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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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Botanische Nachrichten von Ceylon.
ganz inwendige holzartige Theil desselben weiße oder
weißgelbe, und schwarze oder braune Adern, Streifen
und Wellen hat, welches sehr schön aussieht. In
der Wurzel sind diese Wellen dichter und dunkler; je
näher von der Wurzel daher ein Stück genommen ist,
für desto kostbarer wird es gehalten, denn höher im
Stamme hinauf werden die Stellen dünner und
bleicher. Das Aeussere des Baums, wenigstens ein
Drittheil, beynahe die Hälfte, taugt zu nichts, son-
dern wird weggeworfen. Ameisen schaden dem Holze
nicht. Den Baum selbst habe ich nicht zu sehen be-
kommen. Er soll sehr groß und bisweilen so dick seyn,
daß drey bis vier Männer ihn nicht umspannen können.
An den Zweigen, die ich mir durch Ceyloner aus den
tief im Lande befindlichen Wäldern holen ließ, sah ich,
daß es der Ebenbaum (Diospyros Ebenum), oder der-
selbe Baum ist, von dem das schwarze Ebenholz
kommt.

Die Kaffeeplantagen auf Ceylon sind eben so
als die auf Java; der einzige Unterschied ist, daß man
hier grosse Bäume aus dem Geschlechte der Bignonie
(Bignonia) zwischen die Kaffeestauden pflanzt, um
ihnen einigen Schatten zu geben, und sie durch die Kro-
nen dieser Bäume gegen die allzu starke Hitze der
Sonne zu schützen. Die hiesigen Kaffeebohnen sollen
indessen den javanischen an Güte nicht gleich kommen.

Reis wird auf dieser Insel, so wie auch auf den
Küsten Coromandel und Malabar, gebauet, jedoch nicht
in der Menge, daß diese Länder hinlänglichen Vorrath
davon haben. Auf den jetzt genannten Küsten ist bis-
weilen so großer Miswachs an Reis, und so große
Hungersnoth, daß, besonders auf der malabarischen
Küste, Aeltern sich genöthigt sehen, ihre Kinder für eine

O 3

Botaniſche Nachrichten von Ceylon.
ganz inwendige holzartige Theil deſſelben weiße oder
weißgelbe, und ſchwarze oder braune Adern, Streifen
und Wellen hat, welches ſehr ſchoͤn ausſieht. In
der Wurzel ſind dieſe Wellen dichter und dunkler; je
naͤher von der Wurzel daher ein Stuͤck genommen iſt,
fuͤr deſto koſtbarer wird es gehalten, denn hoͤher im
Stamme hinauf werden die Stellen duͤnner und
bleicher. Das Aeuſſere des Baums, wenigſtens ein
Drittheil, beynahe die Haͤlfte, taugt zu nichts, ſon-
dern wird weggeworfen. Ameiſen ſchaden dem Holze
nicht. Den Baum ſelbſt habe ich nicht zu ſehen be-
kommen. Er ſoll ſehr groß und bisweilen ſo dick ſeyn,
daß drey bis vier Maͤnner ihn nicht umſpannen koͤnnen.
An den Zweigen, die ich mir durch Ceyloner aus den
tief im Lande befindlichen Waͤldern holen ließ, ſah ich,
daß es der Ebenbaum (Diospyros Ebenum), oder der-
ſelbe Baum iſt, von dem das ſchwarze Ebenholz
kommt.

Die Kaffeeplantagen auf Ceylon ſind eben ſo
als die auf Java; der einzige Unterſchied iſt, daß man
hier groſſe Baͤume aus dem Geſchlechte der Bignonie
(Bignonia) zwiſchen die Kaffeeſtauden pflanzt, um
ihnen einigen Schatten zu geben, und ſie durch die Kro-
nen dieſer Baͤume gegen die allzu ſtarke Hitze der
Sonne zu ſchuͤtzen. Die hieſigen Kaffeebohnen ſollen
indeſſen den javaniſchen an Guͤte nicht gleich kommen.

Reis wird auf dieſer Inſel, ſo wie auch auf den
Kuͤſten Coromandel und Malabar, gebauet, jedoch nicht
in der Menge, daß dieſe Laͤnder hinlaͤnglichen Vorrath
davon haben. Auf den jetzt genannten Kuͤſten iſt bis-
weilen ſo großer Miswachs an Reis, und ſo große
Hungersnoth, daß, beſonders auf der malabariſchen
Kuͤſte, Aeltern ſich genoͤthigt ſehen, ihre Kinder fuͤr eine

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[213/0509] Botaniſche Nachrichten von Ceylon. ganz inwendige holzartige Theil deſſelben weiße oder weißgelbe, und ſchwarze oder braune Adern, Streifen und Wellen hat, welches ſehr ſchoͤn ausſieht. In der Wurzel ſind dieſe Wellen dichter und dunkler; je naͤher von der Wurzel daher ein Stuͤck genommen iſt, fuͤr deſto koſtbarer wird es gehalten, denn hoͤher im Stamme hinauf werden die Stellen duͤnner und bleicher. Das Aeuſſere des Baums, wenigſtens ein Drittheil, beynahe die Haͤlfte, taugt zu nichts, ſon- dern wird weggeworfen. Ameiſen ſchaden dem Holze nicht. Den Baum ſelbſt habe ich nicht zu ſehen be- kommen. Er ſoll ſehr groß und bisweilen ſo dick ſeyn, daß drey bis vier Maͤnner ihn nicht umſpannen koͤnnen. An den Zweigen, die ich mir durch Ceyloner aus den tief im Lande befindlichen Waͤldern holen ließ, ſah ich, daß es der Ebenbaum (Diospyros Ebenum), oder der- ſelbe Baum iſt, von dem das ſchwarze Ebenholz kommt. Die Kaffeeplantagen auf Ceylon ſind eben ſo als die auf Java; der einzige Unterſchied iſt, daß man hier groſſe Baͤume aus dem Geſchlechte der Bignonie (Bignonia) zwiſchen die Kaffeeſtauden pflanzt, um ihnen einigen Schatten zu geben, und ſie durch die Kro- nen dieſer Baͤume gegen die allzu ſtarke Hitze der Sonne zu ſchuͤtzen. Die hieſigen Kaffeebohnen ſollen indeſſen den javaniſchen an Guͤte nicht gleich kommen. Reis wird auf dieſer Inſel, ſo wie auch auf den Kuͤſten Coromandel und Malabar, gebauet, jedoch nicht in der Menge, daß dieſe Laͤnder hinlaͤnglichen Vorrath davon haben. Auf den jetzt genannten Kuͤſten iſt bis- weilen ſo großer Miswachs an Reis, und ſo große Hungersnoth, daß, beſonders auf der malabariſchen Kuͤſte, Aeltern ſich genoͤthigt ſehen, ihre Kinder fuͤr eine O 3

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/509>, abgerufen am 22.11.2024.