Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.Erste Abtheilung. Sechster Abschnitt. gelegt, und drey Tassen hineingesetzt, die beym Rau-chen folgendermaßen gebraucht werden. Die eine da- von, welche gewöhnlich von dickem Porcellain, oder von lackirtem Holtze und inwendig mit Messing überzo- gen ist, ist mit Asche angefüllt, worin eine brennende Kohle liegt, um die Pfeife anzuzünden; die andre dient dazu, die Tobackspfeise darin auszuklopfen; wenn dies geschehen ist, pflegen sie ein paarmal hinein zu spucken, um die glimmende Asche auszulöschen. In die Dritte spuckt man während des Rauchens. Wenn man einen Besuch bekommt, so ist dieser Apparat das erste, das dem Fremden vorgesetzt wird. Manchmal hat ein sol- ches Kästchen auch einen Deckel, der mit einem Bande fest gebunden wird, und man läßt es sich von einem Bedienten nachtragen, wenn man zu jemand geht, von dem man mit Toback bewirthet zu werden nicht erwar- tet. Geringe Leute tragen Pfeife und Toback gemei- niglich selbst bey sich, wenn sie ausgehen. Die Pfeife steckt alsdenn in einem Futterale von seidnen Zeug, Fig. 5. b. und wird an der rechten Seite in den Gürtel gesteckt. Der Tobacksbeutel (auf der Kupertafel Fig. 5. c.) ist kaum eine Hand breit, und etwas kürzer, oben mit einer Klappe versehen, die mit einem kleinen elfenbeinernen Haken zugesteckt wird. Dieser Beutel wird vermittelst einer seidenen Schnur und einem klei- nen Knopfe von Carneol, oder Agat, am Gürtel be- festigt, getragen. Er ist gewöhnlich von einer eignen Art, mit silbernen und goldenen Blumen durchwirkten, seidenen Zeuges. Zum Wägen bedient man sich allgemein der Erſte Abtheilung. Sechſter Abſchnitt. gelegt, und drey Taſſen hineingeſetzt, die beym Rau-chen folgendermaßen gebraucht werden. Die eine da- von, welche gewoͤhnlich von dickem Porcellain, oder von lackirtem Holtze und inwendig mit Meſſing uͤberzo- gen iſt, iſt mit Aſche angefuͤllt, worin eine brennende Kohle liegt, um die Pfeife anzuzuͤnden; die andre dient dazu, die Tobackspfeiſe darin auszuklopfen; wenn dies geſchehen iſt, pflegen ſie ein paarmal hinein zu ſpucken, um die glimmende Aſche auszuloͤſchen. In die Dritte ſpuckt man waͤhrend des Rauchens. Wenn man einen Beſuch bekommt, ſo iſt dieſer Apparat das erſte, das dem Fremden vorgeſetzt wird. Manchmal hat ein ſol- ches Kaͤſtchen auch einen Deckel, der mit einem Bande feſt gebunden wird, und man laͤßt es ſich von einem Bedienten nachtragen, wenn man zu jemand geht, von dem man mit Toback bewirthet zu werden nicht erwar- tet. Geringe Leute tragen Pfeife und Toback gemei- niglich ſelbſt bey ſich, wenn ſie ausgehen. Die Pfeife ſteckt alsdenn in einem Futterale von ſeidnen Zeug, Fig. 5. b. und wird an der rechten Seite in den Guͤrtel geſteckt. Der Tobacksbeutel (auf der Kupertafel Fig. 5. c.) iſt kaum eine Hand breit, und etwas kuͤrzer, oben mit einer Klappe verſehen, die mit einem kleinen elfenbeinernen Haken zugeſteckt wird. Dieſer Beutel wird vermittelſt einer ſeidenen Schnur und einem klei- nen Knopfe von Carneol, oder Agat, am Guͤrtel be- feſtigt, getragen. Er iſt gewoͤhnlich von einer eignen Art, mit ſilbernen und goldenen Blumen durchwirkten, ſeidenen Zeuges. Zum Waͤgen bedient man ſich allgemein der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0382" n="92"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Erſte Abtheilung. Sechſter Abſchnitt.</hi></fw><lb/> gelegt, und drey Taſſen hineingeſetzt, die beym Rau-<lb/> chen folgendermaßen gebraucht werden. 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Erſte Abtheilung. Sechſter Abſchnitt.
gelegt, und drey Taſſen hineingeſetzt, die beym Rau-
chen folgendermaßen gebraucht werden. Die eine da-
von, welche gewoͤhnlich von dickem Porcellain, oder
von lackirtem Holtze und inwendig mit Meſſing uͤberzo-
gen iſt, iſt mit Aſche angefuͤllt, worin eine brennende
Kohle liegt, um die Pfeife anzuzuͤnden; die andre dient
dazu, die Tobackspfeiſe darin auszuklopfen; wenn dies
geſchehen iſt, pflegen ſie ein paarmal hinein zu ſpucken,
um die glimmende Aſche auszuloͤſchen. In die Dritte
ſpuckt man waͤhrend des Rauchens. Wenn man einen
Beſuch bekommt, ſo iſt dieſer Apparat das erſte, das
dem Fremden vorgeſetzt wird. Manchmal hat ein ſol-
ches Kaͤſtchen auch einen Deckel, der mit einem Bande
feſt gebunden wird, und man laͤßt es ſich von einem
Bedienten nachtragen, wenn man zu jemand geht, von
dem man mit Toback bewirthet zu werden nicht erwar-
tet. Geringe Leute tragen Pfeife und Toback gemei-
niglich ſelbſt bey ſich, wenn ſie ausgehen. Die Pfeife
ſteckt alsdenn in einem Futterale von ſeidnen Zeug,
Fig. 5. b. und wird an der rechten Seite in den Guͤrtel
geſteckt. Der Tobacksbeutel (auf der Kupertafel Fig.
5. c.) iſt kaum eine Hand breit, und etwas kuͤrzer,
oben mit einer Klappe verſehen, die mit einem kleinen
elfenbeinernen Haken zugeſteckt wird. Dieſer Beutel
wird vermittelſt einer ſeidenen Schnur und einem klei-
nen Knopfe von Carneol, oder Agat, am Guͤrtel be-
feſtigt, getragen. Er iſt gewoͤhnlich von einer eignen
Art, mit ſilbernen und goldenen Blumen durchwirkten,
ſeidenen Zeuges.
Zum Waͤgen bedient man ſich allgemein der
Schnellwage, an welcher eine Wagſchaale haͤngt, wo-
rauf das, was gewogen werden ſoll, gelegt wird; an
der Stange der Wage haͤngt, vermittelſt einer Schnur,
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