wohner das gemeine Pfeilkraut (Sagittaria sagittata), den vielblumigen Wegtritt (Polygonum multiflorum), und eine eigne Art Dioskoride (Dioscorea Japonica), zum Essen. Die beyden letzteren Arten werden auch zum Futter für das Vieh angewandt, und die Leute brachten sie uns unter anderm Grase sehr oft nach Dezi- ma, wo wir dergleichen für unser Vieh nöthig hatten.
Den 31sten Julius kam von Batavia das der hol- ländischen Compagnie gehörige Schiff Zeeduyn, und den 21sten August das Admiralschiff Stavenisse nebst dem Chef, welcher dies Jahr hier bleiben sollte, Herrn Duurkoop, zu Nangasaki an.
Von der Mannschaft dieser Schiffe, hatten viele, zu Batavia, heftige Fieber gehabt; diese erlang- ten hier in kurzem ihre Gesundheit wieder, und einige die starke Verhärtungen und einen aufgeschwollnen Un- terleib (Placenta febrilis) hatten, dergleichen nach den bösen bataviaschen Fiebern zurück zubleiben pflegt, wur- den hier vollkommen davon befreyet.
Den 26sten August, Abends, fiengen die Japa- ner zu Nangasaki und im ganzen Reiche an, ihr La- ternen- oder Leuchtenfest zu feyern, welches zu Nanga- saki sehr feyerlich begangen ward.
Den 13ten September gegen Abend kam die Nach- richt, daß der Fürst der Landschaft Owari, ein leib- licher Vetter des Kubo, vor fünf Tagen mit Tode ab- gegangen wäre. Aus dieser Ursach ward Befehl ge- geben, daß niemand auf der Insel in den ersten fünf Tagen, (dies ist hier zu Lande die gewöhnliche Zeit für die tiefste Trauer,) auf einem Instrumente spielen sollte. Dieser Herr war ungefähr vierzig Jahr alt. Er war vor einiger Zeit dazu bestimmt gewesen, des Kaisers
Zweyte Abtheilung. Aufenthalt auf Dezima
wohner das gemeine Pfeilkraut (Sagittaria ſagittata), den vielblumigen Wegtritt (Polygonum multiflorum), und eine eigne Art Dioſkoride (Dioſcorea Japonica), zum Eſſen. Die beyden letzteren Arten werden auch zum Futter fuͤr das Vieh angewandt, und die Leute brachten ſie uns unter anderm Graſe ſehr oft nach Dezi- ma, wo wir dergleichen fuͤr unſer Vieh noͤthig hatten.
Den 31ſten Julius kam von Batavia das der hol- laͤndiſchen Compagnie gehoͤrige Schiff Zeeduyn, und den 21ſten Auguſt das Admiralſchiff Staveniſſe nebſt dem Chef, welcher dies Jahr hier bleiben ſollte, Herrn Duurkoop, zu Nangaſaki an.
Von der Mannſchaft dieſer Schiffe, hatten viele, zu Batavia, heftige Fieber gehabt; dieſe erlang- ten hier in kurzem ihre Geſundheit wieder, und einige die ſtarke Verhaͤrtungen und einen aufgeſchwollnen Un- terleib (Placenta febrilis) hatten, dergleichen nach den boͤſen bataviaſchen Fiebern zuruͤck zubleiben pflegt, wur- den hier vollkommen davon befreyet.
Den 26ſten Auguſt, Abends, fiengen die Japa- ner zu Nangaſaki und im ganzen Reiche an, ihr La- ternen- oder Leuchtenfeſt zu feyern, welches zu Nanga- ſaki ſehr feyerlich begangen ward.
Den 13ten September gegen Abend kam die Nach- richt, daß der Fuͤrſt der Landſchaft Owari, ein leib- licher Vetter des Kubo, vor fuͤnf Tagen mit Tode ab- gegangen waͤre. Aus dieſer Urſach ward Befehl ge- geben, daß niemand auf der Inſel in den erſten fuͤnf Tagen, (dies iſt hier zu Lande die gewoͤhnliche Zeit fuͤr die tiefſte Trauer,) auf einem Inſtrumente ſpielen ſollte. Dieſer Herr war ungefaͤhr vierzig Jahr alt. Er war vor einiger Zeit dazu beſtimmt geweſen, des Kaiſers
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Zweyte Abtheilung. Aufenthalt auf Dezima
wohner das gemeine Pfeilkraut (Sagittaria ſagittata),
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und eine eigne Art Dioſkoride (Dioſcorea Japonica),
zum Eſſen. Die beyden letzteren Arten werden auch
zum Futter fuͤr das Vieh angewandt, und die Leute
brachten ſie uns unter anderm Graſe ſehr oft nach Dezi-
ma, wo wir dergleichen fuͤr unſer Vieh noͤthig hatten.
Den 31ſten Julius kam von Batavia das der hol-
laͤndiſchen Compagnie gehoͤrige Schiff Zeeduyn, und
den 21ſten Auguſt das Admiralſchiff Staveniſſe nebſt
dem Chef, welcher dies Jahr hier bleiben ſollte, Herrn
Duurkoop, zu Nangaſaki an.
Von der Mannſchaft dieſer Schiffe, hatten viele,
zu Batavia, heftige Fieber gehabt; dieſe erlang-
ten hier in kurzem ihre Geſundheit wieder, und einige
die ſtarke Verhaͤrtungen und einen aufgeſchwollnen Un-
terleib (Placenta febrilis) hatten, dergleichen nach den
boͤſen bataviaſchen Fiebern zuruͤck zubleiben pflegt, wur-
den hier vollkommen davon befreyet.
Den 26ſten Auguſt, Abends, fiengen die Japa-
ner zu Nangaſaki und im ganzen Reiche an, ihr La-
ternen- oder Leuchtenfeſt zu feyern, welches zu Nanga-
ſaki ſehr feyerlich begangen ward.
Den 13ten September gegen Abend kam die Nach-
richt, daß der Fuͤrſt der Landſchaft Owari, ein leib-
licher Vetter des Kubo, vor fuͤnf Tagen mit Tode ab-
gegangen waͤre. Aus dieſer Urſach ward Befehl ge-
geben, daß niemand auf der Inſel in den erſten fuͤnf
Tagen, (dies iſt hier zu Lande die gewoͤhnliche Zeit fuͤr
die tiefſte Trauer,) auf einem Inſtrumente ſpielen ſollte.
Dieſer Herr war ungefaͤhr vierzig Jahr alt. Er war
vor einiger Zeit dazu beſtimmt geweſen, des Kaiſers
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/422>, abgerufen am 23.07.2024.
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