. ſ. w.
auf dieſen Inſeln und Bergen zu botaniſiren. Auch ſam-
melte ich wirklich dieſen Herbſt verſchiedne Samen von ſelt-
nen Kraͤutern, Straͤuchen und Baͤumen, die ich mit dem
abgehenden Schiffe nach Batavia ſchickte, von da ſie wei-
ter nach Amſterdam befoͤrdert werden ſollten. Unter den
Gewaͤchſen, die ich hier antraf, bemerke ich folgende:
Die Chinawurzel (Smilax China) waͤchſt hier uͤberall in
Menge. Deſſen ungeachtet kaufen die Japaner jaͤhrlich fuͤr
anſehnliche Summen eine große Quantitaͤt von den Chi-
neſern. Die Wurzel wird in Decoct als ein blutreinigen-
des Mittel, und in vielen Krankheiten, ſehr haͤufig ge-
braucht. Die Japaniſchen Dolmetſcher freueten ſich ſehr,
von mir zu hoͤren, daß dieſes nuͤtzliche Gewaͤchs in ihrem
eignen Lande waͤchſt, welches ſie bisher nicht gewußt hat-
ten. — An den Steinhaufen und Mauern ſah ich
haͤufig ſo wohl zwerg- als hochſtaͤmmige Feigenbaͤume
(Ficus pumila, erecta) ſtehen, die zwiſchen den Steinen
ſich hindurch ſchlaͤngelten. Die Feigen werden gegeſſen,
ſind aber ſo klein als Pflaumen. — Die dreylappige
Trichterwinde (Ipomoea triloba) waͤchſt ſo wohl wild
als gebauet. Die Wurzeln ſind entweder weiß oder
ſchwarz, die letztern werden als ein abfuͤhrendes Mittel
gebraucht. — Der Pfefferſtrauch (Fagara piperita)
ſteht hier allenthalben. Die Beeren waren jetzt reif.
So wohl die Blaͤtter als die Fruͤchte haben einen gewuͤrz-
artigen Geſchmack, hitzen ſehr, und haben zugleich etwas
unangenehmes. Die Huͤlſe der Frucht, oder die Kapſel,
treibt die Blaͤhungen und iſt bisweilen wirkſam gegen die
Kolik. Nicht nur dieſe, ſondern auch die Blaͤtter wer-
den allgemein ſtatt Pfeffers in den Suppen gebraucht.
Die Blaͤtter allein, und mit Reißmehl zu einem Brey
geſtoßen, werden anſtatt Spaniſcher Fliegen auf Ge-
ſchwuͤre und Stellen, wo man rheumatiſche Glieder-

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[37/0071] Reiſe von Batavia nach Japan, u. ſ. w. auf dieſen Inſeln und Bergen zu botaniſiren. Auch ſam- melte ich wirklich dieſen Herbſt verſchiedne Samen von ſelt- nen Kraͤutern, Straͤuchen und Baͤumen, die ich mit dem abgehenden Schiffe nach Batavia ſchickte, von da ſie wei- ter nach Amſterdam befoͤrdert werden ſollten. Unter den Gewaͤchſen, die ich hier antraf, bemerke ich folgende: Die Chinawurzel (Smilax China) waͤchſt hier uͤberall in Menge. Deſſen ungeachtet kaufen die Japaner jaͤhrlich fuͤr anſehnliche Summen eine große Quantitaͤt von den Chi- neſern. Die Wurzel wird in Decoct als ein blutreinigen- des Mittel, und in vielen Krankheiten, ſehr haͤufig ge- braucht. Die Japaniſchen Dolmetſcher freueten ſich ſehr, von mir zu hoͤren, daß dieſes nuͤtzliche Gewaͤchs in ihrem eignen Lande waͤchſt, welches ſie bisher nicht gewußt hat- ten. — An den Steinhaufen und Mauern ſah ich haͤufig ſo wohl zwerg- als hochſtaͤmmige Feigenbaͤume (Ficus pumila, erecta) ſtehen, die zwiſchen den Steinen ſich hindurch ſchlaͤngelten. Die Feigen werden gegeſſen, ſind aber ſo klein als Pflaumen. — Die dreylappige Trichterwinde (Ipomoea triloba) waͤchſt ſo wohl wild als gebauet. Die Wurzeln ſind entweder weiß oder ſchwarz, die letztern werden als ein abfuͤhrendes Mittel gebraucht. — Der Pfefferſtrauch (Fagara piperita) ſteht hier allenthalben. Die Beeren waren jetzt reif. So wohl die Blaͤtter als die Fruͤchte haben einen gewuͤrz- artigen Geſchmack, hitzen ſehr, und haben zugleich etwas unangenehmes. Die Huͤlſe der Frucht, oder die Kapſel, treibt die Blaͤhungen und iſt bisweilen wirkſam gegen die Kolik. Nicht nur dieſe, ſondern auch die Blaͤtter wer- den allgemein ſtatt Pfeffers in den Suppen gebraucht. Die Blaͤtter allein, und mit Reißmehl zu einem Brey geſtoßen, werden anſtatt Spaniſcher Fliegen auf Ge- ſchwuͤre und Stellen, wo man rheumatiſche Glieder-

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/71>, abgerufen am 22.11.2024.