Von der Verfertigung des feinen Japanschen Por- cellans ist daselbst S. 69., und der ungeheuer großen irdenen Kruken S. 68. geredet. Im Ganzen ist aber doch das Japansche Porcellain, jene vorzügliche Sorte ausgenommen, dick, plump und schlecht gemahlt, und steht an Schönheit dem Chinesischen weit nach.
Da die Japaner beynahe gar keine Meublen ge- brauchen, so leisten sie in dieser Art von Arbeit fast nichts. Was sie aber von dergleichen, wie auch von Haus- geräth, verfertigen, machen sie sauber und künstlich.
Zu meinen technologischen Nachrichten und Be- merkungen von Japan gehört übrigens auch noch das, was ich von der Benutzung und Verarbeitung der Na- turprodukte dieses Landes, besonders aus dem Pflan- zenreiche, theils in meiner Reisebeschreibung zerstreut angeführt habe, theils unten in einem besondern Ab- schnitte noch anführen werde.
Wie es um die Baukunst in Japan steht, ist aus dem, was ich im ersten Theile von den Häusern der Japaner gesagt habe, zu ersehen.
Die Steuermannskunst und die Schiffsbaukunst ist bey den Japanern nicht hoch gestiegen. Dies kann auch nicht anders seyn. Kein Japaner hat die Frey- heit, die Gränzen seines Vaterlandes zu verlassen, und fremde Länder zu besuchen; vielmehr ist dies bey Lebens- strafe verboten. Weite Seereisen, welche die Japa- ner ehemals mit eignen Schiffen nach Corea, China, Formosa, Java und andern Ländern anstellten, können daher nicht mehr vorgenommen werden. Sie segeln also nur an ihren Küsten und zwischen ihren Inseln um- her. Diese Schifffahrt kennen und benutzen sie aber sehr gut, und zwar mit einer unglaublichen Menge so-
Erſte Abtheilung. Dritter Abſchnitt.
Von der Verfertigung des feinen Japanſchen Por- cellans iſt daſelbſt S. 69., und der ungeheuer großen irdenen Kruken S. 68. geredet. Im Ganzen iſt aber doch das Japanſche Porcellain, jene vorzuͤgliche Sorte ausgenommen, dick, plump und ſchlecht gemahlt, und ſteht an Schoͤnheit dem Chineſiſchen weit nach.
Da die Japaner beynahe gar keine Meublen ge- brauchen, ſo leiſten ſie in dieſer Art von Arbeit faſt nichts. Was ſie aber von dergleichen, wie auch von Haus- geraͤth, verfertigen, machen ſie ſauber und kuͤnſtlich.
Zu meinen technologiſchen Nachrichten und Be- merkungen von Japan gehoͤrt uͤbrigens auch noch das, was ich von der Benutzung und Verarbeitung der Na- turprodukte dieſes Landes, beſonders aus dem Pflan- zenreiche, theils in meiner Reiſebeſchreibung zerſtreut angefuͤhrt habe, theils unten in einem beſondern Ab- ſchnitte noch anfuͤhren werde.
Wie es um die Baukunſt in Japan ſteht, iſt aus dem, was ich im erſten Theile von den Haͤuſern der Japaner geſagt habe, zu erſehen.
Die Steuermannskunſt und die Schiffsbaukunſt iſt bey den Japanern nicht hoch geſtiegen. Dies kann auch nicht anders ſeyn. Kein Japaner hat die Frey- heit, die Graͤnzen ſeines Vaterlandes zu verlaſſen, und fremde Laͤnder zu beſuchen; vielmehr iſt dies bey Lebens- ſtrafe verboten. Weite Seereiſen, welche die Japa- ner ehemals mit eignen Schiffen nach Corea, China, Formoſa, Java und andern Laͤndern anſtellten, koͤnnen daher nicht mehr vorgenommen werden. Sie ſegeln alſo nur an ihren Kuͤſten und zwiſchen ihren Inſeln um- her. Dieſe Schifffahrt kennen und benutzen ſie aber ſehr gut, und zwar mit einer unglaublichen Menge ſo-
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Erſte Abtheilung. Dritter Abſchnitt.
Von der Verfertigung des feinen Japanſchen Por-
cellans iſt daſelbſt S. 69., und der ungeheuer großen
irdenen Kruken S. 68. geredet. Im Ganzen iſt aber
doch das Japanſche Porcellain, jene vorzuͤgliche Sorte
ausgenommen, dick, plump und ſchlecht gemahlt, und ſteht
an Schoͤnheit dem Chineſiſchen weit nach.
Da die Japaner beynahe gar keine Meublen ge-
brauchen, ſo leiſten ſie in dieſer Art von Arbeit faſt nichts.
Was ſie aber von dergleichen, wie auch von Haus-
geraͤth, verfertigen, machen ſie ſauber und kuͤnſtlich.
Zu meinen technologiſchen Nachrichten und Be-
merkungen von Japan gehoͤrt uͤbrigens auch noch das,
was ich von der Benutzung und Verarbeitung der Na-
turprodukte dieſes Landes, beſonders aus dem Pflan-
zenreiche, theils in meiner Reiſebeſchreibung zerſtreut
angefuͤhrt habe, theils unten in einem beſondern Ab-
ſchnitte noch anfuͤhren werde.
Wie es um die Baukunſt in Japan ſteht, iſt aus
dem, was ich im erſten Theile von den Haͤuſern der
Japaner geſagt habe, zu erſehen.
Die Steuermannskunſt und die Schiffsbaukunſt
iſt bey den Japanern nicht hoch geſtiegen. Dies kann
auch nicht anders ſeyn. Kein Japaner hat die Frey-
heit, die Graͤnzen ſeines Vaterlandes zu verlaſſen, und
fremde Laͤnder zu beſuchen; vielmehr iſt dies bey Lebens-
ſtrafe verboten. Weite Seereiſen, welche die Japa-
ner ehemals mit eignen Schiffen nach Corea, China,
Formoſa, Java und andern Laͤndern anſtellten, koͤnnen
daher nicht mehr vorgenommen werden. Sie ſegeln
alſo nur an ihren Kuͤſten und zwiſchen ihren Inſeln um-
her. Dieſe Schifffahrt kennen und benutzen ſie aber
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/344>, abgerufen am 23.11.2024.
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