Größe und verschiednem Werth, heißt aber durchgän- gig Laryn. Sie besteht aus einem gehämmerten sil- bernen Cylinder, der in der Mitte zusammen gebogen, und an beyden Enden wie ein Haken gekrümmt ist. Das obere Ende ist mit einigen Buchstaben, Sternen oder andern eingegrabnen Figuren bezeichnet. Eins von den Exemplaren, welche ich mir einwechselte, ko- stete zehn, ein anderes, kleineres, neun holländische Stü- ber, beyde sind von feinem Silber.
In einigen Gegenden der Insel wird eine Art Kupfergeld aus der Erde gegraben, das kleiner aber etwas dicker, als ein gewöhnlicher Pfennig, und mit einem Bilde nebst malabarischen Buchstaben beprägt ist. Man glaubt, es sey malabarische Münze, die ehedem hier gangbar gewesen. Unter den geringen und armen Leuten circuliren viele von den großen sowohl als kleinen Pfennigen, welche die Compagnie schla- gen läßt, und zwar von derjenigen Gattung, die auf einer Seite das Wapen derselben hat.
Im Handel und Wandel zwischen den Europäern und Indiern sind goldne und silberne Rupien und Pa- goden die gebräuchlichsten Münzsorten. Von den Rupien giebt es hier verschiedene Sorten, die von meh- reren Fürsten geschlagen sind; auch hat man halbe, und noch kleinere Stücke davon: Pagoden, die man im östlichen Indien selten antrifft, sind hier sehr all- gemein; es sind fast die einzigen Münzen, die ein Bild haben. Das Gold, woraus sie geprägt wer- den, hat etwas Zusatz von Kupfer. Sie halten fast genau einen Dukaten, und gelten zwey Reichsthaler und einen Schilling holländisch. Auf einer Seite sind sie erhoben, auf der andern etwas flach, ohngefähr wie ein Brustkuchen gestalltet. Auf der einen Seite
Vierte Abtheilung. Sechſter Abſchnitt.
Groͤße und verſchiednem Werth, heißt aber durchgaͤn- gig Laryn. Sie beſteht aus einem gehaͤmmerten ſil- bernen Cylinder, der in der Mitte zuſammen gebogen, und an beyden Enden wie ein Haken gekruͤmmt iſt. Das obere Ende iſt mit einigen Buchſtaben, Sternen oder andern eingegrabnen Figuren bezeichnet. Eins von den Exemplaren, welche ich mir einwechſelte, ko- ſtete zehn, ein anderes, kleineres, neun hollaͤndiſche Stuͤ- ber, beyde ſind von feinem Silber.
In einigen Gegenden der Inſel wird eine Art Kupfergeld aus der Erde gegraben, das kleiner aber etwas dicker, als ein gewoͤhnlicher Pfennig, und mit einem Bilde nebſt malabariſchen Buchſtaben bepraͤgt iſt. Man glaubt, es ſey malabariſche Muͤnze, die ehedem hier gangbar geweſen. Unter den geringen und armen Leuten circuliren viele von den großen ſowohl als kleinen Pfennigen, welche die Compagnie ſchla- gen laͤßt, und zwar von derjenigen Gattung, die auf einer Seite das Wapen derſelben hat.
Im Handel und Wandel zwiſchen den Europaͤern und Indiern ſind goldne und ſilberne Rupien und Pa- goden die gebraͤuchlichſten Muͤnzſorten. Von den Rupien giebt es hier verſchiedene Sorten, die von meh- reren Fuͤrſten geſchlagen ſind; auch hat man halbe, und noch kleinere Stuͤcke davon: Pagoden, die man im oͤſtlichen Indien ſelten antrifft, ſind hier ſehr all- gemein; es ſind faſt die einzigen Muͤnzen, die ein Bild haben. Das Gold, woraus ſie gepraͤgt wer- den, hat etwas Zuſatz von Kupfer. Sie halten faſt genau einen Dukaten, und gelten zwey Reichsthaler und einen Schilling hollaͤndiſch. Auf einer Seite ſind ſie erhoben, auf der andern etwas flach, ohngefaͤhr wie ein Bruſtkuchen geſtalltet. Auf der einen Seite
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Vierte Abtheilung. Sechſter Abſchnitt.
Groͤße und verſchiednem Werth, heißt aber durchgaͤn-
gig Laryn. Sie beſteht aus einem gehaͤmmerten ſil-
bernen Cylinder, der in der Mitte zuſammen gebogen,
und an beyden Enden wie ein Haken gekruͤmmt iſt.
Das obere Ende iſt mit einigen Buchſtaben, Sternen
oder andern eingegrabnen Figuren bezeichnet. Eins
von den Exemplaren, welche ich mir einwechſelte, ko-
ſtete zehn, ein anderes, kleineres, neun hollaͤndiſche Stuͤ-
ber, beyde ſind von feinem Silber.
In einigen Gegenden der Inſel wird eine Art
Kupfergeld aus der Erde gegraben, das kleiner aber
etwas dicker, als ein gewoͤhnlicher Pfennig, und mit
einem Bilde nebſt malabariſchen Buchſtaben bepraͤgt
iſt. Man glaubt, es ſey malabariſche Muͤnze, die
ehedem hier gangbar geweſen. Unter den geringen und
armen Leuten circuliren viele von den großen ſowohl
als kleinen Pfennigen, welche die Compagnie ſchla-
gen laͤßt, und zwar von derjenigen Gattung, die auf
einer Seite das Wapen derſelben hat.
Im Handel und Wandel zwiſchen den Europaͤern
und Indiern ſind goldne und ſilberne Rupien und Pa-
goden die gebraͤuchlichſten Muͤnzſorten. Von den
Rupien giebt es hier verſchiedene Sorten, die von meh-
reren Fuͤrſten geſchlagen ſind; auch hat man halbe,
und noch kleinere Stuͤcke davon: Pagoden, die man
im oͤſtlichen Indien ſelten antrifft, ſind hier ſehr all-
gemein; es ſind faſt die einzigen Muͤnzen, die ein
Bild haben. Das Gold, woraus ſie gepraͤgt wer-
den, hat etwas Zuſatz von Kupfer. Sie halten faſt
genau einen Dukaten, und gelten zwey Reichsthaler
und einen Schilling hollaͤndiſch. Auf einer Seite ſind
ſie erhoben, auf der andern etwas flach, ohngefaͤhr
wie ein Bruſtkuchen geſtalltet. Auf der einen Seite
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/534>, abgerufen am 25.11.2024.
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